Fachbereich 62: Daktyloskopie/Erkennungsdienst
Jeder Mensch hat an den Handinnen- und Fußunterseiten Papillarleisten. Sie sind reliefartig, nebeneinander verlaufende Erhebungen der Leistenhaut. Diese Papillarleisten sind individuell, von Natur aus unveränderlich und bleiben es bis über den Tod hinaus. Sie bilden in ihrem Verlauf verschiedenartige Muster und charakteristische Besonderheiten aus, die für Vergleichs- und Identifizierungszwecke herangezogen werden können.
Was sind daktyloskopische Spuren?
Daktyloskopische Spuren entstehen durch die zumeist unbewusste Berührung von Oberflächen der unbekleideten Leistenhaut. Jede Berührung geschieht unter spezifischen Bedingungen (Druck, Temperatur, Luftfeuchte, physische und psychische Situation des Spurenverursachers) und kann körpereigene oder körperfremde Stoffe übertragen. In der Regel stellen sich die Abbilder der Leistenhaut als latente (nicht sichtbare) Abdrücke dar und können am Tatort oder unter Laborbedingungen mittels spezieller Spurensicherungsmethoden sichtbar gemacht und gesichert werden.
Weltweite Recherchen möglich
Mithilfe des „Automatisierten Fingerabdruck-Identifizierungssystems“ (AFIS) können national und international Recherchen aller im Verbundsystem gespeicherten Finger- und Handflächenabdrücke zur Feststellung des Spurenverursachers durchgeführt werden. Des Weiteren werden im Erkennungsdienst alle elektronisch angelieferten Datensätze der in den Dienststellen gefertigten Lichtbilder sowie Finger- und Handflächenabdrücke auf Vollständigkeit, sowie materielle und formelle Qualität überprüft.
Durch den Vergleich von Tatfotos mit gespeicherten Lichtbildern können Personen ebenfalls identifiziert und im Gesichtserkennungssystem (GES) bundesweit recherchiert werden.