Mit 96.140 Fällen wurden insgesamt 6.934 mehr Diebstähle verzeichnet. Zunahmen gab es u. a. bei Ladendiebstahl (+3.489 Fälle), Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen (+967 Fälle), Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen (+640 Fälle) sowie Taschendiebstahl (+582 Fälle).
Bei den gesamten Betrugsstraftaten wurde ein Rückgang von 296 Fällen bzw. 1,0 Prozent auf 30.700 Fälle registriert. Gesunken ist die Anzahl der Fälle in den Straftatbereichen Beförderungserschleichung (-1.214 Fälle bzw. 12,6 %) und Warenbetrug (-182 Fälle bzw. 4,7 %). Die höchste Zunahme im Betrugsbereich wurde bei Betrug bzw. Computerbetrug mit rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln (+830 Fälle bzw. 30,2 %) registriert.
Rund jedes achte Delikt fiel in die Gruppe der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Die Fälle in dieser Obergruppe nahmen um insgesamt 5.223 gegenüber 2022 zu. Die Zahl der vorsätzlichen einfachen Körperverletzungen stieg um 2.128 Fälle (+14,4 %), die der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 898 (+15,0 %) an. Die Fallzahl bei Raub, räuberischer Erpressung, räuberischem Angriff auf Kraftfahrer war ebenfalls ansteigend: +401 Fälle bzw. 27,2 Prozent.
Innenminister Schuster: »Breite Aufmerksamkeit verlangt der Anstieg der Kriminalität bei Jugendlichen und leider auch Kindern, die noch gar nicht strafmündig sind. Für die sächsische Polizei liegt hier ein sensibles Aufgabenfeld. Ich bin für jede Initiative dankbar, die der Straffälligkeit von Kindern vorbeugen will.«
Der Diebstahl von Kraftwagen einschließlich unbefugten Gebrauchs ist seit Jahren – mit Ausnahme des Jahres 2022 – rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang von 231 Fällen bzw. 15,7 Prozent zu verzeichnen. Die meisten Diebstähle von Kraftwagen ereigneten sich in Gemeinden mit 100.000 Einwohnern und mehr.
Die Anzahl der Rauschgiftdelikte ging um 519 Fälle auf 12.834 (-3,9 %) zurück. Bei den allgemeinen Verstößen mit Betäubungsmitteln nahm die Fallzahl um 356 Fälle bzw. 3,5 Prozent ab. Ausschlaggebend für den Rückgang bei den Rauschgiftdelikten waren Verstöße mit Methamphetamin in kristalliner Form (Crystal) (-524 Fälle bzw. 17,7 %). Die Anzahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im Zusammenhang mit Cannabis hat dagegen zugenommen (+191 Fälle bzw. 2,5 %).
Innenminister Schuster stellt fest: »Die Legalisierung von Cannabis ist Augenwischerei. Auch wenn wir Drogen in bestimmter Menge nicht mehr als Straftat zählen, werden wir die Folgen des verstärkten Konsums spüren, beispielsweise im Straßenverkehr. Unsere Anstrengungen um die Vision Zero in der Verkehrssicherheit werden auf diese Weise unterlaufen.«
Entlang der sächsischen Außengrenze wurden insgesamt 39.429 Straftaten registriert, 12.733 Fälle bzw. 47,7 Prozent mehr als 2022. Im Grenzbereich zur Tschechischen Republik hat die allgemeine Kriminalität um 477 Fälle zugenommen (+7,3 %), entlang der polnischen Grenze waren es 1.337 Fälle bzw. 14,8 Prozent mehr.