Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen
Keine Angst vorm schwarzen Mann
Immer wieder berichten die Medien ausführlich und intensiv über einzelne Fälle der Kindesentführung oder des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Die Art und Weise der Berichterstattung trägt unter anderem mit dazu bei, dass Eltern und Lehrer/Erzieher schnell verunsichert oder gar verängstigt sind.
Doch die tatsächliche Bedrohungslage stimmt nicht mit dem subjektiven (Un)Sicherheitsgefühl überein. Die Kriminalstatistiken und wissenschaftlichen Forschungsstudien zeigen, dass nur ca. 20 Prozent der Täter fremde Personen sind, etwa 50 Prozent stammen aus dem Bekanntenkreis und weitere 30 Prozent aus dem familiären Umfeld des Kindes.
Die Gefahr für unsere Kinder geht also in der Regel nicht von fremden Personen aus und „lauert auch nicht hinter dem Busch“. Die Gefahr, dass Kinder in der Familie, Bekannten- und Freundeskreis oder im Sportverein sexuell missbraucht worden, ist weitaus höher.
Die Täter aus dem sozialen Nahfeld des Kindes überfallen in der Regel ihre Opfer nicht, sondern gehen sehr planvoll und zielgerichtet vor. Wir wissen, dass die Täter ganz bestimmte Strategien nutzen, um die Kinder für sich zu interessieren, an sich zu binden, sie unter Druck zu setzen und zu verstören. Davon ausgehend wurden wirkungsvolle Präventionsansätze entwickelt.
Auch Sie können einen ersten wichtigen Schritt zur Vermittlung von selbstsicherem Verhalten Ihres Kindes tun, indem Sie mit Ihrem Kind über verschiedene Regeln sprechen.
Die Verantwortung für die Festlegung dieser Regeln, deren Einhaltung und Kontrolle obliegt den Erziehungsberechtigten. Diese Verantwortung kann Ihnen niemand abnehmen. Aber die sächsische Polizei kann Sie dabei unterstützen.