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Falscher Polizist

Bei der Betrugsmasche, die auch als »Falscher Polizist« bekannt ist, täuschen die Betrüger eine gefälschte Identität vor und geben sich z. B. als Polizist, Staatsanwalt oder eine andere Amtsperson aus. Dabei nutzen die Täter häufig eine spezielle Technik, welche die Polizei-Notrufnummer oder eine andere beliebige Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lässt.

 

Bild Falscher Polizist
© LKA Sachsen

Wichtige Informationen zusammengefasst:


Am Telefon geben sich Betrüger als Polizeibeamte aus und berichten von Einbrüchen in der Nachbarschaft oder anderen Straftaten. Man habe bei den festgenommenen Tätern eine Liste mit weiteren Einbruchszielen gefunden. Darunter sei auch Ihr Name gewesen. Der angebliche Polizist setzt Sie in Kenntnis, dass Sie möglicherweise das nächste Opfer eines Einbruchs werden könnten.

Der Anrufer kündigt im weiteren Verlauf an, ein Polizeikollege werde vorbeikommen (meist in Zivilkleidung), der Ihr Geld, Ihren Schmuck und andere Wertsachen abholt und zu Ihrer angeblichen Sicherheit auf das Revier bringt. Es kommt auch vor, dass die Betrüger Sie bitten, das Geld an einem öffentlichen Ort zur Abholung zu hinterlegen oder einem Kurier zu übergeben.

Ist Ihr Vermögen bei der Bank deponiert, versuchen die Betrüger Ihnen glaubhaft zu machen, die Bankmitarbeiter seien korrupt und würden mit den Tätern zusammenarbeiten. In diesem Fall sollen Sie Geld und Wertsachen bei Ihrem Geldinstitut abholen und dem angeblichen Polizisten zur kurzzeitigen Verwahrung aushändigen.

Bei dieser Betrugsmasche nutzen die Täter eine spezielle Technik, bei der auf der Telefonanzeige die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer angezeigt wird.
 

 

  • Mit gefälschten Identitäten geben sich die Betrüger z. B. als Polizisten, Staatsanwälte oder Notare aus und missbrauchen somit das Vertrauen in echte Amtspersonen.
  • Die Täter nutzen eine spezielle Technik, bei der auf der Telefonanzeige die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer angezeigt wird.
  • Die Täter setzen ihre Opfer unter Druck: Unter dem Vorwand, es würde sich um ein geheimes Ermittlungsverfahren handeln, verpflichten die Betrüger ihre Opfer zu höchster Verschwiegenheit. Damit wollen sie verhindern, dass sie weder Angehörige noch die echte Polizei kontaktieren.
  • Die Täter halten Betroffene möglichst lange und bis zur Geldübergabe am Telefon, damit sie keine Möglichkeit haben, Kontakt zu Angehörigen oder der echten Polizei aufzunehmen.

 

  • Die Polizei ruft niemals unter der 110 an.
  • Die Polizei befragt Sie am Telefon niemals nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf der Bank haben, auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
  • Die Polizei nimmt niemals Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen zur Aufbewahrung entgegen.

 

  • Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Beenden Sie im Zweifelsfall das Telefonat.
  • Fordern Sie von angeblichen Polizisten oder anderen Amtspersonen den Dienstausweis.
  • Sprechen Sie mit Angehörigen oder Nachbarn, wenn Sie einen solchen Anruf bekommen.
  • Verständigen Sie im Verdachtsfall die Polizei. Aber nutzen Sie nicht die Rückrufruftaste, sonsten kommen Sie wieder bei den Tätern raus. Wählen Sie stattdessen selbst die 110.


Anrufe angeblicher Polizeibeamter sanken im Zeitraum zwischen 2020 und 2023 stetig. Während im Jahr 2020 die Polizei 587 Fälle registrierte, waren es im Jahr 2023  nur noch 117 Fälle, von denen 56 Fälle vollendet wurden. Leider stiegen die Fallzahlen im Jahr 2024 wieder sehr stark auf 643 Fälle aber es wurden lediglich 21 Fälle vollendet.

Die Schadenssumme stieg von 2020 auf 2023 trotz sinkender Fallzahlen von ca. 314.000 Euro auf ca. 473.000 Euro an. Im Jahr 2024 dagegen sank die Schadenssumme geringfügig auf knapp. 459.000 Euro, strotz des starken Fallaufkommens. 

Der Großteil der Betroffenen befindet sich bei dieser Betrugsform im Seniorenalter.

In der Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen gab es im Jahr 2024 insgesamt 292 Betroffene, bei den 70- bis 79-Jährigen wurden 168 Personen registriert  und 104 Männer und Frauen verzeichnete die Polizei Sachsen bei den 60- bis 69-Jährigen.

Die Polizei geht von einem hohen Dunkelfeld bei Telefon-Betrugsmaschen aus. Viele Menschen, die einen solchen Anruf erhalten, beenden das Gespräch richtigerweise, informieren aber nicht die Polizei. Zudem werden viele Straftaten aus Angst und Scham der Opfer nicht zur Anzeige gebracht.

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