Auswertung der Kriminalitätslage des Jahres 2020 im Bereich der Polizeidirektion Görlitz
Stand: 12.03.2021, 16:00 Uhr
Auswertung der Kriminalitätslage des Jahres 2020 im Bereich der Polizeidirektion Görlitz
Anzahl der Straftaten auf unverändert niedrigem Niveau – Aufklärungsquote nähert sich der Zwei-Drittel-Marke
Die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Bautzen und Görlitz lebten im Jahr 2020, was die Entwicklung der Kriminalität betrifft, sicher. Die Anzahl der registrierten Straftaten bleibt im Vergleich zum Vorjahr unverändert und liegt 19 Prozent niedriger als noch vor sechs Jahren. Weiterhin rückläufig ist die Kriminalitätsbelastung in den insgesamt 110 Städten und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Görlitz. Demgegenüber steigt die Aufklärungsquote deutlich und liegt mit 63,5 Prozent knapp fünf Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt.
Einen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit in der östlichsten Polizeidirektion des Freistaates, und hier insbesondere im grenznahen Raum, bildet weiterhin die Eigentumskriminalität. Die Polizeidirektion Görlitz hat darauf Ende des Jahres 2019 mit besonderen und innovativen Maßnahmen reagiert. Sowohl die Bildung der Sonderkommission Argus als auch die Errichtung einer Videosicherheitstechnik in der Stadt Görlitz wirken sich zunehmend positiv auf die Kriminalitätsentwicklung aus.
Zudem scheint auch die Corona-Pandemie zumindest temporär Einfluss auf die Kriminalitätsentwicklung gehabt zu haben.
Die folgenden statistischen Angaben zur Kriminalitätsentwicklung basieren auf der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), welche die von der Polizei abgeschlossenen Fälle im jeweiligen Jahr abbildet.
Nicht erfasst werden dabei Verkehrsstraftaten, beispielsweise Trunkenheitsfahrten oder Gefährdung des Straßenverkehrs, sowie Staatsschutzdelikte wie das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole. Aus den statistischen Daten können auch für regionale Bereiche nach einer Analyse und Bewertung Entwicklungen der Kriminalität und Trends abgelesen werden.
Sofern keine weiteren Bemerkungen getroffen werden, beziehen sich alle Angaben auf Straftaten, bei denen der Tatort im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Görlitz (Landkreise Bautzen und Görlitz), unabhängig von der Bearbeitungszuständigkeit, liegt. Die PKS trifft ausschließlich Aussagen zu den der Polizei bekannten Fällen, dem sogenannten Hellfeld.
Kernaussagen
Anzahl der Straftaten weiterhin auf niedrigem Niveau
Im Jahr 2020 registrierte die Polizei in Ostsachsen insgesamt 33.333 Straftaten.
Die Statistik erfasste für 2020 ein leichtes Plus von 46 registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr und damit die zweitniedrigste Fallzahl in der Gesamtkriminalität seit 1990. Seit sechs Jahren ist eine deutlich rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Nachdem im Jahr 2014 letztmalig die Fallbelastung auf 41.027 Fälle stieg, sank diese kontinuierlich auf nunmehr 33.333 Fälle, was einen Rückgang um 19 Prozent bedeutet.
Anzahl der aufgeklärten Straftaten deutlich gestiegen
Im Vergleich zum Vorjahr waren die Kriminalistinnen und Kriminalisten der Polizeidirektion Görlitz erfolgreicher bei der Ermittlung von Tätern. Der Anteil der aufgeklärten Straftaten stieg um zwei Prozent auf 63,5 Prozent. Damit liegt der Anteil aufgeklärter Fälle fast fünf Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt.
Polizeipräsident Manfred Weißbach dazu: „Wir wollen, dass die Menschen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz sicher leben. Dazu haben die Polizistinnen und Polizisten unserer Polizeidirektion im zurück liegenden Jahr erneut einen großen Beitrag geleistet. Im dritten Jahr in Folge konnten wir mehr Täter ermitteln und sie ihrer gerechten Strafe zuführen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“
Kriminalitätsverteilung und Kriminalitätsbelastung ungleich verteilt
Die Kriminalitätsverteilung in den beiden Landkreisen war wie bereits in den vergangenen Jahren ungleichmäßig. Obwohl der Landkreis Bautzen mit rund 300.000 Einwohnern fast 50.000 Einwohner mehr aufweist als der Landkreis Görlitz, ist die Anzahl der erfassten Fälle hier deutlich geringer. Die PKS zählte für den Landkreis Bautzen im Jahr 2020 insgesamt 14.470 Fälle. Demgegenüber standen 18.863 Fälle im Landkreis Görlitz.
Dementsprechend sind die Bürgerinnen und Bürger in beiden Landkreisen unterschiedlich stark von Kriminalität belastet. Zur Objektivierung der Kriminalitätsbelastung dient die Häufigkeitszahl (HKZ). Diese sagt aus, wie viele Straftaten pro 100.000 Einwohner erfasst wurden. Demzufolge liegt die HKZ im Landkreis Bautzen bei 4.827, dagegen im Landkreis Görlitz bei 7.464. Durchschnittlich beträgt die HKZ in der Polizeidirektion Görlitz 6.033.
Die verschiedenen Delikte betreffend unterscheidet die PKS nach bestimmten Straftatenobergruppen. Die Verteilung in der Polizeidirektion Görlitz wird in folgender Übersicht deutlich. Diese finden Sie im unten stehenden Anhang.
Eigentumskriminalität stark rückläufig - niedrigster Wert seit der Wiedervereinigung
Mit einem Anteil von über einem Drittel aller erfassten Straftaten bleibt die Eigentumskriminalität jedoch weiterhin ein deliktischer Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit im Bereich der Polizeidirektion Görlitz.
Im Jahr 2020 wurden knapp 700 Fälle weniger registriert als 2019, was einem Rückgang um fast sechs Prozent entspricht. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Gemeinden entlang der polnischen Grenze und der tschechischen Grenze wider.
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Görlitz wurden im zurückliegenden Jahr 37 Kraftfahrzeuge weniger gestohlen als noch im Jahr davor. Dies bedeutet einen Rückgang um 8,2 Prozent. Ein leichtes Minus ist ebenso bei Diebstählen in und aus Wohnungen zu verzeichnen. Hier sanken die Fallzahlen um 21 Fälle bzw. 3,7 Prozent. Auch Fahrraddiebstähle gingen deutlich um 363 Fälle bzw. 18,1 Prozent zurück.
Seit Ende 2020 verzeichnet die Polizeidirektion Görlitz im Stadtgebiet Zittau und im Umfeld der Stadt einen deutlichen Anstieg bei Eigentumsdelikten, welcher sich naturgemäß in der Jahresstatistik 2020 nicht so deutlich abbilden kann. Im Besonderen handelt es sich hierbei um Kfz-Diebstähle sowie Diebstähle aus Gartenanlagen, Gewerbegebieten und Kellern. Auf diese Entwicklung hat die Polizeidirektion Görlitz inzwischen reagiert. Gegenwärtig bearbeitet die Soko Argus hier mehr als 50 Ermittlungsverfahren. Seit Jahresbeginn führt die Soko Argus im Zusammenwirken mit der Kriminalpolizeiinspektion Görlitz und dem örtlichen Polizeirevier Zittau-Oberland verstärkt offene und verdeckte operative Maßnahmen im Bereich Zittau durch. Diese Maßnahmen führten bereits zur Ergreifung von Tatverdächtigen. Die Polizeidirektion Görlitz berichtete u. a. in ihrer Medieninformation am 8. Februar 2021 davon.
Trotz Rückgang bei Eigentumskriminalität – Grenzgemeinden bleiben ein Schwerpunkt polizeilicher Maßnahmen
Die Belastung mit Eigentumskriminalität ist in den Landkreisen Bautzen und Görlitz unterschiedlich stark verteilt. Schwerpunkt dabei bilden, wie auch in den vergangenen Jahren, die Gemeinden an der polnischen Grenze. Allerdings sank die Eigentumskriminalität in den polnischen Grenzgemeinden im Vergleich zum Vorjahr. Erfasste die PKS im Jahr 2019 hier insgesamt 4.304 Fälle der Eigentumskriminalität, so fiel deren Anzahl im folgenden Jahr auf insgesamt 3.797 Fälle. Das entspricht einem Rückgang um 11,8 Prozent. In den Gemeinden entlang der tschechischen Grenze gingen die Fallzahlen sogar um 151 Fällen zurück, was einem Minus von 17,8 Prozent entspricht.
Den örtlichen Hotspot der Eigentumskriminalität bildete im Jahr 2020 mit einer HKZ von 4.394 die Stadt Görlitz, gefolgt von Hoyerswerda mit 4.308. Die Gemeinde mit der dritthöchsten Belastung war die Stadt Zittau mit einer HKZ von 4.198. Auf den nächsten drei Plätzen folgten wiederum die Grenzgemeinden Seifhennersdorf (3.716), Weißwasser/O.L. (2.902) und Ostritz (2.722).
Anzahl der Straftaten häuslicher Gewalt
Im vergangenen Jahr wurden in den Landkreisen Bautzen und Görlitz insgesamt knapp 1.340 Gewaltstraftaten im häuslichen Bereich registriert. Im Vergleich zu 2019 bedeutet dies einen leichten Rückgang um 3,6 Prozent.
Deliktgruppen |
PD Görlitz |
Sachsen |
Körperverletzungen |
884 |
5.960 |
darunter |
|
|
- Vorsätzliche einfache Körperverletzung |
717 |
4.773 |
- gef. und schw. Körperverletzung |
138 |
953 |
Straftaten gegen die persönliche Freiheit |
297 |
1.985 |
Sonstige Straftatbestände StGB |
80 |
515 |
Straftaten gegen das Gewaltschutzgesetz |
32 |
451 |
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung |
36 |
253 |
Raubstraftaten |
3 |
42 |
Straftaten gegen das Leben |
6 |
29 |
Gesamtergebnis |
1.338 |
9.235 |
Arbeit der Soko Argus trägt zum positiven Gesamtergebnis bei
Die Belastung durch den Schwerpunkt der Eigentumskriminalität spiegelt sich auch im Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wider. Die Polizei reagierte bereits im Jahr 2019 darauf mit besonderen und innovativen Maßnahmen. Als Pilotprojekt und bislang einmalig in Deutschland startete im August 2019 Videosicherheitstechnik an ausgewählten Standorten in der Stadt Görlitz. Im November 2019 nahm die Soko Argus ihre Arbeit auf.
Im gesamten Jahresverlauf 2020 schloss die Soko insgesamt 338 Fälle ab und legte diese der Staatsanwaltschaft vor. Vier von fünf dieser Ermittlungsverfahren waren Diebstahlsdelikte. Einige der insgesamt 77 ermittelten Tatverdächtigen traten mehrfach auf und galten daher als Wiederholungstäter. Der Gesamtschaden der vorgenannten Ermittlungsverfahren lag bei rund 700.000 Euro.
Von den genannten 338 abgeschlossenen Fällen klärten die Kriminalistinnen und Kriminalisten der Soko durch intensive Ermittlungen und mit Unterstützung durch operative Maßnahmen 204 Fälle auf, was einer Aufklärungsquote von 60,4 Prozent entspricht. Im Bereich der bearbeiteten Diebstahlsdelikte lag die Aufklärungsquote der Ermittler immer noch bei 55,1 Prozent. Neben der intensiven Zusammenarbeit mit den benachbarten Dienststellen in Polen, trugen auch operative Maßnahmen der betreffenden örtlichen Polizeireviere Zittau-Oberland, Görlitz und Weißwasser sowie der Kriminalpolizeiinspektion zum Erfolg der Ermittler bei.
In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Görlitz wurden in mehreren Fällen Belohnungen in Höhe von insgesamt 38.000 Euro ausgelobt, um Hinweise zu laufenden Ermittlungsverfahren zu erhalten. Zwei dieser Zeugenaufrufe führten schließlich zu entscheidenden Informationen und zur Aufklärung der betreffenden Taten.
Die Ergebnisse der Arbeit der Soko Argus zeigen, dass die Erfolge vor allem aus der besonderen Organisationsstruktur und dem direkten Kontakt der verschiedenen Arbeitsbereiche resultierten. So arbeiteten Auswerter, Ermittler und Fahnder flexibel zusammen und werden durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit sowie Prävention ergänzt. Auch spiegeln sich in den Ermittlungen die gute Zusammenarbeit mit anderen Organisationseinheiten der Polizeidirektion Görlitz und mit benachbarten polnischen Polizeidienststellen sowie die Einbindung der Videosicherheitstechnik in Görlitz wider.
Kontrollen entlang der sächsischen Außengrenzen zeigten Wirkung
Im Jahr 2020 führte die Soko Argus zur Kriminalitätsbekämpfung im grenznahen Raum insgesamt 119 Einsätze mit Unterstützung von Kräften der Bereitschaftspolizei durch. Sechs dieser Grenzeinsätze fanden unter Beteiligung der Bundespolizei sowie des Zolls statt. Bis Ende Dezember 2020 waren Bedienstete der Polizeidirektion Görlitz sowie Bereitschaftspolizisten mit mehr als 41.000 Mannstunden entlang der tschechischen und polnischen Grenze von Sohland/Spree bis Bad Muskau im Einsatz.
Im Zuge dieser Kontrolleinsätze wurden insgesamt über 15.300 Personen kontrolliert und rund 8.600 Fahrzeuge überprüft. Dabei stellten die eingesetzten Beamten 180 Straftaten und ca. 1.400 Ordnungswidrigkeiten fest. 84 Fahndungstreffer und etwa 230 Sicherstellungen waren weitere Erfolge.
Auch zukünftig führt die Polizeidirektion Görlitz gemeinsam mit Unterstützungskräften intensive Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen im Grenzgebiet durch und hält damit den hohen Kontrolldruck aufrecht.
Polizeipräsident Manfred Weißbach erklärt ergänzend: „Grenzeinsätze fanden auch schon vor der Gründung der Soko Argus statt. Wir verfolgen nun aber, u. a. mit der Analyse der Kriminalitätsentwicklung und der Planung und Durchführung angepasster ermittlungstaktischer und operativer Maßnahmen aus einer Hand, neue Ansätze. Die Erfolge geben uns recht.“
Videosicherheitstechnik in Görlitz arbeitet zuverlässig und erfolgreich
Eine wichtige Säule in der Ermittlungsarbeit der Soko Argus stellt die an den Grenzübergängen und im Stadtgebiet Görlitz installierte Videosicherheitstechnik dar. Die Kamerasäulen sind sowohl aus dem Görlitzer Stadtbild als auch aus dem Alltag der Ermittlerinnen und Ermittler mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Recherchen im System erfolgen sofort bei Bekanntwerden relevanter Straftaten.
Die Qualität und Funktionalität des Systems wird fortlaufend ausgewertet und an den Bedürfnissen der Görlitzer Kriminalitätslage orientiert fortentwickelt. Die hochauflösende Technik überwacht an derzeit fünf Standorten den Verkehr. Die aufgezeichneten Daten werten die Ermittlerinnen und Ermittler bei entsprechenden Straftaten aus. In allen übrigen Fällen wird das Material nach 96 Stunden unwiderruflich gelöscht.
ASSKomm ist der richtige Weg zu einer strategischen abgestimmten Präventionsarbeit aller Akteure
Unter dem Motto: „Prävention ist Chefsache“, startete sie sächsische Staatsregierung im Jahr 2019 die neue Landesstrategie ASSKomm (Allianz Sichere Sächsische Kommunen). Die Polizeidirektion Görlitz unterstützt diesen wichtigen Präventionsaspekt in ihrem Bereich.
Polizeipräsident Manfred Weißbach hierzu: „Jede Investition in Prävention ist eine Investition in die Zukunft.“
Im Jahr 2020 wurde als erster Schritt die Sicherheitspartnerschaft zwischen der Polizeidirektion Görlitz und der Stadt Görlitz besiegelt. Außerdem gab es im ersten Quartal 2020 Kooperationsgespräche mit weiteren 20 Kommunen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Görlitz. Im Februar 2021 folgte die Stadt Zittau und unterzeichnete die Vereinbarung zur ASSKomm. Weitere Kooperationsvereinbarungen stehen kurz vor dem Abschluss.
Die Kooperationsvereinbarung und die damit einhergehende Zusammenarbeit zielen auf den intensiveren Ausbau kommunalpräventiver Strukturen zur Stärkung des Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung ab. Kriminalität soll durch geeignete vorbeugende Maßnahmen schon im Entstehen verhindert bzw. deren Folgen gemindert werden.
Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller rief vor zwei Jahren, gemeinsam mit den acht Bürgermeistern der Modellkommunen, die Landesstrategie ASSKomm ins Leben. Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen seit dem im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auf kommunale Prävention. An ASSKomm beteiligen sich neben kleinsten Gemeinden sowie Städten mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern auch Großstädte.
Weitere Informationen finden Sie unter www.asskomm.sachsen.de.
„Häuser des Jugendrechts“ in Bautzen und Görlitz kommen 2021
Die präventiven Landesstrategien ASSKomm, PiT-Sachsen (Prävention im Team) und die Häuser des Jugendrechts sollen vernetzt werden. Dabei erfolgen eine wirkungsorientierte Verbindung von Intervention und Prävention sowie die Schaffung verlässlicher Strukturen.
Zukünftig wird die Intervention noch ergebnisorientierter erfolgen, indem die genannten Kooperationspartner mit entsprechenden neuen Strategien und Strukturen arbeiten. In einem ersten weiteren Schritt soll im ersten Halbjahr 2021 in Görlitz ein „Haus des Jugendrechts“ eröffnet werden. Das „Haus des Jugendrechts“ in Bautzen soll im zweiten Halbjahr folgen.
Polizeiliche Präventionsarbeit fand 2020 trotz Pandemie umfangreich statt
Sechs Präventionssachbearbeiter der Polizeidirektion Görlitz führten 2020 insgesamt 230 Präventionsmaßnahmen in Form von Schülerveranstaltungen, Elternabenden und Fachkräfte-fortbildungen für etwa 5.800 Schüler, Eltern und Lehrer bzw. Erzieher durch. Die Schwerpunkte lagen dabei auf den Themen Drogen, Digitale Medien und Gewalt/Jugendkriminalität.
Mitarbeiter der Polizeilichen Beratungsstelle der Polizeidirektion Görlitz führten insgesamt 232 Beratungen durch. Dabei handelte es sich sowohl um Vorträge zu den Themen Sicherheit von Senioren, Einbruchschutz, Diebstahlschutz, Gewalt am Arbeitsplatz sowie Bedrohungs-/Amoklagen. Persönliche Beratungen erfolgten jeweils vor Ort bei den Anfragenden oder telefonisch zu den Themen Einbruchschutz, Diebstahlschutz und Verhaltensorientierung. Insgesamt wurden dabei etwa 1.500 Bürgerinnen und Bürger (etwa ein Drittel Senioren) und etwa 220 Unternehmen beraten.
Gemeinsam mit dem Staatsministerium des Innern (SMI), dem Landespräventionsrat und dem Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) wurde eine Online-Lebenskompetenzplattform für „PiT-Ostsachsen-Schulen“ erstellt. Diese bietet zukünftig Schulen die Möglichkeit maßgeschneiderte digitale Präventionspläne für die einzelnen Klassen mit Lebenskompetenzthemen zusammenzustellen. Die neue Seite wird 2021 online gehen.
Polizeipräsident Manfred Weißbach hierzu: „Prävention von Kriminalität ist nicht messbar. Sie zeigt dennoch Wirkung. Jede Straftat, die aufgrund von Präventionsarbeit nicht begangen wird, verbessert das Lebensgefühl der Menschen in unserer Region und steigert ihr Sicherheitsgefühl.“
Hinweis für die Berichterstattung
Im Anhang dieser Medieninformation befindet sich die Präsentation zur Kriminalitätsentwicklung in der Polizeidirektion Görlitz im Jahr 2020. (ks)