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Polizeiliche Verkehrsunfallstatistik 2022

Medieninformation: 212/2023
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 12.04.2023, 11:03 Uhr

Der Leiter der Polizeidirektion Dresden, Polizeipräsident Lutz Rodig (59): „Grundsätzlich bewegte sich das Unfallgeschehen nach dem pandemiebedingten Rückgang wieder auf dem Niveau des Jahres 2019. Ausnahme hiervon bilden die Radfahrunfälle, die seit Jahren ansteigen. Hier besteht Handlungsbedarf seitens Polizei und Stadt. Gleichzeitig erfordert es aber auch mehr Rücksicht und Respekt unter den Verkehrsteilnehmern.“

Landeshauptstadt Dresden

Im Jahr 2022 ereigneten sich in der Landeshauptstadt Dresden insgesamt 12.591 Verkehrsunfälle. Dies entspricht einem Anstieg um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit Blick auf die Jahre vor Corona bewegte sich das Unfallgeschehen jedoch auf einem niedrigeren Niveau (vgl. Abbildung 1).

Bei den Unfällen verunglückten im vergangenen Jahr 2.626 Personen. Sechs Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der Leichtverletzten lag bei 2.262; die der Schwerverletzten bei 358. Damit entsprechen die Zahlen der Verunglückten in etwa denen der Jahre vor Corona (vgl. Abbildungen 2 und 3).

Im zurückliegenden Jahr kam auf Dresdens Straßen kein Kind ums Leben. Die Anzahl der schwerverletzten Kinder stieg auf 25 (2021: 18; 2019: 23), die der Leichtverletzten stieg auf 184 (2021: 116; 2019: 174). Die verunglückten Kinder waren als Radfahrer (88), Fußgänger (54) und als Mitfahrer (67) beteiligt.

Hauptunfallursachen

Mit 20,1 Prozent waren Vorfahrts- und Vorrangfehler wiederum die häufigsten Unfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Verletzten auf Dresdens Straßen. Weiterhin gehörten Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren (17,4 Prozent), Abstand (8,2 Prozent) und nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit (5,1 Prozent) zu den Hauptunfallursachen (vgl. Tabelle 1).

Verkehrsunfälle mit Radfahrbeteiligung

Im Jahr 2022 waren deutlich mehr Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung festzustellen (+ 18,8 Prozent). Dabei stieg sowohl die Zahl der beteiligten Radfahrer (2022: 1.626) als auch die bei diesen Verkehrsunfällen Verletzten (2022: 1.348).

Dieser Negativtrend ist nicht allein auf einen pandemiebedingten Rückgang der Unfallzahlen in den Jahren 2020 und 2021 zurückzuführen. Abgestellt auf das Jahr vor Corona ergibt sich ebenfalls ein vernehmlicher Anstieg der beteiligten Radfahrer (2019: 1.483) sowie der Verletzten (2019: 1.206) (vgl. Abbildung 4).

Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss beteiligt waren, stieg auf 228 (2021: 188; 2019: 227). 206 und damit das Gros dieser Unfälle wurde von Personen verursacht, die unter Alkoholeinfluss standen.

Unfallfluchten

Die Zahl der Unfallfluchten stieg um 3,1 Prozent. So entfernten sich im vergangenen Jahr 3.646 Verursacher (2021: 3.535; 2019: 4.121) unerlaubt vom Unfallort. Dies sind 28,9 Prozent aller aufgenommenen Verkehrsunfälle (2021: 29,8 Prozent; 2019: 29,1 Prozent). 1.250 Unfallverursacher wurden bekannt gemacht. Damit lag die Aufklärungsquote bei 34,3 Prozent (2021: 34,8 Prozent; 2019: 33,8 Prozent).

Landkreis Meißen

Im Landkreis Meißen ereigneten sich 5.013 Verkehrsunfälle, was einen Anstieg um 0,2 Prozent entspricht. Mit Blick auf die Jahre vor Corona bewegte sich das Unfallgeschehen jedoch auf einem niedrigeren Niveau (vgl. Abbildung 1).

Im vergangenen Jahr verunglückten im Landkreis 908 Personen bei Verkehrsunfällen. Neun Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der Schwerverletzten lag bei 213; die Zahl der Leichtverletzten bei 686. Damit entsprechen die Zahlen der Verunglückten in etwa denen der Jahre vor Corona (vgl. Abbildungen 2 und 3).

Im zurückliegenden Jahr kam auf den Straßen im Landkreis Meißen kein Kind ums Leben. Insgesamt 17 (2021: 11; 2019: 17) Kinder erlitten schwere Verletzungen, weitere 58 (2021: 56; 2019: 73) wurden leicht verletzt. Die verunglückten Kinder waren als Radfahrer (40), als Fußgänger (15) und als Mitfahrer (20) beteiligt.

Hauptunfallursachen

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden waren die Hauptunfallursachen im Landkreis Meißen Vorfahrtsfehler (18,5 Prozent) gefolgt von Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren (13,7 Prozent) und nicht angepasster Geschwindigkeit (13,4 Prozent).

Verkehrsunfälle mit Motorrädern

Im zurückliegenden Jahr ist die Zahl der Motorradunfälle auf 62 gestiegen (2021: 52; 2019: 69). Insgesamt 48 (2021: 39; 2019: 45) Motorradfahrer wurden verletzt, einer (2021: 0, 2019: 3) von ihnen tödlich (vgl. Abbildung 4).

Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss beteiligt waren, sank auf 110 (2021: 114; 2019: 118). 99 und damit das Gros dieser Unfälle wurde von Personen verursacht, die unter Alkoholeinfluss standen.

Unfallfluchten

Im Landkreis Meißen nahm die Polizei 1.150 Unfallfluchten (2021: 1.030, 2019: 1.190) auf. 495 davon konnten aufgeklärt werden. Damit lag die Aufklärungsquote bei 43,0 Prozent (2020: 40,2 Prozent; 2019: 40,6 Prozent).


Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ereigneten sich 5.323 (2021: 5.278) Verkehrsunfälle. Dies stellt einen Anstieg um 0,9 Prozent dar. Mit Blick auf die Jahre vor Corona bewegte sich das Unfallgeschehen jedoch auf einem niedrigeren Niveau (vgl. Abbildung 1).

Im Landkreis verunglückten im vergangenen Jahr 984 (2021: 856) Personen bei Verkehrsunfällen. Sieben Menschen kamen ums Leben (2021: 5). Die Zahl der Leichtverletzten lag bei 710; die Zahl der Schwerverletzten bei 267 Personen. Damit entsprechen die Zahlen der Verunglückten in etwa denen der Jahre vor Corona (vgl. Abbildungen 2 und 3).

Im zurückliegenden Jahr kamen auf den Straßen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge keine Kinder ums Leben (2021: 0; 2019: 0). Die Anzahl der schwerverletzten Kinder betrug 25 (2021: 0; 2019: 8). Weitere 66 (2021: 58; 2019: 67) Kinder erlitten leichte Verletzungen. Die verunglückten Kinder waren als Radfahrer (34), als Fußgänger (21) und als Mitfahrer (36) beteiligt.

Hauptunfallursachen

Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nicht angepasste Geschwindigkeit (18,5 Prozent), gefolgt von anderen Fehlern bei Fahrzeugführern (17,5 Prozent) und Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren (12,4 Prozent).

Verkehrsunfälle mit Motorrädern

Im zurückliegenden Jahr ist die Zahl der Motorradunfälle auf 106 gestiegen (2021: 95; 2019: 126). 66 Motorradfahrer wurden verletzt, einer (2021: 1; 2019: 0) von ihnen tödlich (vgl. Abbildung 4).

Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss beteiligt waren, stieg auf 109 (2021: 95; 2019: 120). 103 und damit das Gros dieser Unfälle wurde von Personen verursacht, die unter Alkoholeinfluss standen.

Unfallfluchten

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nahm die Polizei 1.108 Unfallfluchten (2021: 1.135; 2019: 1.274) auf. Davon konnten 472 (2021: 478; 2019: 521) aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote lag damit bei 42,6 Prozent (2021: 42,1 Prozent; 2019: 40,9 Prozent).

Bundesautobahnen

Auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Dresden ereigneten sich im vergangenen Jahr 1.457 (2021: 1.674) Verkehrsunfälle, was einem Rückgang von 13 Prozent entspricht. Damit setzte sich der positive Trend der Jahre vor Corona weiter fort. (vgl. Abbildung 1).

Im vergangenen Jahr verunglückten 179 Personen bei Verkehrsunfällen auf den Bundesautobahnen (2021: 244). Es kam zu keinen Verkehrstoten (2021: 6). Die Zahl der Leichtverletzten sank auf 132 (2021: 168). 47 (2021: 70) Personen erlitten schwere Verletzungen, was einen Rückgang um knapp 33 Prozent bedeutet. Mit Blick auf die Zahlen der Verunglückten vor Corona ist ebenfalls ein vernehmlicher Rückgang zu verzeichnen. (vgl. Abbildungen 2 und 3).

Auf den betreuten Autobahnen kam im zurückliegenden Jahr kein Kind ums Leben (2021: 0; 2019: 0). Ein Kind wurde schwer verletzt. (2021: 4; 2019: 8). Weitere 6 Kinder erlitten leichte Verletzungen (2021: 15; 2019: 12).
Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden auf den Autobahnen im Bereich der Polizeidirektion Dresden waren zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit (19,8 Prozent), zu geringer Sicherheitsabstand (18,3 Prozent) und Nebeneinanderfahren (11,9 Prozent).

Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss beteiligt waren, verringerte sich auf 23 (2021: 34; 2019: 16).

Verkehrsüberwachung

Eckzahlen der verkehrspolizeilichen Statistik 2022

Im vergangenen Jahr führte die Polizeidirektion Dresden insgesamt 1.503 Geschwindigkeitskontrollen (2021: 1.994) durch. 88.996 Fahrzeugführer überschritten (2021: 84.019) die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

Insgesamt ahndeten die Beamten der Polizeidirektion Dresden im vergangenen Jahr 143.564 Verkehrsordnungswidrigkeiten (2021: 147.327). So mussten sich 4.038 Fahrzeugführer (2021: 4.782) wegen des Verstoßes gegen die Gurtpflicht und 3.330 (2021: 3.412) wegen des Verstoßes gegen das Handyverbot verantworten.

Der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Gerald Baier (45): „Insbesondere zu hohe Geschwindigkeit, Ablenkung sowie der Konsum von Alkohol und Drogen provozieren schwere Verkehrsunfälle. Sie stehen als sogenannte Topkiller gezielt im Kontrollfokus der Dresdner Polizei. Wenn es um Menschenleben geht, agieren wir mit null Toleranz und werden alles daran setzen, den Verfolgungsdruck in diesem Bereich kontinuierlich zu erhöhen. Unter diesem Vorzeichen startet im April eine neuerliche Kontrollaktion unserer Verkehrssicherheitskampagne Respekt durch Rücksicht.“

Verstöße von Radfahrern

10.876 Radfahrer wurden kontrolliert (2021: 13.665). Die Zahl der geahndeten Verstöße von Fahrradfahrern beläuft sich auf 5.369 (2021: 6.142).

Kontrollen des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs

Die Beamten der Polizeidirektion Dresden kontrollierten im vergangenen Jahr 2.921 (2021: 4.632) Fahrzeuge des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs. 495 Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt.
 

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