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Vorgestellt: Verkehrsunfalldienst im Einsatz

Verkehrsunfalldienst Leipzig
(© Polizei Sachsen)

Es knallt, Blech verbiegt sich, Autoteile fliegen durch die Luft - danach ist Stille und Hilfe wird gebraucht. Die erscheint in Form der Verkehrspolizei, im Speziellen dem Verkehrsunfalldienst vor Ort.
Verkehrsunfalldienst Leipzig
Verkehrsunfalldienst Leipzig
(© Polizei Sachsen)


Es kracht ...

Die Augen sind weit aufgerissen, die Reifen sind blockiert und die Hände krallen sich ins Lenkrad. Zwei Autos bewegen sich nahezu ungebremst aufeinander zu und gleich wird es krachen. Eine junge Mutter steht auf der Straße neben ihrem Auto und nimmt ihre zweijährige Tochter auf den Arm. Ein lauter Knall zerreißt die angespannte Stille. Die Fahrzeuge tauchen ineinander ein, Blech zerknüllt sich wie Papier und plötzlich schleudert eines der Fahrzeuge in Richtung der Frau. Kurz bevor das Auto die Frau trifft, schließt sie die Augen und hält ihre Tochter fest.

Dieser Unfall lässt Martina und Jens-Uwe nicht los. Beide arbeiten beim Verkehrsunfalldienst (VUD) der Polizeidirektion Leipzig und kommen vor Ort, wenn es Unfälle mit Verletzten und Toten gibt, zu Massenkarambolagen kommt oder Unfälle mit Bussen und Bahnen geschehen. Sie teilen sich mit 34 Kollegen diese Arbeit und sind rund um die Uhr, Tag für Tag, im Stadtgebiet Leipzig und darüber hinaus in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen zuständig. Gerade weil sie häufig mit Schwerverletzten und Todesfällen zu tun haben, ist die Arbeit nicht für jeden geeignet. „Man muss schon abschalten können und die Arbeit auch auf Arbeit lassen. Gerade das Überbringen einer Todesnachricht, ist nicht ohne. Zum Glück machen wir das nicht mehr alleine und haben das Kriseninterventionsteam (KIT) an unserer Seite“, erzählt Jens-Uwe. Er ist seit drei Jahren beim VUD und heute mit Martina auf dem Wagen. Zuvor war er 30 Jahre auf der Straße - im Streifendienst in Leipzig unterwegs. Im Zuge eines Ringtauschs lernte er die Arbeit bei der Verkehrspolizei kennen. Seine damalige Tauschpartnerin für sechs Monate war seine jetzige Kollegin. Die 42-Jährige ging gleich nach der Schule zur Polizei und dann sofort in den Unfalldienst. Durch den Tausch auf den Geschmack gekommen, blieb sie für einige Jahre im Streifendienst, ehe sie sich wieder zurückbewarb. Die Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften, den Sachverständigen und dass man vom ersten Foto am Unfallort bis zum Abschluss der Akte alles in der eigenen Hand hat, reizt sie an dieser Arbeit.

Für ihre Tätigkeit haben sie neben der normalen Polizeiausbildung einen Lehrgang zur Unfallaufnahme besucht und dann nach und nach weitere Speziallehrgänge absolviert. Diese lauten dann u.a. "Unfallaufnahme aus psychologischer Sicht", "Unfallflucht" und "Fachfotografie". Ein hohes Maß an Exaktheit ist wichtig, denn die Berichte bilden die Grundlagen für Unfallgutachten und sollen vor Gericht die Schuld oder Unschuld belegen. Weil es aber auch um hohe Schadensersatzforderungen gehen kann, holen die Polizisten in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Sachverständige gleich zum Unfallort.

Während der heutigen Frühschicht nehmen die Polizeihauptmeisterin und der Hauptmeister mehrere kleinere Blechschäden auf. „Damit entlasten wir die Reviere und meist geht es nur um die Aufnahme für die Versicherung, da es sich um Firmenfahrzeuge handelt.“, erklärt der 55-Jährige. Für den Unfallbericht lässt er sich Fahrzeug- und Führerschein aushändigen, fertigt ein Protokoll und einige Bilder an. Mit Besen und Schaufel sind die Scherben des Aufeinandertreffens schnell beseitigt. Nach dem Austausch der Personalien melden sich beide wieder frei für neue Aufträge.

Was als nächstes kommt? Mal sehen. Mit Sicherheit ist es ein Unfall, denn dies ist ihr Fachgebiet und (leider) immer nur eine Frage der Zeit. „Wir denken nicht darüber nach, ob ein einfacher Blechschaden kommt oder ein Mensch verletzt wurde. Wir fahren einfach hin und machen unsere Arbeit. Danach spricht man nochmal mit dem Kollegen und weiter geht es“, so Martina zum Abschied.
 

Werfen wir einen Blick auf die Arbeit der Verkehrspolizei ...

Die Zentrale der Leipziger Verkehrspolizei
Jens-Uwe und Martina
Jens-Uwe
Martina
Absperrung des Unfallortes
Vermessung des Unfallortes
Die digitale Messung erfolgt immer zu zweit
Abzeichnen der Spuren auf der Straße
Vermessung analog
Alle Daten werden in den Computer übertragen
Ein kompletter Arbeitsplatz im Einsatzwagen!
Die Schäden am Fahrzeug werde dokumentiert
Am Ende wird noch schnell gefegt

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Verkehrspolizei (VPI) Leipzig: