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Abteilung 6 - Kriminaltechnisches Institut (KTI)
Dr. Thomas Krieghoff leitet das Kriminalwissenschaftliche und -technische Institut des Landeskriminalamtes.
Das Kriminaltechnische Institut (KTI) des Landeskriminalamtes Sachsen ist die zentrale wissenschaftliche Expertiseneinrichtung der Polizei des Freistaates Sachsen. Die Struktur und das Leistungsangebot des KTI gewährleisten die fachübergreifende Auswertung und Begutachtung aller kriminalistisch relevanten Spuren. Im Institut, als organisatorisch eigenständige Abteilung innerhalb des LKA, sind die Tatortgruppe, Sachverständige und technische Mitarbeiter in insgesamt fünf kriminaltechnischen Untersuchungsbereichen tätig.
Im Rahmen der Expertisentätigkeit bearbeiten die Sachverständigen fachlich weisungsfrei und unabhängig Spuren und Vergleichsmaterialien aus Vorgängen, die der Aufklärung von Straftaten, der Erforschung strafrechtlich verfolgter Handlungen bzw. der Rekonstruktion von
Tatabläufen dienen.
Der hohen Bedeutung der Beweisführung anhand von Sachbeweisen entsprechend, erfolgt die kriminaltechnische Untersuchung nach anerkannten Grundsätzen der Qualitätssicherung mit Geräten und Methoden, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Zentrale kriminaltechnische Sammlungen ermöglichen ein Zusammenführen der jeweils fachlich relevanten Informationen. Abläufe und Ergebnisse der Arbeiten sind nachvollziehbar in Untersuchungsprotokollen und Behördengutachten dokumentiert.
Rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts bearbeiten jährlich etwa 50.000 Spuren- und Vergleichsmaterialien im Rahmen von ca. 12.000 Strafverfahren. Dabei handelt es sich um Untersuchungsmaterialien aus allen Kriminalitätsbereichen, insbesondere Straftaten gegen das Leben und die sexuelle Selbstbestimmung sowie Fälle des besonders schweren Diebstahls wie auch der Häufigkeitskriminalität. Die Bearbeitung erfolgt im Auftrag der Polizeidienststellen, Staatsanwaltschaften und Gerichte.
Das KTI verfügt über ein akkreditiertes Qualitätsmanagement-System und sichert auf dessen Basis die sehr hohen Qualitätsanforderungen an alle angewandten Untersuchungsmethoden. Durch die Akkreditierung als Prüflabor nach DIN EN ISO 17025 werden dem KTI die erforderliche Unparteilichkeit und die notwendigen Kompetenzen auf internationaler Ebene bescheinigt.
Die Fachbereiche des Kriminaltechnischen Institutes
Fachbereich 61: Zentrale Aufgaben/Tatortgruppe/Spezialfotografie
Der Fachbereich ist zuständig für die Koordination der Untersuchungsaufträge und -materialien sowie für die Suche, Sicherung und Dokumentation von Spuren.
Fachbereich 62: Daktyloskopie/Erkennungsdienst
Hier werden Finger-, Handflächen- und Fußabdrücke von Personen bzw. von daktyloskopischen Spuren unter anderem ausgewertet und miteinander verglichen.
Fachbereich 63: Klassische Kriminaltechnik / Urkunden / Neue Technologien
In diesem Fachbereich untersuchen Sachverständige und Sachbearbeiter z. B. Werkzeuge sowie Reifen, überpüfen die Echtheit von Dokumenten und analysieren Brandursachen.
Fachbereich 64: Naturwissenschaftliche KT/Mikrospuren
Im Fachbereich werden kleinste Materialspuren mithilfe unterschiedlichster chemisch-physikalischer Analysenmethoden nachgewiesen, charakterisiert und miteinander verglichen.
Fachbereich 65: Biologie/DNA-Analytik
Der Fokus des Fachbereichs liegt auf der molekulargenetischen Analyse von Spurenmaterial. Darüber hinaus ist er für die Charakterisierung anderweitiger biologischer Materialien zuständig.