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Öffentlichkeitsfahndung nach Telefonbetrüger – Polizei lobt 3.000 Euro aus

Verantwortlich: Anja Leuschner (al)
Stand: 19.04.2023, 09:45 Uhr

 

Öffentlichkeitsfahndung nach Telefonbetrüger – Polizei lobt 3.000 Euro aus

Bautzen
29.11.2022, 13:40 Uhr - 16:15 Uhr

Bereits am Dienstag, den 29. November 2022, ist es in Bautzen zu einem Telefonbetrug gekommen. Der Geschädigte erlitt einen immensen finanziellen Schaden. Die Kriminalpolizei ermittelt, sucht Zeugen und lobt 3.000 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise aus.

Was war geschehen?

Am frühen Nachmittag erhielt ein 64-Jähriger im Wohnhaus eines Angehörigen einen Anruf. Es meldete sich eine vermeintliche Oberstaatsanwältin, welche von einem Unfall berichtete. Diesen hätte die Tochter des Angerufenen verursacht und eine schwangere Frau wäre zu Tode gekommen.

Danach übergab sie das Telefon an die angebliche Tochter. „Es ist etwas ganz Schlimmes passiert. Ich habe jemanden totgefahren“ berichtete eine verweinte, weibliche Stimme und schilderte den Unfall erneut.

Im Anschluss übernahm die angebliche Oberstaatsanwältin das Telefonat wieder und forderte eine Kaution in Höhe von 150.000 Euro, um die Tochter vor einer Haftstrafe bis zum Gerichtstermin zu bewahren. Es hieß zudem, die Haft könne bis zu einem halben Jahr andauern. Das Telefonat wurde an dieser Stelle kurz unterbrochen.

Der Geschädigte verschaffte sich daraufhin einen Überblick über seine Wertgegenstände. Dann klingelte sein Telefon erneut. Am anderen Ende der Leitung meldete sich nun ein vermeintlicher Richter. Er kündigte einen Abholer an, einen Vollzugsbeamten vom Amtsgericht Bautzen. Dieser tauchte schließlich vor der Wohnung auf und nahm einen Goldbarren und 119 Krügerrand Münzen im Wert von circa 262.000 Euro entgegen.

Schweigepflicht und Vertrauenssache

Die Betrüger wiesen ihr Opfer während des Telefonats an, Stillschweigen über den gesamten Vorgang zu bewahren. Der Geschädigte fragte, ob der Abholer vom Amtsgericht einen Ausweis vorzeigen und ihm eine Quittung geben würde. Er bekam zur Antwort, dass es sich hierbei um eine Vertrauenssache handele und eine Quittung und ein Ausweis daher nicht möglich seien. Außerdem hielten die Anrufer den 64-Jährigen knapp drei Stunden lang am Telefon. Auf diese Weise verhinderten die Kriminellen, dass der Geschädigte Kontakt zu irgendjemand anderen aufnehmen konnte und bauten immer mehr Druck auf.

Phantombild und Auslobung

Der Betrogene beschrieb den Abholer wie folgt:

  • circa 25 bis 27 Jahre alt
  • etwa 1,78 Meter groß
  • europäisches, gepflegtes Aussehen
  • sportliche, athletische Gestalt
  • trug schwarze Leggings, eine graue Jacke und eine schwarze Wollmütze

Die Kriminalpolizei ermittelt aufgrund des banden- und gewerbsmäßigen Betruges und sucht Zeugen, welche Hinweise zu dem Fall bzw. den Tätern geben können. Wer erkennt möglicherweise den Mann anhand der Beschreibung und des Phantombildes? Für sachdienliche Informationen lobt die Polizei einen Betrag von bis zu 3.000 Euro aus. Zeugen wenden sich bitte an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Rufnummer 03581 468 100 oder an jede andere Polizeidienststelle.

Link zur Fahndungsseite:

https://www.polizei.sachsen.de/de/97802.htm


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