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újra találkozunk* - ungarische Erasmus-Praktikantin wurde verabschiedet

Person: Izabella Katinka Szász

Am 25. Juni 2019 endete für Izabella Katinka Szász (Iza), Studierende an der Nationalen Universität für den Öffentlichen Dienst / Fakultät für Öffentliche Sicherheit in Budapest, dem ungarischen Erasmus+-Hochschulpartner der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), ein interessanter Praktikumsabschnitt ihres fachwissenschaftlichen Studiums.

Seit dem 4. März 2019 ermöglichte ihr Erasmus+, das EU-Programm für die europäische Hochschulzusammenarbeit, einen finanziell geförderten Praktikumsaufenthalt an der Rothenburger Hochschulbildungseinrichtung und damit die Teilnahme sowohl an den Vorlesungen der Aus- und Fortbildung, als auch das Mitmachen an Sport, Schießen und Einsatzausbildung im Umfang von 397 Lehrveranstaltungsstunden (13 ECTS) in deutscher Sprache.

Frau Szász lebte und lernte gemeinsam mit ihren deutschen Studienkolleginnen und -kollegen auf dem Rothenburger Campus, sie wurde kameradschaftlich in die Lehr- und Studiengemeinschaft ihrer  Lehrgruppe aufgenommen und konnte, auch durch gezielten Fakultativunterricht im Umfang von 32 Unterrichtseinheiten, ihre Deutschkenntnisse verbessern sowie einen Zuwachs des polizeilichen Wissens erzielen.

Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) sowie zwei äußerst hilfreiche studentische Paten an ihrer Seite unterstützten die junge Ungarin nicht nur bei sämtlichen Fragen rund um den Studien- und Fortbildungsbetrieb, sondern halfen ihr auch in allen anderen Belangen ihres Lebens in Deutschland einschließlich einer umfänglichen und abwechslungsreichen Freizeitbetreuung, gemeinsam mit allen anderen Studienkolleginnen und -kollegen aus Izabellas Lehrgruppe.

Wir wünschen Iza alles Gute für ihre Studienfortsetzung in Budapest, den weiteren beruflichen sowie privaten Lebensweg und erhoffen uns für die Zukunft, dass weitere junge Menschen unserer europäischen Erasmus+-Partnerhochschulen künftig ebenfalls fachwissenschaftliche oder praktische Teile ihres Studiums in Rothenburg/O.L. absolvieren.

Lesen Sie bitte nachfolgend den Erfahrungsbericht von Izabella Katinka Szász über die Zeit ihres Erasmus+-Studienpraktikums in Rothenburg/O.L.

*Auf Wiedersehen (ungarisch)

Erfahrungsbericht zu meinem Auslandsstudium im Rahmen von Erasmus+

Mein Name ist Izabella Szász. Ich bin eine 22-jährige Studierende des Bachelorstudiengangs Criminal Administration an der Nemzeti Közszolgálati Egyetem (Nationale Universität für den Öffentlichen Dienst) in Budapest. Seit März 2019 studiere ich im Rahmen des Erasmus+-Programms an der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg. Im Folgenden möchte ich meinen Aufenthalt in Sachsen zusammenfassen.

Wie bin ich überhaupt dazu gekommen, hier zu studieren? Zuerst war ein Auslandsaufenthalt in Deutschland nur eine spontane Idee. Ich plante, im 3. Studienjahr an eine Polizeischule in Deutschland zu gehen. Im Oktober 2018 aber fing ich an zu recherchieren und erkundigte mich bei den Partnerhochschulen in Berlin, Oranienburg und Hannoversch Münden nach den Bedingungen, dort zu studieren. Von der Hochschule der Sächsischen Polizei hatte ich bis dahin noch nie gehört. Im Herbst 2018 war meine ungarische Deutschlehrerin zu Gast an der Hochschule in Rothenburg und erzählte mir, dass es eventuell eine Möglichkeit gäbe, dort mein Auslandssemester zu absolvieren. Schnell war der Kontakt zum hiesigen Erasmus+-Koordinator Herrn RAmtm Dipl. Verww. (FH) Ralf Zimmer hergestellt. Zu Weihnachten erhielt ich ein besonderes Geschenk: Eine E-Mail aus Rothenburg mit dem Angebot, im Erasmus+-Programm zu studieren. Schon Mitte Januar 2019 war alles in Sack und Tüten: Ich konnte am 1. März 2019 nach Rothenburg fahren.

Zu Beginn meines Studienaufenthaltes in Rothenburg war alles neu und ich habe sehr viele neue Kommilitonen kennengelernt. Zu Beginn gab es gleich ein Missverständnis: Wegen meines ungarischen Schulterstücks mit zwei goldenen Streifen hielt man mich für eine hochrangige Beamtin. Dabei steht jeder Strich einfach für ein begonnenes Studienjahr. Natürlich war ich in meiner ungarischen Uniform ziemlich auffällig, aber alle haben sich mit der Zeit daran gewöhnt.

Bei der mündlichen Kommunikation musste ich mich anfangs sehr konzentrieren und der sächsische Dialekt war erst einmal auch nicht so einfach. Aber alle waren sehr nett und zum Glück bin ich in einem tollen Studienkurs gelandet. Für meinen Kurs 25/8 bin ich sehr dankbar, sie haben sich sehr viel um mich gekümmert. Ich hatte zwei Paten, Dörthe Hänel und Paul Hoppe, bei denen ich mich dafür herzlich bedanken möchte. Sie waren die Besten, ohne sie wäre ich verloren gewesen.

Nach der ersten Woche in Rothenburg habe ich mich schon heimisch gefühlt. Die meiste Zeit verbrachte ich mit meinem Studienkurs, aber ich habe auch gerne mit anderen Studierenden gesprochen. Nach jeder vergangenen Woche konnte ich besser Deutsch sprechen und so war es viel leichter Vorlesungen, zum Beispiel zum Strafgesetz, zu verstehen.

Mein Studienalltag bestand aus dem regulären Unterricht mit meinem Studienkurs. Einige Fächer sind mir nicht so leicht gefallen wie andere. Insgesamt habe ich fast 400 Lehrveranstaltungsstunden in den Fächern Interkulturelle Kompetenz, Internationale Zusammenarbeit, Kriminalistik, Kriminologie, Einsatzlehre, Strafgesetz, Polizeirecht, Verkehrsrecht, Vernehmungspsychologie u.a. in den vier Monaten von März bis Juni absolviert. Für meine berufliche Zukunft kann ich besonders die gewonnenen Kenntnisse aus dem Fach Kriminalistik nutzen und werde meinen ungarischen Kommilitonen im nächsten Semester schon voraus sein. Studienbegleitend bekam ich auch Unterricht in der deutschen Sprache.

Neben den Studienveranstaltungen in Rothenburg hatte ich die Möglichkeit an einigen Lehrgängen in Bautzen teilzunehmen. So belegte ich die Kurse Erster Angriff bei Sexualdelikten, Phantombildzeichnen und Erster Angriff bei Rauschgiftdelikten und lernte so auch das Fortbildungszentrum in Bautzen kennen.

Für einen Tag konnte ich nach Görlitz fahren und dort die Polizeidirektion kennen lernen. Dieser Tag gefiel mir sehr. Zu meiner Freude ergab sich auch die Möglichkeit, nicht nur die Arbeit und Forschung in der Sächsischen Polizei kennen zu lernen sondern auch über die Staatsgrenze hinweg andere Polizeibehörden kennen zu lernen: Im April 2019 fuhr ich mit meinen Paten nach Hannover zur 7. Bundesstudierendenkonferenz der Studieneinrichtungen des öffentlichen Dienstes. Ich konnte viel lernen und viele Polizisten aus anderen Bundesländern kennenlernen und einige Kontakte knüpfen. Interessant für mich war die Feststellung, dass die Mentalität der Menschen in den verschiedenen Teilen Deutschlands sehr unterschiedlich ist.

In meiner Freizeit konnte ich viele schöne Erfahrungen sammeln: Mit meinem Studienkurs habe ich eine Paddeltour auf der Neiße gemacht und gegrillt, und für meinen Geburtstag organisierte mein Kurs sogar eine Party in Dresden. Weitere Ausflüge gingen nach Leipzig, Dresden, Berlin, Kassel und Hamburg. So viele Angebote habe ich bekommen, dass ich gar nicht alle wahrnehmen konnte. Vielen meiner Kommilitonen bin ich sehr dankbar, weil sie mir ausgesprochen viele besondere Erlebnisse ermöglicht haben.

So vieles werde ich in guter Erinnerung behalten, zum Beispiel wie herzlich ich empfangen wurde: Ein Empfangskomitee wartete am Bahnhof in Horka auf mich, und mein Platz im Lehrsaal meines Studienkurses war mit Kuchen und Blumen für mich vorbereitet. Meine Kommilitonen und Kommilitoninnen haben sich große Mühe gegeben, mir das Ankommen und Einleben so leicht wie möglich zu machen.

Mein Fazit: Meine Teilnahme am Erasmus+-Programm war noch viel besser, als ich es mir erhofft hatte. Meine Zeit in Sachsen hat mir in sprachlicher, interkultureller, persönlicher und beruflicher Hinsicht viel gebracht.

Ich bin traurig, dass ich wieder zurück nach Hause fahren muss, aber ich möchte unbedingt nächstes Jahr zurück nach Deutschland kommen. Vielleicht kann ich mein Praktikum in Sachsen mit Hilfe von Erasmus+ absolvieren.

Für die Möglichkeit, die Hochschule der Sächsischen Polizei kennen zu lernen, danke ich sehr herzlich dem Rektor Herrn LRD (Ass. iur.) Thomas Boltz und Herrn RAmtm Dipl. Verww. (FH) Ralf Zimmer für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Vorbereitung, Durchführung und Betreuung meines Erasmus+-Aufenthaltes.