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Soko "Hauptallee" beendet ihre Arbeit und zieht Bilanz

Medieninformation: 287/2023
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 12.05.2023, 10:31 Uhr

Landeshauptstadt Dresden

Sonderkommission beendet ihre Arbeit und zieht Bilanz
 
  • Soko „Hauptallee“ wird Ende Mai aufgelöst
  • Polizeipräsident sieht Fortschritte in der Zusammenarbeit
  • Wiedererkenner Ende des Jahres auch bei Dresdner Polizei


Nach zwei Jahren intensiver Ermittlungsarbeit stellt die Sonderkommission (Soko) „Hauptallee“ Ende Mai ihre Arbeit ein. Die Polizeidirektion Dresden hatte am 17. Mai 2021 die Sonderkommission „Hauptallee“ ins Leben gerufen. Unter der Leitung des Kriminalrats Enrico Lange (38) war es ihre Aufgabe alle Straftaten im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom 16. Mai 2021 gebündelt zu verfolgen (siehe Medieninformation der Polizeidirektion Dresden vom 17. Mai 2021 – lfd. Nr. 295/21).

Polizeipräsident Lutz Rodig (59) bilanzierte heute: „Die schwersten Fußballausschreitungen der vergangenen Jahre in Dresden sind weitgehend aufgeklärt. Jetzt gilt es den Blick nach vorn zu richten. Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der SG Dynamo Dresden hat sich in den vergangenen Monaten spürbar verbessert. Darüber freue ich mich sehr. Wenn es gemeinsam gelingt, den eingeleiteten Prozess zu verstetigen, wird sich ein Tag wie der 16. Mai 2021 nicht wiederholen.“

Die Dresdner Polizei hat die polizeilichen Ermittlungen zu den Geschehnissen fast komplett abgeschlossen, lediglich 15 Verfahren sind noch in Bearbeitung. 

Soko-Leiter Enrico Lange (38): „Diese wenigen noch offenen Ermittlungsverfahren werden innerhalb der Kriminalpolizei professionell zu Ende geführt. Der zusätzlichen Struktur einer Sonderkommission bedarf es dafür nicht mehr. Zum Monatsende wird die Polizeidirektion Dresden daher die Soko Hauptallee auflösen.“

Die Soko „Hauptallee“ hat bei ihrer zweijährigen Ermittlungstätigkeit bis heute 331 Gewalttäter identifiziert. Zu diesem Zweck führte die Dresdner Polizei mehrere Öffentlichkeitsfahndungen durch und veröffentlichte insgesamt 100 Bilder von Gewalttätern. 50 von ihnen haben sich in der Folge selber gestellt, 30 weitere konnten durch Ermittlungen identifiziert werden.

Enrico Lange hebt hervor: „Gerade die Identifizierung von knapp 80 Prozent der Teilnehmer des sogenannten Fackelzuges zeigt, dass selbst eine teils vollständige Vermummung nicht davor schützt, zur Verantwortung gezogen zu werden.“

Den Teilnehmern des Fackelzuges wird insbesondere vorgeworfen, die ersten Angriffe auf Polizisten und deren Einsatzfahrzeuge an der Lennéstraße initiiert und damit den Startpunkt der Ausschreitungen gesetzt zu haben. Von 42 voll vermummten Teilnehmern konnten 33 identifiziert werden.

Zur Identifizierung der Gewalttäter werteten die Ermittler unter anderem 82 Stunden Videomaterial und 49 Gigabyte Daten aus sozialen Medien aus. Die Sonderkommission, die in der Spitze 51 Beamte umfasste, wurde dabei im großen Umfang von der Bundespolizei unterstützt.

Lutz Rodig: „Einen spürbaren Zugewinn für die Identifizierung der Teilnehmer des Fackelzuges hatte der Einsatz der Chemnitzer Wiedererkenner. Mein Ziel ist es, dass die Polizeidirektion Dresden bis zum Ende des Jahres eigene Bedienstete mit diesen besonderen Fähigkeiten einsetzen kann. Wir werden noch vor den Sommerferien innerhalb unserer Direktion mit dem Auswahlverfahren beginnen.“ (tg)


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