Hinweise für Angehörige und Geldinstitute
Hinweise für Familienangehörige, Bekannte und Nachbarn
(© LKA Sachsen)
Vor allem die Scham ist einer der Hauptgründe für die hoch vermutete Dunkelziffer bei Betrugsfällen, insbesondere bei der Zielgruppe älterer Menschen. Manche Betroffene fürchten, von ihren Angehörigen als verwirrt und nicht in der Lage, allein zu leben, angesehen zu werden. Dabei kann Telefonbetrug jeden treffen.
Schuld sind nicht die Opfer, sondern immer die Täter!
Bitte seien Sie vorsichtig mit Opfer-Beschuldigungen (auch bekannt als »victim blaming« oder Täter-Opfer-Umkehr). Das spielt den Tätern in die Hände, da dies die unbegründete Scham der Opfer potentiell steigern kann mit der Folge, dass sich Betroffene nicht trauen über den Betrug zu sprechen und so andere nicht davor warnen.
Empfehlungen der Polizei
Die Polizei bittet insbesondere Angehörige von Senioren, mit ihren Eltern und Großeltern offen über Telefonbetrug zu sprechen und sie für die Betrugsmaschen zu sensibilisieren. Machen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Angehörigen ein Codewort aus, damit er oder sie weiß, dass wirklich Sie am Telefon sind.
Änderung/Löschung des Telefonbucheintrages
Die Täter suchen in Telefonbüchern gezielt nach alt klingenden Namen, die ihnen Hinweise auf das Alter ihrer Opfer geben. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen, den Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben im Telefonbuch abzukürzen oder streichen zu lassen. Füllen Sie das Formular aus und senden es per Post an den Telefonanbieter.
Sollte Ihnen ein Betrugfall bekannt sein, melden Sie diesen der Polizei.
Weitere Hinweise:
- Helfen Sie Betroffenen, indem Sie zuhören, ohne die Tat zu bewerten.
- Zeigen Sie Verständnis und verurteilen Sie Betroffene nicht.
- Drängen Sie Betroffene nicht in eine Täterrolle. Opfern eine Mitschuld an der Tat zu geben, ist für die Betroffenen eine zusätzliche Belastung, da sie sich nicht nur mit den Folgen der Straftat auseinandersetzen müssen, sondern auch mit der Schuldzuweisung und dem Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit.
- Ermutigen Sie Betroffene, Anzeige zu erstatten und um Hilfe zu bitten oder anderen von ihrer Erfahrung zu berichten.
Infomaterial zum Herunterladen
(© LKA Sachsen)
Sofern Geld und Wertsachen auf der Bank sind, organisieren die Anrufer die Fahrt zur Bank und überreden Betroffene, hohe Bargeldsummen abzuheben oder ihr Konto bzw. das Aktiendepot aufzulösen.
Um zu vermeiden, dass die Senioren nicht mit den Bankangestellten ins Gespräch kommen und der Betrugsverusch entdeckt wird, behaupten die Betrüger unter anderem, die Mitarbeiter der Bank seien korrupt oder würden mit Kriminellen unter einer Decke stecken.
Banken und Sparkassen stellen oftmals die letzte Hürde für die Täter dar, um an ihre Beute zu gelangen.
Empfehlungen der Polizei
- Seien Sie aufmerksam und werden Sie hellhörig, wenn Ihre älteren Kunden ungewöhnlich hohe Geldbeträge vom Konto abheben möchten.
- Hinterfragen Sie vorsichtig und besonnen bei Ihrer Kundschaft die Beweggründe.
- Sprechen Sie Ihre Kundschaft im Verdachtsfall auf Ihre Vermutung an und achten darauf, wie sie reagiert.
- Haben Sie Grund zur Annahme, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, informieren Sie unverzüglich die Polizei.