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Polizeiliche Kriminalstatistik - Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Medieninformation: 201/2019
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 05.04.2019, 10:51 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2018

Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden 2018 insgesamt 11.635 Straftaten (2017: 13.006) erfasst. Das sind 1.371 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einer Abnahme um 10,5 Prozent.

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, sank 2018 auf 4.741 (2017: 5.286).

Insgesamt 8.036 Straftaten (2017: 9.268) konnten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote sank leicht auf 69,1 Prozent (2017: 71,3 Prozent).

Von den 6.381 ermittelten Tatverdächtigen (2017: 7.138) waren 77,5 Prozent männlichen und 22,5 Prozent weiblichen Geschlechts. Es wurden dabei 465 Kinder (2017: 748), 550 Jugendliche (2017: 542) und 480 Heranwachsende (2017: 501) als Tatverdächtige ermittelt.

Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank von 3.368 im Jahr 2017 auf 2.594 im Jahr 2018. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug somit 40,7 Prozent (2017: 47,2 Prozent).

Polizeipräsident Jörg Kubiessa (54): „Die Fallzahlen der allgemeinen Kriminalität sanken erstmals seit mindestens 15 Jahren unter die 10.000er Marke. Diese Gesamtentwicklung ist natürlich prima, täuscht aber ein wenig über die vorhandene Negativentwicklung einzelner Deliktsbereiche hinweg. Speziell die Rauschgiftkriminalität und der Autodiebstahl haben deutlich zugenommen. Beide beeinflussen das Sicherheitsgefühl maßgeblich. Diesen Trend zu stoppen, ist damit eines unserer strategischen Ziele."

Bei der allgemeinen Kriminalität ohne ausländerrechtliche Delikte wurden 2018 mit 9.849 Fällen (2017: 10.247) 3,9 Prozent weniger Straftaten registriert. Die Aufklärungsquote blieb in diesem Bereich mit 63,7 Prozent (2017: 63,9 Prozent) nahezu gleich. Insgesamt wurden 4.853 Tatverdächtige ermittelt (2017: 4.774).

Davon waren 1.071 Nichtdeutsche (2017: 1.014), deren Anteil von 22,1 Prozent damit gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg aufweist (2017: 21,2 Prozent).

Als tatverdächtig erfasst wurden 225 Kinder (2017: 187), 473 Jugendliche (2017: 390) und 389 Heranwachsende (2017: 344).

Die Zahl der Opfer2 von Straftaten sank auf 1.708 (2017: 1.759), das sind 2,9 Prozent weniger als 2017. Insgesamt 1.004 Opfer (58,8 Prozent) waren männlichen und 704 Opfer (41,2 Prozent) weiblichen Geschlechts. Unter den Opfern waren 197 Kinder (2017: 226), 178 Jugendliche (2017: 145) und 122 Heranwachsende (2017: 107). 141 Opfer (2017: 131) einer Straftat waren 60 Jahre oder älter. Insgesamt wurden 1.211 Erwachsene als Opfer registriert.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden betrug rund 7,5 Millionen Euro (2017: 9,0 Millionen Euro).

Ausgewählte Deliktbereiche

Eigentumskriminalität Lässt man das weite Feld der strafrechtlichen Nebengesetze, zu denen unter anderem auch sämtliche ausländerrechtliche Delikte zählen, außer Acht, so bilden auch im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die Diebstahlsdelikte den Hauptteil der Gesamtkriminalität. Ihr Anteil beträgt 26,5 Prozent (2017: 25,9 Prozent). Die Fallzahlen sanken auf 3.087 Fälle (2017: 3.370 Fälle). Die Anzahl der aufgeklärten Fälle sank von 1.316 im Jahr 2017 auf 1.064 im Jahr 2018, die Aufklärungsquote sank um 4,6 Prozentpunkte auf 34,5 Prozent.

Die Diebstähle setzen sich zusammen aus 1.488 Fällen des Diebstahls ohne erschwerende Umstände (2017: 1.671) und 1.599 Fällen des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (2017: 1.699).

Schwerpunkte im Bereich der Diebstahlskriminalität sind Diebstähle in/aus Geschäften oder Kiosken mit 593 Fällen (2017: 652 Fälle), Diebstähle von Fahrrädern mit 387 Fällen (2017: 244 Fälle) und Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen mit 377 Fällen (2017: 362 Fälle).

Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen, einschließlich der unbefugten Benutzung, stiegen die Fälle auf 70 (2017: 58 Fälle). Dies entspricht einer Steigerung von 20,7 Prozent. Die Aufklärungsquote lag mit 26 Fällen bei 37,1 Prozent. Von den 38 ermittelten Tatverdächtigen waren 23 Nichtdeutsche, was einem Anteil von 60,5 Prozent entspricht. Von den nichtdeutschen Tatverdächtigen kamen 20 aus der Tschechischen Republik und jeweils einer aus Polen, der Republik Moldau und der Russischen Föderation.

Im Bereich des Ladendiebstahls sank die Anzahl der Fälle gegenüber dem Jahr 2017 um 10,5 Prozent auf 451 Fälle (2017: 504 Fälle). Die Aufklärungsquote lag mit 88,5 Prozent unter der des Vorjahres mit 92,3 Prozent. Insgesamt wurden 387

Tatverdächtige ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich lag bei 27,4 Prozent (2018: 106; 2017: 188), das waren 7,9 Prozentpunkte mehr als 2017.

Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten gingen im Jahr 2018 von 211 Fällen im Vorjahr auf 207 Fälle nur unwesentlich zurück. Die Aufklärungsquote betrug in diesem Deliktfeld 30,4 Prozent.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen ist im Jahr 2018 um 44 Fälle auf 172 Fälle gesunken. Dabei handelt es sich in 71 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände (2017: 107 Fälle), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in die Wohnung gelangen konnten. In weiteren 101 Fällen handelt es sich um Wohnungseinbrüche (2017: 109), bei denen die Täter ein Hindernis zu überwinden hatten. In 43 dieser Fälle fand die Tat zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr statt, bei denen man von Tageswohnungseinbrüchen spricht. Insgesamt lag die Aufklärungsquote bei diesen Delikten bei 44,8 Prozent (2017: 53,2 Prozent).

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2018 stiegen die Fallzahlen im Bereich Rauschgiftkriminalität auf 591 Fälle (2017: 440 Fälle).

Jörg Kubiessa: „Die Polizeiliche Kriminalstatistik betrachtet nur das Hellfeld. Es lässt sich daher nur schwerlich eine Aussage treffen wie hoch der Anstieg der Rauschgiftkriminalität tatsächlich ist. Zudem ist Rauschgiftkriminalität sogenannte Kontrollkriminalität. Das heißt im Klartext: Je mehr wir kontrollieren, desto mehr Straftaten stellen wir fest und umso schlechter sieht vermeintlich die Statistik aus."

Die Aufklärungsquote betrug 96,6 Prozent (2017: 94,3 Prozent). Die Polizei ermittelte 522 Tatverdächtige (2017: 377). Dabei stehen 444 männlichen Tatverdächtigen 78 weiblichen Tatverdächtigen gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 15,5 Prozent (2017: 14,9 Prozent).

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (so genannte Konsumentendelikte) stieg auf 465 Fälle (2076: 353 Fälle) an. Die Fallzahlen beim unerlaubten Handel oder Schmuggel von Betäubungsmitteln stieg auf 81 Fälle (2017: 42 Fälle), ein Anstieg um 92,9 Prozent.

Insgesamt wurden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 115 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2017: 107 Fälle) und 11 Fälle des Handels oder Schmuggels mit Crystal (2017: 18 Fälle) festgestellt. Die Zahl der allgemeinen Verstöße mittels Cannabis und dessen Zubereitungen nahm mit 295 Fällen um 32,9 Prozent zu (2017: 222 Fälle).

Im Landkreis wurden durch die Polizeidirektion Dresden ca. 3,5 Kilogramm Marihuana, rund 350 Gramm Haschisch und rund 850 Gramm Crystal sichergestellt.

Im Jahr 2018 wurde kein Drogentoter registriert (2017: 1).

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten sank auf 224 Fälle (2017: 271 Fälle). Bei einer Aufklärungsquote von 87,9 Prozent sind 255 Tatverdächtige (2017: 278) ermittelt worden. Davon waren 71 Tatverdächtige nichtdeutsch (2017: 85), was einem Anteil von 27,8 Prozent (2017: 30,6 Prozent) entspricht.

181 Fälle aller registrierten Gewaltdelikte waren gefährliche und schwere Körperverletzungen (2017: 204). Bei weiteren 35 Fällen handelte es sich um Raubstraftaten (2017: 60 Fälle) und es wurden zwei Mord- und Totschlagdelikte

(2017: 6 Fälle) registriert, wobei es sich bei diesen Fällen nur um versuchte Straftaten handelt.

Wirtschaftskriminalität

Die Wirtschaftskriminalität sank auf 93 Delikte (2017: 198 Fälle), das entspricht einem Rückgang um 53,0 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 100 Prozent (2017: 98,5 Prozent). 76 Tatverdächtige wurden ermittelt.

Der festgestellte finanzielle Schaden betrug rund 2,3 Millionen Euro (2017: 3,2 Millionen Euro). Damit wurden von 1,2 Prozent der gesamten ermittelten Tatverdächtigen rund 30,7 Prozent des registrierten Gesamtschadens verursacht.

Straßenkriminalität4

Die Straßenkriminalität stieg auf 1.866 Fälle (2017: 1.594 Fälle), was einem Anstieg von 17,1 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 481 Tatverdächtige ermittelt (2017: 477). Die Aufklärungsquote blieb in diesem Bereich mit 25,9 Prozent annähernd gleich (2017: 25,3 Prozent). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag hier bei 20,6 Prozent (2017: 21,4 Prozent), dies entspricht 99 nichtdeutschen Tatverdächtigen (2017: 102).

Massenkriminalität

Die Anzahl der Sachbeschädigungen stieg um 60 auf 1.361 Fälle (2017: 1.301 Fälle), dies entspricht einer Zunahme von 4,6 Prozent. Die Aufklärungsquote stieg um

3,0 Prozentpunkte auf 33,1 Prozent. Bei 395 Fällen handelt es sich um Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (2017: 276 Fälle), bei weiteren 342 Fällen um Graffiti (2017: 302 Fälle).

 


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