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Studienreise in die Vergangenheit: »Und was hat das mit mir zu tun?«

KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
(© Polizei Sachsen)

Eine Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen ermöglichte Studierenden der Polizei Sachsen kritische Einblicke in die Polizeigeschichte und öffnet Reflexionsraum für aktuelle Debatten.
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
(© Polizei Sachsen)

Studierende des 28. Jahrgangs der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) haben sich zwei Tage lang kritisch mit der Rolle und Funktion der Polizeibehörden im Nationalsozialismus auseinander gesetzt. Eine Studienfahrt am 12. und 13. September 2022 führte sie in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung nach Thüringen, genau gesagt in die Gedenkstätte des Arbeits- und Konzentrationslagers Mittelbau-Dora bei Nordhausen.

Im Mittelpunkt des eigens für Polizeibedienstete konzipierten Seminars stand zunächst die Arbeit mit historischen Bildern und Dokumenten. Mithilfe von Häftlingsbiographien wurden die Studierenden mit Täter- und Opferperspektiven konfrontiert und erhielten einen Einblick in die Organisation des Konzentrationslagers. Den pädagogischen Mitarbeitern der Gedenkstätte, Felix Roth und Jan Lormis, gelang so eine Sensibilisierung für Kontinuitäten und Fortschreibungen innerhalb des Polizeiberufs damals und heute, sowie für die daraus erwachsende Verantwortung: Die Studierenden erhielten die Möglichkeit, über die eigene Positionierung innerhalb des staatlichen Systems nachzudenken und „rote Linien" persönlich auszuloten. 
 

KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
(© Polizei Sachsen)

Am zweiten Tag standen Rundgänge auf dem Gelände der Gedenkstätte auf dem Programm. Die Begehung zeigte einmal mehr die Dimension der Verbrechen der Nazi-Diktatur auf. Besonders eindrucksvoll war es, das gut erhaltene Krematorium sowie Teile der historischen Stollenanlage besichtigen zu können. „Ich hatte Gänsehaut da unten, und das nicht wegen der Kälte", kommentierte eine Studentin. In den Tunneln des Lagers wurden in den letzten Kriegsjahren von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen Raketenteile montiert. Die Bedingungen waren tödlich.

„Ich würde mir wünschen, wir hätten hier mehr Zeit. Und dass alle Studierenden der Hochschule die Möglichkeit bekämen, dieses Seminar zu besuchen", fasst einer der Studierenden seine Eindrücke zusammen. Dem stimmten alle Beteiligten zu. Es sei faszinierend und gruselig zugleich, wie schnell der Umbau der Weimarer Republik zur nationalsozialistischen Diktatur damals gelang – und nur, wenn man sich dessen und auch der polizeilichen Verantwortung in diesem Kontext bewusst ist, könne man verhindern, dass sowas jemals wieder passiert.

Die Studienreise wurde von zwei Dozentinnen des Studienbereichs 1 der Hochschule, Alexandra Böhm und Julia Kaperdos, begleitet. Finanziell ermöglicht wurde die Exkursion von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Freistaat Thüringen.
 

KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
(© Polizei Sachsen)


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