Das Projekt ''Vocal in Need'' ist auf internationalem Parkett ausgezeichnet worden. Es bietet Online-Trainingsmodule sowie eine App, um sprachliche Barrieren zu überbrücken. Daran mitgewirkt hat auch die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH).

Das Projekt ''Vocal in Need'' ist auf internationalem Parkett ausgezeichnet worden. Es bietet Online-Trainingsmodule sowie eine App, um sprachliche Barrieren zu überbrücken. Daran mitgewirkt hat auch die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH).

 

Am 13. Oktober 2020 wurde in einer im Internet übertragenen Zeremonie die Kooperation „Vocal in Need“ mit einem Preis der irischen Erasmus+ -Agentur „European Language Label Award 2020“ ausgezeichnet. Der Lohn der Arbeit galt den beteiligten acht Projektpartnern, so auch der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH). Die Trophäe nahm Dr. Kristin Brogan von der Technischen Universität in Tralee (Irland) als Leiterin des Projektes entgegen.

Projektleiterin, Dr. Kristin Brogan von der Technischen Universität Tralee (Irland) stellt "Vocal in Need" beim European Language Label Award 2020 vor und bedankt sich für die Auszeichnung (ab Minute 2:05 bis 3:06).

Worin besteht der wesentliche Nutzen des Projektes? Fünf Online-Trainingsmodule und eine Smartphone-App (siehe hierzu im App Store sowie bei Google Play) können jedem Polizisten und natürlich auch Interessierten helfen, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. Es stehen verschiedene Themenkomplexe in insgesamt acht Sprachen zur Verfügung, darunter Arabisch, Türkisch oder Litauisch.

Die mobile App enthält beispielsweise eine Vielzahl an Redewendungen, die im polizeilichen Sprachgebrauch häufig vorkommen. Innerhalb der Themen kann situativ zwischen verschiedenen Szenarien wie "Allgemeine Verkehrskontrolle" oder "Durchsuchung von Personen" gewählt werden. Diese sind so konzipiert, dass nur kurze Antworten erforderlich sind oder auf etwas gezeigt werden kann. So können die agierenden Polizeibeamten bei sprachlichen Barrieren erste Informationen zum Sachverhalt noch vor dem Eintreffen eines Dolmetschers erhalten. Natürlich kann die App auch für das Erlernen einer Fremdsprache verwendet werden. 

Das vierköpfige Team der PolFH, das in die Entwicklung des Projektes maßgeblich eingebunden war, bestand aus den Dozentinnen Frau Müller-Scholich und Frau Elze sowie zwei damaligen Studierenden des 24. Bachelorstudienjahrganges. An dieser Stelle vielen Dank für die herausragende Arbeit und Mühen, die in dieses Projekt investiert wurden.

Während der Corona-Pandemie erweist es sich als Glücksfall, auf das Programm zurückgreifen zu können. So wurde beispielsweise das Trainingsmodul 5 „Interkulturelle Sensibilisierung" aus dem Projekt „Vocal in Need“ zum Herzstück des Moduls 10.2 "Interkulturelle Kompetenz" im Bachelorstudium der angehenden Kommissarinnen und Kommissare der Polizei Sachsen. Es ermöglicht die Durchführung des Moduls, trotz der momentan schwierigen Lernbedingungen.

Zu Beginn stand die Idee, das Lehrfach „Interkulturelle Kompetenz“ zu digitalisieren.

Im Jahr 2015 erhielt die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) den Auftrag, Polizeibeamte des Freistaates Sachen in interkultureller Kompetenz zu schulen. Schnell war klar, dass es auch mit Hilfe externer Dozenten Jahre dauern wird, alle Bediensteten der Polizei Sachsen mit diesem Thema zu erreichen. So entstand die Idee, die wesentlichen Inhalte online zu vermitteln, um sie anschließend in Präsenzveranstaltungen zu vertiefen.

Nachdem klar war, dass eine Eigenfinanzierung des Projektes nicht möglich war, entschied die damalige Hochschulleitung, dass sich die PolFH an einem Erasmus+ -Projekt im Bereich „Strategische Partnerschaften“ beteiligt - eine Herausforderung, da die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) bis zu diesem Zeitpunkt kaum Erfahrungen in diesem Bereich hatte.

Das Projekt wurde zum Erfolg. Das Programm „Vocal in Need“ ist seit Oktober 2019 für jedermann frei zugänglich und kann sowohl für den Englischunterricht als auch für die Vermittlung der Inhalte zu interkultureller Kompetenz verwendet werden.

Die wichtigsten Informationen sowie der Zugang zu den Online-Trainigsmodulen sind auf der Internetpräsenz des Projektes zusammengefasst.

Die mobile App kann über den App Store oder Google Play heruntergeladen werden.