Kooperationsvereinbarung "CopKom" unterzeichnet
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 07.10.2024, 16:32 Uhr
Landeshauptstadt Dresden
Kooperationsvereinbarung „CopKom“ unterzeichnet
Am Montag, 7. Oktober 2024, haben die Landeshauptstadt Dresden, die Polizeidirektion Dresden sowie die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) die Kooperationsvereinbarung „Community Policing und kommunale Kriminalprävention (CopKom)“ unterzeichnet.
Community Policing als polizeilicher Ansatz sowie die kommunale Kriminalprävention als städtisches Modell verfolgen das gleiche Ziel: Die nachhaltige Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in städtischen Räumen.
Bürgermeister Jan Donhauser (55): „Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir bei Themen wie Jugendkriminalität oder der Lage in der Innenstadt stehen, müssen wir gemeinsam mit der Polizei neue Wege gehen. Erstens wollen wir strategischer arbeiten. Zweitens wollen wir kooperativer werden und drittens – das steht heute im Mittelpunkt – wollen wir noch genauer wissen, welche Schritte zum Erfolg führen. Ohne Wissen über die Hintergründe von Straftaten oder warum sich die Dresdnerinnen und Dresdner an bestimmten Orten unsicher fühlen, erreicht man nichts.“
Die aktuellen Sicherheitsherausforderungen in Dresden betreffen unter anderem bestimmte Deliktbereiche wie die Gewalt unter Jugendlichen. Hinzu kommen aber auch besondere städtische Räume wie die Kriminalitätsbrennpunkte Prager Straße in der Innenstadt oder der Amalie-Dietrich-Platz in Gorbitz. Auch im Quartier an der Budapester Straße lassen sich negative Entwicklungen beobachten, die nur im koordinierten Zusammenwirken von Stadt, Polizei und anderen Akteuren bewältigt werden können.
Polizeipräsident Lutz Rodig (61): „Wollen wir Kriminalität wirksam bekämpfen, müssen wir deren konkrete Ursachen kennen, denn sie unterscheiden sich von Ort zu Ort. So liegt ein zentraler Vorteil dieser Kooperation in der engen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis. Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) bringt ihr Fachwissen und ihre Forschungskompetenz ein, während wir als Polizeidirektion unsere Erfahrungen und Kenntnisse aus dem täglichen Dienst beisteuern. Diese Synergie wird es uns ermöglichen, fundierte Entscheidungen zu treffen und effektive Strategien zu entwickeln.“
Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Sächsische Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS) die Dresdner Polizei mehrfach mit kriminologischen Untersuchungen einzelner Phänomene unterstützt. So beschäftigten sich unter Anleitung von Prof. Dr. Marcel Schöne, dem Direktor des SIPS, Masterstudenten der sächsischen Polizei mit Themen wie der Situation an der Schiefen Ecke in der Äußeren Neustadt, der Bekämpfung illegaler Graffiti und Raubstraftaten unter Nichterwachsenen. Im nächsten Schritt sollen die Einzelprojekte verstetigt und die Zusammenarbeit vertieft werden. Die Kooperationsvereinbarung bildet dafür den formellen Rahmen.
Prof. Dr. Marcel Schöne (48): „Die neue Vereinbarung eröffnet die Möglichkeit, Studierende und Lehrende aktiv in Forschungsprojekte einzubeziehen. Dies fördert nicht nur den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis, sondern bereitet auch unsere zukünftigen Polizeibeamten in Führungsfunktion optimal auf ihre Aufgaben vor. Sie werden lernen, wie wichtig es ist, Daten zu analysieren und auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen zu treffen.“
Eine konkrete Folge der bisherigen Einzelprojekte war beispielsweise eine Zentralisierung der Bearbeitung von Graffitifällen im Polizeirevier Dresden-Nord, in dessen örtlichen Zuständigkeit der größte Anfall ist. Auch der ganzheitliche Ansatz der Dresdner Sonderkommission Iuventus beruhte auf aktuellen Forschungsergebnissen des SIPS, was im Ergebnis zu einem spürbaren Rückgang des Phänomens führte.
Dirk Benkendorff (58), Rektor der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH): „Durch diese Kooperation können wir sicherstellen, dass unsere Forschungsergebnisse nicht nur theoretischer Natur bleiben, sondern aktiv dazu beitragen, präventive Maßnahmen zu entwickeln. Wir werden gemeinsam Strategien erarbeiten, die auf den realen Bedürfnissen und Herausforderungen basieren, mit denen Dresden konfrontiert ist. Dies ist ein entscheidender Schritt hin zu einer evidenzbasierten Polizeiarbeit und einer effektiveren Kriminalprävention.“