Auswertung der Kriminalitätslage des Jahres 2018 in den Landkreisen Bautzen und Görlitz
Stand: 04.04.2019, 14:00 Uhr
Auswertung der Kriminalitätslage des Jahres 2018 in den Landkreisen Bautzen und Görlitz
Die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Bautzen und Görlitz sind im Jahr 2018 erneut seltener Opfer von Straftaten geworden. Die Kriminalitätsbelastung in den insgesamt 111 Städten und Gemeinden ist das vierte Jahr in Folge gesunken. Das weist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) aus.
So wurden der Polizei (Landes- und Bundespolizei) in Ostsachsen insgesamt 33.878 Straftaten bekannt.
Diese Delikte werden in der PKS nach bundesweit einheitlichen Parametern erfasst und nach Obergruppen aufgeschlüsselt. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folien 2 und 3).
Leitender Kriminaldirektor Klaus Hecht, Leiter des Führungsstabes der Polizeidirektion Görlitz und in dieser Funktion gleichzeitig Vertreter des Leiters der Polizeidirektion, fasst die wichtigsten Kernaussagen zusammen:
- Die Kriminalbelastung in der Oberlausitz, auch im grenznahen Raum, ist auf dem tiefsten Stand seit der Öffnung der Grenzen im Jahr 2008. Sie beträgt heute etwa zehn Prozent weniger als zu der Zeit, als an den Grenzen noch täglich kontrolliert wurde. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 2).
- Auch gegenüber dem Vorjahr ist in Ostsachsen ein Rückgang der Kriminalitätsbelastung zu verzeichnen- übrigens das vierte Jahr in Folge. Er beträgt etwa viereinhalb Prozent. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 2).
- Die Aufklärungsquote ist das dritte Jahr in Folge stabil, sie lag bei 59,4 Prozent. Das heißt, dass die Polizei drei von fünf Straftaten im zurückliegenden Jahr aufklären konnte. Auch im landesweiten Vergleich ist das ein guter Wert. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 6).
- Der Rückgang der Kriminalitätsbelastung insgesamt spiegelt sich auch in der Eigentumskriminalität wieder. Diese ist in den Landkreisen Bautzen und Görlitz um knapp vier Prozent gesunken (2016: 13.536 Fälle, 2017: 12.565 Fälle, 2018: 12.038 Fälle). (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 10).
- In den Landkreisen Bautzen und Görlitz wurden im Jahr 2018 deutlich weniger Autos und Transporter gestohlen als zuvor. Bei den tatsächlich entwendeten Fahrzeugen war ein Rückgang von rund 25 Prozent auf 392 Fälle zu verzeichnen. Bei den versuchten Taten betrug der Rückgang sogar mehr als 30 Prozent auf 189 Fälle). Der erhöhte Kontrolldruck der Polizei zeigt hier Wirkung (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 11).
- Die Schlüssel zum Erfolg sind unverändert intensive Ermittlungen, die insbesondere in den Kriminaldiensten der sechs Polizeireviere und in der Görlitzer Kriminalpolizeiinspektion geführt wurden.
- Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen oder gefährliche Körperverletzungen, Eigentumsdelikte wie Einbrüche oder Diebstähle und Vermögensdelikte wie Betrugshandlungen machen mehr als die Hälfte des Straftatenaufkommens in den Landkreisen Bautzen und Görlitz aus. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 8).
- Einbrüche und Diebstähle in den Städten und Gemeinden mit Grenzbezug sind insgesamt rückläufig, aber örtliche Schwerpunkte stechen unverändert heraus. Dazu zählen vor allem die Städte und Gemeinden entlang der polnischen Grenze. Hier wird die Polizeidirektion Görlitz auch in Zukunft den Schwerpunkt ihres Handelns setzen. Gemeinsam mit Streifen der Bereitschaftspolizei Sachsen und der Bundespolizei sowie in enger Abstimmung mit den polnischen und tschechischen Sicherheitsbehörden wird die Polizei gerade in der Region um Weißwasser, Görlitz und Zittau spürbar präsent bleiben.
Die wichtigsten Obergruppen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der Landkreise Bautzen und Görlitz im Überblick
(Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 8)
- 12.038 Fälle von Eigentumskriminalität (2017: 12.565 Fälle)
- 10.363 Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze sowie sonstige Straftaten, beispielsweise Brandstiftung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Sachbeschädigung, ausländerrechtliche Verstöße oder Verstöße gegen das Waffengesetz (2017: 12.228 Fälle).
- 4.995 Vermögens- und Fälschungsdelikte, beispielsweise Betrug, Unterschlagung oder Urkundenfälschung (2017: 5.273 Fälle).
- 4.724 Rohheitsdelikte, beispielsweise Körperverletzungen oder Raubdelikte (2017: 5.001 Fälle).
- 1.376 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, die fast ausschließlich durch intensive Kontrolltätigkeit der Polizei aufgedeckt wurden, beispielsweise Erwerb, Handel oder Besitz von Betäubungsmitteln (2017: 1.369 Fälle). Ein Anstieg der Fallzahlen weist nicht unmittelbar auf einen Anstieg der Kriminalität in diesem Bereich hin, sondern lediglich auf verstärkte Kontrollen der Polizei.
- 445 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (2017: 394 Fälle).
- 24 Straftaten gegen das Leben, beispielsweise Totschlag sowie Mord (2017: 19 Fälle).
Eckdaten der PKS 2018
Vergleich der Landkreise Bautzen und Görlitz
(Vergleiche: Grafische Darstellung Folien 3, 4, 5, 8 und 9)
Aus der Summe der Fallzahlen, die der Polizei im Landkreis Görlitz bekannt geworden sind (2018: 19.335 Fälle) kann abgeleitet werden, dass in den 53 Städten und Gemeinden im zurückliegenden Jahr rund 5.000 Straftaten mehr geschehen sind, als im Landkreis Bautzen (2018: 14.543). Dieses hängt insbesondere mit der Eigentumskriminalität in Görlitz, Zittau, Weißwasser und Bad Muskau sowie den anderen Städten und Gemeinden entlang der Neiße zusammen.
Die Straftatenbelastung je 100.000 Einwohner (Häufigkeitsziffer) liegt hier mehr als 50 Prozent höher als im westlichen Nachbarkreis.
Während sich die Fallzahlen in den Revierbereichen Görlitz und Zittau-Oberland weiterhin auf hohem Niveau befinden aber rückläufig sind, ist der Teil des Landkreises Görlitz nördlich des Truppenübungsplatzes spürbar seltener von Kriminalität betroffen. Im Revierbereich Weißwasser stagnieren die Fallzahlen seit Jahren auf gleichbleibendem niedrigem Niveau und betragen in etwa 20 Prozent dessen, was im Raum Görlitz geschieht.
Deliktische Schwerpunkte bleiben im gesamten Kreisgebiet Rohheitsdelikte, die häufig im Zusammenhang mit Alkohol- oder Drogenkonsum stehen, der Diebstahl von Fahrrädern, Einbrüche in oder Diebstähle aus Kellern oder Schuppen sowie der Diebstahl von Kraftfahrzeugen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist die Gemeinde Kodersdorf auch im Jahr 2018 als den am häufigsten von Kriminalität betroffenen Ort des Landkreises aus. Das stimmt jedoch nur aus statistischer Sicht, denn der Autohof an der BAB 4 und das angrenzende Gewerbegebiet sind in der Masse der Fälle lediglich Feststellungort von Straftaten, die an anderen Orten begangen wurden und dann bei Kontrollen der Polizei ans Tageslicht kamen. Grundstücke in Kodersdorf sind jedoch deutlich seltener „echter“ Tatort einer Straftat.
Im Landkreis Bautzen stellen die Stadtgebiete von Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda die Hotspots der Kriminalität dar. Das verwundert insofern nicht, wohnen in diesen drei Städten doch die Mehrzahl der rund 302.000 Einwohner des Landkreises. Deliktische Schwerpunkte sind auch hier Rohheitsdelikte, die häufig im Zusammenhang mit Alkohol- oder Drogenkonsum stehen, der Diebstahl von Fahrrädern sowie Einbrüche in oder Diebstähle aus Kellern oder Schuppen.
Die Städte und Gemeinden im grenznahen Raum zur Tschechischen Republik sind deutlich geringer und auf gleichbleibendem Niveau von Eigentumskriminalität betroffen, als das entlang der polnischen Grenze der Fall ist. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 10).
In Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz verzeichnete die Polizei vermehrt Eigentumsdelikte in Gewerbegebieten oder auf Baustellen. Diese Taten stehen zum einen häufig mit grenzüberschreitender Kriminalität oder zum anderen mit ihrer Lage im sogenannten „Speckgürtel“ der Landeshauptstadt Dresden im Zusammenhang. Täter nutzten die BAB 4 hier als Kriminalitätsweg, um schnell zum Tatort zu gelangen und von dort mit ihrer Beute ebenso schnell und unentdeckt flüchten zu können.
Aus den dünn besiedelten Gemeinden des sorbischen Siedlungsraumes werden der Polizei nur wenige Straftaten bekannt. Hier finden sich auch die „sichersten“ Städte und Gemeinden in Ostsachen.
Ermittelte Tatverdächtige
Rund 87 Prozent der im Jahr 2018 ermittelten Tatverdächtigen (11.857 von 13.579) waren älter als 18 Jahre, weitere etwa acht Prozent im jugendlichen Alter und immerhin beinah fünf Prozent sogar Kinder.
Die meisten Straftaten wurden augenscheinlich von Männern begangen. Nur in einem von vier aufgeklärten Fällen handelte es sich bei den ermittelten Tatverdächtigen um eine Frau.
3.832 ermittelte Tatverdächtige waren nicht-deutscher Nationalität (2017: 4.003 Tatverdächtige, 2016: 4.948 Tatverdächtige, 2015: 3.873 Tatverdächtige). Hierbei handelte es sich zumeist um polnische oder tschechische Staatsbürger. (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 7).
764 und damit 6,2 Prozent der bekannt gewordenen Tatverdächtigen waren Zugewanderte (Freistaat Sachsen: 10,35 Prozent), die den Status eines Asylbewerbers, Schutz- oder Asylberechtigten, einer geduldeten Person oder eines Kontingentflüchtlings innehatten (2017: 813 Tatverdächtige, 2016: 875 Tatverdächtige, 2015: 650 Tatverdächtige). Sie waren für insgesamt 1.238 Straftaten verantwortlich (2017: 1.404 Straftaten, 2016: 1.357 Straftaten, 2015: 1.225 Straftaten).
Unter den ermittelten zugewanderten Tatverdächtigen befanden sich 65 Mehrfach- und Intensivtäter. Unter diesem Begriff werden zugewanderte Personen subsummiert, die im Berichtszeitraum mit fünf oder mehr Straftaten polizeilich in Erscheinung getreten sind.
Ein wichtiger Punkt: Das Anzeigen von Straftaten ist elementar für die Bewertung der polizeilichen Lage
Die Kennziffern der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) beziehen sich auf das sogenannte Hellfeld, also auf alle der Polizei bekannt gewordenen Straftaten. Nur anhand dieser Fakten kann die Polizei die Lage bewerten, Schwerpunkte erkennen und gezielte Ermittlungen führen. Gleichzeitig dienen diese Fakten - wie in jedem Wirtschaftsunternehmen - als Grundlage der Bemessung, wie viele Beamte in einer Dienststelle wofür eingesetzt werden. Darum ist es wichtig, über jede Straftat informiert zu werden, denn nur so kann die Polizei die Lage objektiv bewerten und auf Schwerpunkte oder aktuelle Entwicklungen zielgerichtet reagieren.
Wo geschahen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am häufigsten Straftaten?
Die meisten Straftaten wurden der Polizei im Jahr 2018 aus den Städten
- Görlitz 7.826 Fälle (2017: 8.255 Fälle)
- Bautzen 3.852 Fälle (2017: 4.353 Fälle)
- Zittau 2.480 Fälle (2017: 2.789 Fälle)
- Hoyerswerda 2.384 Fälle (2017: 2.574 Fälle)
- Weißwasser 1.641 Fälle (2017: 1.701 Fälle)
bekannt. Am sichersten lebte es sich demgegenüber in den ländlich geprägten Gemeinden
- Crostwitz 7 Fälle (2017: 9 Fälle)
- Räckelwitz 9 Fälle (2017: 10 Fälle)
- Großnaundorf 11 Fälle (2017: 20 Fälle)
- Frankenthal 12 Fälle (2017: 11 Fälle)
- Puschwitz 14 Fälle (2017: 8 Fälle)
Um die Fallzahlen bundesweit vergleichbar zu machen, wird die sogenannte Häufigkeitsziffer (HKZ) herangezogen. Sie beschreibt als rein rechnerische Größe die Anzahl der Straftaten, hochgerechnet auf je 100.000 Einwohner einer Stadt oder Gemeinde. Die Häufigkeitsziffer für die Landkreise Bautzen und Görlitz betrug im Jahr 2018 in Summe 6.058 Straftaten je 100.000 Einwohner (HKZ Freistaat Sachsen: 6.831).
Zieht man diese Häufigkeitszahl heran, zeigt sich im Vergleich zur Betrachtung nach der Anzahl der Straftaten ein leicht verändertes Bild: Görlitz ist auch hier weit vorn. Gemessen an der Einwohnerzahl finden sich Bad Muskau und Weißwasser auf Platz 2 und 3 der Rangliste der am häufigsten von Kriminalität belasteten Städte und Gemeinde im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Görlitz wieder.
- Görlitz - HKZ 13.878 (2017: HKZ 14.766)
- Bad Muskau - HKZ 10.252 (2017: HKZ 8.001)
- Weißwasser - HKZ 10.038 (2017: HKZ 10.210)
- Bautzen - HKZ 9.769 (2017: HKZ 10.893)
- Zittau - HKZ 9.697 (2017: HKZ 10.842)
Die genannten Städte lagen bei der Betrachtung der Häufigkeitsziffer über der durchschnittlichen Belastung des Freistaates Sachsen und sind damit annähernd vergleichbar mit der sächsischer Großstädte.
Schwerpunkt der polizeilichen Lage in der Oberlausitz bleibt die Eigentumskriminalität im grenznahen Raum
Mit insgesamt 12.038 Fällen und damit in beinah jedem dritten Fall aller Straftaten handelte es sich im Jahr 2018 um ein Eigentumsdelikt, also um einen Einbruch oder Diebstahl. Damit lag die Belastung in diesem Deliktsbereich im Vergleich zum Vorjahr um beinah 500 Fälle niedriger und war im dritten Jahr in Folge rückläufig (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 10).
Auf Grundlage von Hinweisen aus der Bevölkerung, akribischer Ermittlungsarbeit und anhand gesicherter Spuren konnte etwa jeder dritte dieser Einbrüche oder Diebstähle aufgeklärt werden (Aufklärungsquote 2018: 31,7 Prozent, 2017: 32,1 Prozent, 2016: 32,5 Prozent).
Der vorangegangenen Entwicklung der Kriminalität folgend, ist auch in den Kommunen entlang der rund 124 Kilometer langen polnischen Grenze im Landkreis Görlitz die Eigentumskriminalität im dritten Jahr in Folge gesunken. So wurden der Polizei hier im Jahr 2018 insgesamt 304 Einbrüche oder Diebstähle weniger als noch im Jahr zuvor bekannt (2018: 4.015 Fälle, 2017: 4.391 Fälle, 2016: 4.627 Fälle). Vielmehr noch: Die Anzahl der Eigentumsdelikte liegt damit in diesen Städten und Gemeinden sogar auf dem tiefsten Stand seit 2008, dem ersten Jahr nach dem Wegfall der ständigen Grenzkontrollen im Dezember 2007.
In den Städten und Gemeinden entlang der rund 87 Kilometer langen tschechischen Grenze zwischen Zittau und Steinigtwolmsdorf stagniert die Eigentumskriminalität in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Seit dem Jahr 2012 ist die Belastung um rund 24 Prozent auf insgesamt 1.178 Fälle gesunken (2017: 1.131 Fälle, 2016: 1.062 Fälle).
Dieser leichte Anstieg in den letzten beiden Jahren ist insbesondere auf eine Vielzahl von Garageneinbrüchen im Oberland zurückzuführen. In diesem Zusammenhang hat der Regionale Ermittlungsabschnitt (REA) Oberland der Görlitzer Kriminalpolizeiinspektion bereits rund zehn Tatverdächtige aus dem tschechischen Varnsdorf und Rumburk bekannt gemacht. Die Ermittlungen dauern an.
Fahrzeugdiebstähle in Städten und Gemeinden der Oberlausitz geschehen seltener
Im Jahr 2018 wurden in den Städten und Gemeinden der Oberlausitz deutlich weniger Kraftfahrzeuge gestohlen, als im Jahr zuvor. Hier sank die Fallzahl um mehr als ein Viertel auf insgesamt 392 vollendete Taten. Auch bei den versuchten Autodiebstählen war im zurückliegenden Jahr ein deutlicher Rückgang von mehr als 30 Prozent auf 189 Fälle zu verzeichnen (Vergleiche: Grafische Darstellung Folie 11).
Diese positive Entwicklung ist auch mit der engen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der sächsischen und polnischen Polizei sowie der Justiz in Zusammenhang zu bringen. Es gelang den Ermittlern in den Jahren 2016 und 2017, international agierende Banden zu zerschlagen. Immer wieder in Erscheinung tretende Täter wurden zu längeren Haftstrafen verurteilt. Dieser „Knick“ in der Täterstruktur macht sich nunmehr bemerkbar.
Schwerpunkte des Autodiebstahls bleiben unverändert die Stadtgebiete von Görlitz, Zittau, Weißwasser, Hoyerswerda, Bautzen und Bad Muskau.
Betroffen waren zumeist Pkw der Marken Volkswagen, Audi, Skoda, BMW und Mazda. Hierbei nutzen die Diebe auch immer häufiger Sicherheitslücken, die schlüssellose Systeme mit sich bringen. Jeder Autobesitzer ist gut beraten, zusätzliche Sicherungsmaßnahmen zu treffen, um sein Hab und Gut zu schützen. Dabei steht im Vordergrund, den permanent sendenden Autoschlüssel möglichst abgeschirmt und nicht in der Nähe von Fenstern oder Türen aufzubewahren.
Über Nacht geschehene Fahrzeugdiebstähle fallen oft erst am nächsten Morgen, nicht selten also mit einem Zeitverzug von einigen Stunden gegebenenfalls sogar Tagen auf. Bei Taten, die in den Landkreisen Bautzen und Görlitz begangen wurden, erhält die Polizei daher zumeist erst Kenntnis von dem Sachverhalt, wenn die entwendeten Wagen aufgrund der geringen Entfernungen zur polnischen oder tschechischen Republik längst an einem Verbringungsort im Ausland sind. Dementsprechend schwierig ist es, Autodiebe auf frischer Tat zu stellen.
Die zuvor genannte engere Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden bildete die Grundlage dafür, dass im Jahr 2018 etwa jeder vierten Fahrzeugdiebstahl mit Tatort in der Oberlausitz aufgeklärt werden konnte (Aufklärungsquote 2018: 25,3 Prozent, 2017: 16,5 Prozent, 2016: 16,1 Prozent).
Ergänzend dazu hat die Gemeinsame Fahndungsgruppe (GFG) Bautzen der Kriminalpolizeiinspektion Görlitz und Bundespolizeiinspektion Ebersbach im vergangenen Jahr 33 als gestohlen gemeldete Kraftwagen sichergestellt. Es handelte sich dabei fast ausschließlich um Pkw oder Kleintransporter, die in anderen Regionen Sachsens, anderen Bundesländern oder dem europäischen Ausland entwendet wurden. Aufgrund der in diesen Fällen längeren Verbringungswege und der damit verbundenen Wahrscheinlichkeit, dass der gemeldete Diebstahl der Polizei noch rechtzeitig für die Einleitung von Fahndungsmaßnahmen bekannt wird, konnten in diesen Fällen die Täter noch vor der Grenze gestoppt werden.
Politisch motivierte Kriminalität (PMK)
Im Jahr 2018 registrierte die Polizei in den Landkreisen Bautzen und Görlitz insgesamt 408 Fälle (2017: 505 Fälle, 2016: 462 Fälle), die zweifelsfrei politische Motive zur Grundlage hatten. 311 dieser Fälle (2017: 338 Fälle, 2016: 314 Fälle) waren der PMK - rechts - zuzuordnen. Zumeist handelte es sich Propagandadelikte wie das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole sowie um Straftaten gegen Personen des politisch linken Spektrums oder Polizisten. 52 Delikte der PMK - links - (2017: 81 Fälle, 2016: 94 Fälle) richteten sich beinah ausschließlich gegen Personen des rechten Spektrums, in sieben Fällen auch gegen Polizisten.
Hintergrundinformation
Die statistischen Daten entstammen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), die die Polizeien der Länder und des Bundes nach einheitlichen Parametern erheben. Die PKS ist eine sogenannte Ausgangsstatistik, die die Fallzahlen aller im Berichtszeitraum abgeschlossenen Ermittlungsverfahren mit Tatort in der Bundesrepublik Deutschland beschreibt. Dabei werden Verkehrsstraftaten, beispielsweise Trunkenheitsfahrten oder Gefährdung des Straßenverkehrs, sowie Staatsschutzdelikte wie das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole nicht von der PKS erfasst. Aus den statistischen Daten können auch für regionale Bereiche nach einer Analyse und Bewertung Entwicklungen der Kriminalität und Trends abgelesen werden.
Anlage: Grafische Darstellung zur Entwicklung der Kriminalität in den Landkreisen Bautzen und Görlitz 2018 (tj)
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