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Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 | Landkreis Meißen

Medieninformation: 189/2020
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 30.03.2020, 13:06 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2019

Landkreis Meißen

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Polizeipräsident Jörg Kubiessa: „Im Landkreis Meißen haben sich die Fallzahlen erstmals seit 2013 wieder leicht erhöht. Die deutlichsten Zuwächse gibt es im Bereich der Eigentumskriminalität, insbesondere bei Wohnungseinbrüchen, Autoaufbrüchen, Fahrraddiebstählen sowie Kellereinbrüchen. Da sich die Entwicklung schon im Frühjahr abzeichnete, haben wir die polizeiliche Präsenz erhöht, sodass wir die sächsische Bereitschaftspolizei doppelt so oft wie noch 2018 als Unterstützung zum Einsatz gebracht haben." Im Landkreis Meißen wurden 2019 insgesamt 10.959 Straftaten (2018: 10.574; 2017: 12.250) erfasst. Dies sind 385 Fälle mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung um 3,6 Prozent. Damit hat sich die Fallzahl erstmals seit 2013 wieder leicht erhöht.

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, stieg 2019 auf 4.525 (2018: 4.354; 2017: 5.023).

Insgesamt 6.566 Straftaten (2018: 6.677; 2017: 7.830) konnten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote lag damit bei 59,9 Prozent (2018: 63,1 Prozent; 2017: 63,9 Prozent).

Von den 4.443 ermittelten Tatverdächtigen (2018: 4.502; 2017: 4.827) waren 77,3 Prozent männlichen und 22,7 Prozent weiblichen Geschlechts. Die Zahl nichterwachsener Tatverdächtiger sank weiter. Neben 157 Kindern (2018: 164; 2017: 151) wurden 392 Jugendliche (2018: 423; 2017: 402) und 312 Heranwachsende (2018: 339; 2017: 353) als Tatverdächtige ermittelt.

Im Jahr 2019 wurden 726 nichtdeutsche Tatverdächtige (2018: 811; 2017: 855) ermittelt. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen lag somit bei 16,3 Prozent (2018: 18,0 Prozent; 2017: 17,7 Prozent). Im Bereich der allgemeinen Kriminalität sank ebenfalls die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 723 im Jahr 2018 auf 666 im Jahr 2019. Dies entspricht einem Anteil von 15,2 Prozent (2018: 16,4 Prozent).

Die Zahl der Opfer von Straftaten stieg auf 2.053 (2018: 1.907; 2017: 1.987). Insgesamt 1.204 Opfer (58,6 Prozent) waren männlichen und 849 (41,4 Prozent) weiblichen Geschlechts. Darunter befanden sich 181 Kinder (2018: 148), 172 Jugendliche (2018: 166), 149 Heranwachsende (2018: 180) und 173 Personen, die zum Zeitpunkt der Tat 60 Jahre oder älter waren (2018: 151). Insgesamt wurden 1.551 Erwachsene (2018: 1.413) Opfer einer Straftat.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden sank auf rund 16,0 Millionen Euro (2018: 28,8 Millionen Euro).

Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Eigentumskriminalität

Im Landkreis Meißen bildet die Gesamtheit aller Diebstahlsdelikte nach wie vor den Hauptteil der Gesamtkriminalität. Der Anteil an der Gesamtkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und beträgt 38,3 Prozent (2018: 36,8 Prozent). Die Fallzahlen vom Vorjahr stiegen 2019 auf 4.193 Fälle (2018: 3.895). Die Anzahl der aufgeklärten Fälle lag im Landkreis bei 1.300 (2018: 1.351). Damit einhergehend betrug die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich 31,0 Prozent (2018: 34,7 Prozent).

Die Diebstähle setzten sich zusammen aus 1.878 Diebstählen ohne erschwerende Umstände (2018: 1.844), die um 1,8 Prozent anstiegen. Hinzu kamen 2.315 besonders schwere Diebstähle (2018: 2.051), die um 12,9 Prozent anstiegen.

Ein Schwerpunkt im Bereich der Eigentumskriminalität sind nach wie vor die Diebstähle in/aus Geschäften und Kiosken, die sich allerdings bei registrierten 799 Fällen (2018: 786) annähernd auf dem Niveau des Vorjahres bewegen und lediglich um 1,7 Prozent angestiegen sind. Die Fallzahlen vor 2018 lagen hingegen alle im vierstelligen Bereich.

Weitere Schwerpunkte sind die Fahrraddiebstähle mit 699 Fällen (2018: 594) und die Diebstähle an oder aus Kfz mit 501 Fällen (2018: 438; 2017: 483). In beiden Bereichen gab es einen Anstieg der Fallzahlen um 17,7 Prozent bzw. 14,4 Prozent. Die Aufklärungsquoten lagen bei allen drei Deliktfeldern unter den Vorjahreswerten oder blieben annähernd gleich. Sie betrugen für die Diebstähle aus Geschäften oder Kiosken 68,8 Prozent (2018: 77,4 Prozent), bei den Fahrraddiebstählen 15,5 Prozent (2018: 15,3 Prozent) und bei den Diebstählen an oder aus Kfz 12,4 Prozent (2018: 14,6 Prozent).

Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen, einschließlich der unbefugten Benutzung, sanken die Fallzahlen auf den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Mit 69 Fällen (2018: 117) ist damit ein Rückgang um 41,0 Prozent verbunden. Insgesamt konnten 23 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 33,3 Prozent entspricht.

Die Fallzahlen des Ladendiebstahls stehen in direktem Zusammenhang mit den erwähnten Diebstählen in/aus Geschäften und Kiosken. Hier ist gegenüber dem Jahr 2018 mit 620 Fällen ein Rückgang um 8,7 Prozent auf 566 Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank in diesem Bereich von 121 auf 99 ermittelte Personen. Damit liegt ihr Anteil bei 23,1 Prozent.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten blieb im Jahr 2019 mit 248 Fällen fast gleich (2018: 250 Fälle). Dies entspricht einem Rückgang um 0,8 Prozent.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen ist im Jahr 2019 um 40 Fälle auf 291 Fälle gestiegen. Dabei handelte es sich in 135 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände (2018: 139 Fälle), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in das Tatobjekt Wohnung gelangen konnten. Dem gegenüber stehen 156 Fälle von Wohnungseinbrüchen (2018: 112 Fälle; 2017: 158), bei denen die Täter ein Hindernis überwinden mussten, um in die Wohnung zu gelangen. In 74 dieser Fälle lag ein Tageswohnungseinbruch vor, das heißt der Einbruch erfolgte zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr (2018: 47 Fälle; 2017:78).

Die Anzahl der Fälle bei den Diebstählen in oder aus Böden, Kellern und Waschküchen stieg gegenüber dem Vorjahr. Hier stehen 214 Fälle aus dem Jahr 2018 (2017: 344 Fälle) 365 Fällen im Jahr 2019 gegenüber, was einem Anstieg von 70,6 Prozent gleichkommt. Insgesamt 92 Fälle konnten davon aufgeklärt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 25,2 Prozent.

Jörg Kubiessa: „Die prozentualen Anstiege in einzelnen Bereichen der Eigentumskriminalität klingen im ersten Moment dramatisch. Bei einer Betrachtung der vergangenen Jahre relativiert sich dieser Eindruck jedoch schnell. Tatsächlich entsprechen die Fallzahlen in etwa denen des Jahres 2017, die bis dahin zu den niedrigsten gehörten. Gleichwohl ist die Bekämpfung der Eigentumskriminalität eine Hauptaufgabe für das aktuelle Jahr."

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2019 stieg die Rauschgiftkriminalität um 20,8 Prozent auf 500 Fälle (2018: 414) an.

Jörg Kubiessa: „Der Anstieg betrifft in erster Linie Konsumentendelikte. Wir beobachten insbesondere bei Kontrollen des Fahrzeugverkehrs eine Zunahme von Drogenfeststellungen. Diese Entwicklung wird sich auch in der Verkehrsstatistik niederschlagen."

Die Aufklärungsquote betrug 92,0 Prozent (2018: 92,3 Prozent). Die Polizei ermittelte 421 Tatverdächtige (2018: 381). Dabei stehen 364 männlichen Tatverdächtigen 57 weibliche Tatverdächtige gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 14,0 Prozent (2018: 14,7 Prozent).

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (so genannte Konsumentendelikte) stieg auf 403 Fälle (2018: 334). Die Fallzahl beim unerlaubten Handel oder Schmuggel von Betäubungsmitteln sank dagegen um 9 Fälle auf 32 Fälle (2018: 41 Fälle). Insgesamt wurden im Landkreis Meißen 111 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2018: 65) und sieben Fälle des Handels mit Crystal (2018: 7 Fälle) festgestellt. Allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Cannabis und dessen Zubereitungen sanken minimal um 2,1 Prozent auf 229 Fälle (2018: 234 Fälle). Ebenso war beim Handel bzw. Schmuggel von Cannabis ein Rückgang von 29 Fällen im Jahr 2018 auf 22 Fälle im Jahr 2019 zu verzeichnen. Prozentual entspricht das einem Rückgang um 24,1 Pro-zent.

Im Landkreis Meißen wurden durch die Polizeidirektion Dresden unter anderem ca. 4,2 Kilogramm Marihuana und kleine Mengen Haschisch, Crystal und Amphetamin sichergestellt (unter 100 Gramm).

Es wurde kein Drogentoter registriert (2018: 0).

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten fiel auf 271 Fälle (2018: 310). Bei einer Aufklärungsquote von 88,6 Prozent sind 249 Tatverdächtige (2018: 313) ermittelt worden. Davon waren 71 Tatverdächtige nichtdeutsch (2018: 103), was einem Anteil von 28,5 Prozent (2018: 32,9 Prozent) entspricht.

201 Fälle aller registrierten Gewaltdelikte (2018: 228 Fälle) waren gefährliche und schwere Körperverletzungen. Weitere 49 Fälle (2018: 71 Fälle) waren Raubdelikte. Es wurden zwei Mord- und Totschlagdelikte (2018: 2 Fälle) registriert.

Wirtschaftskriminalität

Im Bereich der Wirtschaftskriminalität wurden 90 Delikte (2018: 116) registriert, was einem Rückgang um 22,4 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 97,8 Prozent (2018: 100,0 Prozent). 49 Tatverdächtige wurden ermittelt.

Der finanzielle Schaden im Rahmen der Wirtschaftskriminalität betrug rund 8,2 Millionen Euro (2018: 17,7 Millionen Euro). 7,3 Millionen Euro davon sind infolge von 48 Insolvenzstraftaten entstanden (2018: 7,4 Millionen).

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität sank auf 2.097 Fälle (2018: 2.114), von denen 434 Fälle aufgeklärt werden konnten. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 20,7 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozentpunkte gesunken. Insgesamt wurden 428 Tatverdächtige (2018: 475) ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich betrug 18,7 Prozent (2018: 25,5 Prozent).

Massenkriminalität

Bei den Sachbeschädigungen sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 1.310 Fälle (2018: 1.303 Fälle) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 33,5 Prozent und sank damit um 6,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (2018: 40,2 Prozent). In rund 34,7 Prozent der Fälle handelte es sich um sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen (2018: 37,0 Prozent), weitere 22,1 Prozent entfallen auf Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (2018: 22,9 Prozent).

Bei Graffiti als Sonderform der Sachbeschädigung sank die Zahl der erfassten Fälle auf 243 (2018: 316). 2019 konnten 47 Tatverdächtige ermittelt werden (2018: 53), die zu 63,8 Prozent aus dem Bereich der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden kamen (2018: 86,8 Prozent).

Die Anzahl der angezeigten Beförderungserschleichungen sank gegenüber dem Vorjahr und lag bei 352 Fällen (2018: 482). Insgesamt wurden 256 Tatverdächtige ermittelt, von denen 95 nichtdeutsche Tatverdächtige waren.


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