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Auswertung der Verkehrslage des Jahres 2024 im Bereich der Polizeidirektion Görlitz

Medieninformation: 131/2025
Verantwortlich: Kai Siebenäuger
Stand: 24.03.2025, 09:30 Uhr

 

 

Auswertung der Verkehrslage des Jahres 2024 im Bereich der Polizeidirektion Görlitz

Weniger Verkehrsunfälle und weniger Tote im Straßenverkehr

Im Bereich der Polizeidirektion Görlitz, welche die Landkreise Bautzen und Görlitz umfasst, wurden im Jahr 2024 insgesamt 13.410 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Dies ist ein Rückgang um 3,0 Prozent (408 VKU) im Vergleich zum Vorjahr.

Dabei gab es im vergangenen Jahr weniger schwere Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang, 29 Personen wurden insgesamt getötet. Dies sind sieben Personen (-19,4 %) weniger als 2023.

Dafür stieg die Anzahl an schwer- und leichtverletzten Personen. 510 Personen wurden schwer und 1.984 Personen leicht verletzt. Dies ist eine Steigerung von 4,1 bzw. 12,9 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt ist seit 2023 wieder ein steigender Trend von Verkehrsunfällen mit Personenschaden zu verzeichnen.

 

2023

2024

Veränderung

 

VKU gesamt

 

 

13.818

 

13.410

 

-3,0 %

 

davon Kat. 1-3

 

1.757

 

1.951

 

+11 %

 

Getötete

 

36

 

29

 

-19,4 %

 

Schwerverletzte

 

490

 

510

 

+4,1 %

 

Leichtverletzte

 

1.757

 

1.984

 

+12,9 %

© Polizeidirektion Görlitz

 

Polizeipräsident Manfred Weißbach dazu:

„Auch wenn die weiter sinkende Tendenz bei der Gesamtanzahl der Unfälle und auch dem Anteil an Unfällen mit Getöteten zeigt, dass die verkehrspolizeiliche Arbeit unserer Beamten Wirkung erzielt, so ist doch jeder Verletzte oder gar Getötete, einer zu viel. Hier gilt es weiterhin, die Unfallursachen zu erkennen, um insbesondere Verkehrsunfälle infolge zu hoher Geschwindigkeit, zu geringem Abstand oder unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen zu reduzieren.

Für uns bedeutet dies, alle Verkehrsteilnehmer dahingehend zu sensibilisieren, dass das Fahren unter Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln nicht nur strafbar, sondern auch gefährlich und rücksichtslos ist. Mit der landesweiten Einführung der Kontrollen zur erweiterten Überprüfung der Fahrtüchtigkeit setzen wir dahingehend ein deutliches Zeichen und halten den Kontrolldruck hoch.

Es bleibt eine gemeinsame Aufgabe von Polizei, Autoherstellern, Straßenverkehrsbehörden, Vereinen und Organisationen unsere Straßen sicher zu machen. Die Polizeidirektion Görlitz trägt ihren Anteil dazu bei, indem wir Schwerpunkte erkennen, regelmäßig Aktionstage zur Stärkung der Verkehrssicherheit und Prävention durchführen, die Radfahrausbildung an Schulen fördern und beispielsweise in Verkehrsunfallkommissionen mitwirken.“

 

Vorfahrtsfehler als Hauptunfallursache mit Verletzten

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind Vorfahrtsverstöße mit 19,5 Prozent die Hauptunfallursache, gefolgt von nicht angepasster bzw. überhöhter Geschwindigkeit mit 15,3 Prozent.

 

Abbildung 1 - Unfallursachen

© Polizeidirektion Görlitz

 

Leichter Anstieg bei Verkehrsbeteiligung mit Kindern, insbesondere unter Nutzung des Fahrrades

Die Zahl der an Verkehrsunfällen beteiligten Kinder unter 15 Jahren ist leicht gestiegen. Waren es 2023 noch 113 verletzte Kinder, stieg die Zahl 2024 auf 128. Davon wurden 68 Kinder mit dem Fahrrad fahrend verletzt, eine Steigerung von 26,5 Prozent. Erfreulicherweise ereignete sich in dem Zusammenhang kein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang.

Junge Verkehrsteilnehmer (18 bis 24 Jahre) waren in 1.943 Fällen am Verkehrsunfallgeschehen beteiligt. Diese Zahl ähnelt denen der Vorjahre. Bei 196 der 362 Unfälle mit Personenschaden führten sie einen Pkw und verursachten dabei 174 Kollisionen selbst.

Senioren ab 65 Jahren sind in 3.974 Fällen am Gesamtunfallgeschehen beteiligt. Dies ist eine Steigerung um 6,8 Prozent zum Vorjahr. Ein Grund kann in dem steigenden Bevölkerungsanteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung liegen. Wenn sie sich verletzten, dann überwiegend als Pkw-Fahrer (173) oder Radfahrer (159).

 

Höchster Stand an unfallbeteiligten Pedelec-Fahrern seit 2019

Der Anteil der Pedelec-Fahrer im Straßenverkehr macht sich auch in den Landkreisen Bautzen und Görlitz im Verkehrsunfallgeschehen bemerkbar. Waren sie 2023 noch in 90 von 651 Kollisionen von Radfahrenden beteiligt (13,8 %), liegt der Anteil inzwischen bei 22,2 Prozent (162 von 729).

 

Abbildung 2 - unfallbeteiligte Pedelec-Fahrer

© Polizeidirektion Görlitz

 

Die Zahl der Lkw-Unfälle (über 3,5 Tonnen) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent. 2024 ereigneten sich 842 Kollisionen mit Lkw. Im Jahr zuvor waren es noch 1.015.

 

Unfälle mit Kradfahrern nach Rückgang im Jahr 2023 wieder gestiegen

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit beteiligten Kradfahrern (alle Zweiräder mit amtlichen Kennzeichen) ist im Vergleich zum Vorjahr um 30 Fälle gestiegen (2023: 130 Fälle, 2024: 160 Fälle). Bei 117 der 160 Verkehrsunfälle wurden die Zweiradfahrer verletzt. In 69 Fällen waren die Kradfahrer auch die Unfallverursacher.

 

Hoher Kontrolldruck auf Alkohol- und Drogensünder

Um 4 Prozent leicht rückläufig ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligten unter Alkoholeinfluss (281 in 2024 gegenüber 294 in 2023). In 124 Fällen verursachten Fahrzeugführer unter Alkoholeinfluss Unfälle mit Personenschaden. Der Verfolgungsdruck der Polizei blieb hoch. So stoppten die Beamten im vergangenen Jahr 1.201 Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol. Im Jahr zuvor waren es 954 Feststellungen.

Bei Unfällen unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel konnte im Jahr 2024 mit 38 Fällen eine um 24 Prozent sinkende Tendenz festgestellt werden (2023: 50 Verkehrsunfälle).

Auch bei der Überwachung von Drogenfahrten war die Polizei sehr präsent. So stoppten die Beamten 2024 insgesamt 733 Fahrzeugführer unter Drogeneinfluss, erheblich mehr als 2023 (665).

 

Geschwindigkeit im Fokus

Im Jahr 2024 waren die LTI-Messgeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung 1.571 Stunden lang im Einsatz. Im Rahmen von Anhaltekontrollen wurden 5.302 Geschwindigkeitsverstöße geahndet.

 

Steigender Trend von Fahrten unter Nutzung eines elektronischen Gerätes

Vielerlei technische Geräte, insbesondere Smartphones, stellen für den Fahrer heutzutage potentielle Ablenkungsursachen dar. Die Polizei zeigte im Jahr 2024 1.703 Ordnungswidrigkeiten gegen den sogenannten Ablenkungsparagraphen 23 Absatz 1a der Straßenverkehrsordnung an. Im Jahr 2023 waren es noch 1.547 Feststellungen.

 

Herausforderung Sanierung Tunnel Königshainer Berge

Eine besondere Herausforderung stellt seit April 2024 die Sanierung des Tunnels „Königshainer Berge“ auf der Bundesautobahn 4 dar. Zwischen den Anschlussstellen Nieder Seifersdorf und Kodersdorf registrierte die Polizei seit Sanierungsbeginn fast 200 Störungen, vom Spritmangel (4 Fälle) über Verkehrsunfälle (35 Fälle) bis zum technischen Defekt (80 Fälle). Ein herausragendes Ereignis war der brennende Lkw am 14. Juni 2024.

Eine hoch engagierte und kooperative Zusammenarbeit mit der Werkfeuerwehr verhinderte immer wieder Schlimmeres und sorgte für eine schnelle Gefahrenabwehr und Störungsbeseitigung.

 

Polizeipräsident Manfred Weißbach dazu:

„Die Sanierungsarbeiten am Autobahntunnel „Königshainer Berge“, welche eine immense Belastung für alle Fahrzeugführer, aber auch die von zusätzlichem Verkehr betroffenen Gemeinden bedeuten, stellen auch die Polizeidirektion Görlitz vor eine Herausforderung. Die konzeptionelle und gründliche Vorbereitung, um während dieser Zeit sowohl die Sicherheit und Flüssigkeit des Straßenverkehrs, aber auch die Funktionalität der territorialen Infrastruktur zu gewährleisten, ging bislang sehr gut auf.

Um diese Sicherheit der Verkehrsteilnehmer permanent auf höchstem Niveau zu halten und zu gewährleisten, sind wir im ständigen Austausch mit unseren Partnern. So haben wir zuletzt zusammen mit der Autobahn GmbH des Bundes sowie gemeinsam mit der Werkfeuerwehr, zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren und dem Rettungswesen Schnittstellen und gemeinsame Abläufe im Rahmen einer Großübung optimiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse tragen zukünftig zu einer höheren Handlungssicherheit bei. Der Blick auf die Verkehrsunfälle und Störungen im Tunnel in den letzten Jahren zeigt, wie wichtig solche großangelegten und organisationsübergreifenden Übungslagen sind - in der Hoffnung, dass der Ernstfall niemals eintritt.“


Bildmaterial zur Medieninformation:

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Abbildung 1 Unfallursachen

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Abbildung 2 unfallbeteiligte Pedelec-Fahrer

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