Polizeiticker Görlitz: Ein Schloss - fünf Festnahmen - fünf Verhandlungen
Von Bautzen bis Zittau – aktuelle Meldungen und Medieninformationen der Polizeidirektion Görlitz
21. Juli 2025 | Ein Schloss - fünf Festnahmen - fünf Verhandlungen
Ein Schloss wird aufgebrochen, eine Mitarbeiterin gefesselt, ein Täter springt aus dem Fenster - was nach der Beschreibung eines Actionfilms klingt, hat sich Anfang des Jahres in Taubenheim ereignet. Nun stehen fünf Männer vor Gericht.
Was bisher geschah…
6. Januar 2025, gegen 17 Uhr - mehrere Männer brechen in das Schloss Taubenheim ein. Sie machen sich an einem Tresor zu schaffen, versuchen ihn gewaltsam zu öffnen. Eine Mitarbeiterin möchte noch Unterlagen holen und überrascht die Täter. Sie wird mit einer Waffe bedroht und gefesselt.
Zeitgleich geht beim Eigentümer per App ein Alarm über den Einbruch ein. Schon im Dezember waren Unbekannte in das Gebäude eingedrungen. Daraufhin ließ er das Überwachungssystem installieren. Er rief die Polizei.
Mehrere Streifenwagen rückten an. Die Mitarbeiterin konnte sich aus der Gewalt der Täter befreien und brachte sich bei den Polizisten in Sicherheit. Aufgrund ihrer Aussagen und der Videoaufnahmen war klar, die Männer im Schloss haben Waffen. Spezialkräfte kamen zum Einsatz. Einer der Einbrecher, ein 25-jähriger Kolumbianer, sprang aus dem Fenster und wollte fliehen. Er verletzte sich jedoch und wurde festgenommen.
Das Ziel - das große Geld
Ein Team von Kriminalisten nahm nach dem Vorfall umfangreiche Ermittlungen auf. Schnell gerieten dabei vier Männer ins Visier. Deren Ziel - große Beute in Form von Geld. Die Polizei überwachte die Tatverdächtigen. Daraufhin zeichnete sich ab, dass die Gruppe einen weiteren Coup plante. Das Objekt der Begierde war ein Wohnhaus in Wachau.
Bande erneut dezimiert
Am Abend des 22. Januar 2025 legten sich Spezialkräfte des LKA rund um das Haus in Wachau auf die Lauer. Die Polizisten verhinderten den Einbruch. Sie konnten zwei der Männer, einen 24-jährigen Rumänen und einen 28-jährigen Tunesier, festnehmen, noch bevor sie in das Haus eindrangen, in dem im Übrigen auch Kinder schliefen. Zwei weitere Gruppenmitglieder flohen.
Bande aufgelöst
An dem Abend flohen zwei Fahrzeuge in unterschiedliche Richtungen vom Tatort - ein Golf, besetzt mit einem 29-jährigen Rumänen und ein Corsa mit einem 33 Jahre alten Tunesier.
Der Rumäne ließ seinen Wagen schließlich zurück und stieg auf den Zug um. Damit fuhr er quer durch Deutschland. Möglicherweise versuchte er, die Polizei abzuhängen. Das war jedoch zu keiner Zeit der Fall. In Hamm war es dann soweit. Bundes- und Landespolizisten verfolgten den Verdächtigen durch sämtliche Abteile und wurden dem 29-Jährigen schließlich habhaft.
Die Spur des fünften Mitglieds der Bande führte die Ermittler nach Niesky. Es gab Hinweise darauf, dass er sich im Bereich eines Asylheims aufhalten soll. Spezialkräfte der Polizeidirektion Görlitz machten den 33-jährigen Tunesier ausfindig und auch bei ihm klickten die Handschellen.
Erstes Urteil gefällt
Für den zuerst festgenommenen 25-jährigen Kolumbianer ist das Urteil bereits Ende Juni gefallen. Wenn auch noch nicht rechtskräftig, hieß es für ihn drei Jahre Freiheitsstrafe wegen der versuchten besonders schweren räuberischen Erpressung sowie des versuchten Bandendiebstahls in Tateinheit mit Freiheitsberaubung. Anschließend stehen für ihn noch weitere drei Jahre Haft in Spanien an.
Ende Juli wird weiterverhandelt
Ende Juli stehen auch die anderen vier Beschuldigten vor Gericht. Auch ihnen werden Straftaten wie der versuchte schwere Bandendiebstahl, versuchte räuberische Erpressung sowie Freiheitsberaubung vorgeworfen. In deren Verhandlungen kommt neben dem Fall in Taubenheim auch der verhinderte Einbruch in Wachau hinzu.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.
18. Juli 2025 | Achtung - Neue Welle von Schockanrufen!
Die Polizei warnt - aktuell sind wieder Betrüger aktiv. Insgesamt gingen am heutigen Donnerstag bereits mehr als zehn Hinweise aus Kamenz, Cunewalde, Weigsdorf-Köblitz, Sohland an der Spree und Löbau ein. Bisher reagierten alle Angerufenen besonnen, fragten nach und legten schließlich auf. Ein finanzieller Schaden ist nicht eingetreten.
Damit dies so bleibt - seien Sie wachsam! Die Täter meldeten sich als Polizist des örtlichen Reviers. Sie gaben dabei auch einen Namen und eine Zimmernummer an, vermutlich um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. In einigen Fällen waren auch die mutmaßliche Enkeltochter oder andere Familienangehörige zuerst am Apparat. Die Rede war dann von einem Unfall. Ein Mann sei verstorben, ein Kind sei überfahren worden - und nun heißt es für den Unfallverursacher Haft. Diese Strafe könne mit einer Kaution abgewendet werden. Die Forderungen gingen bis zu 50.000 Euro.
Lassen Sie sich nicht auf das geschilderte Szenario ein! Die Täter nutzen den Schockmoment aus und haben zahlreiche Erklärungen und Tricks auf Lager, um Sie in ihre Geschichte hinein zu ziehen. Bleiben Sie besonnen! Beenden Sie das Gespräch und kontaktierten Sie Ihre Angehörigen unter der altbekannten Nummer. Geben Sie auf keinen Fall Geld oder Wertgegenstände an Fremde heraus! Sollten Sie einen Anruf erhalten haben, informierten Sie die Polizei.
15. Juli 2025 | Verkehrskontrolle deckt mehrere Verstöße auf
Beamten des örtlichen Reviers ist am frühen Dienstagmorgen auf der B 97 in Hoyerswerda ein „dicker Fisch“ ins Netz gegangen. Die Ordnungshüter stoppten einen 32-jährigen Afghanen, der mit seinem Renault Master unterwegs war. Die Uniformierten stellten fest, dass die am Transporter angebrachten Kennzeichen nicht zum Fahrzeug passten. Eine gültige Fahrerlaubnis besaß der Mann nicht. Die Polizisten warfen auch einen Blick in den Laderaum. Da die Kühlung offenbar nicht funktionierte, waren transportierte Lebensmittel bereits verdorben.
Das Gewerbeaufsichtsamt wurde informiert und die Weiterfahrt untersagt. Der Afghane wird sich unter anderem wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz verantworten müssen.
10. Juli 2025 | Vorsicht, Scheckbetrug!
Die Bezahlung mit einem Bankscheck wird nach wie vor von Bürgerinnen und Bürgern in Anspruch genommen, obwohl es mittlerweile nicht unbedingt mehr gängige Zahlpraxis ist.
Wenn Sie diese Zahlmethode wählen, sollten sie vor allem in Hinblick auf eine aktuelle Betrugsmasche Vorsicht walten lassen. Unsere Beratungsstelle der Polizeidirektion Görlitz klärt auf.
Wie gehen die Betrüger vor?
Die Betrüger täuschen Interesse an einer Ware oder Dienstleistung vor und vereinbaren eine Zahlungsweise via Scheck. Mit dem Scheck erteilt der Aussteller seiner Bank die Anweisung, den vermerkten Betrag auf das Konto des Schecknehmers einzuzahlen. Dafür muss der Empfänger den Scheck physisch auf seiner Hausbank einreichen. Voraussetzung: das Konto des Scheckausstellers muss ausreichend gedeckt und die Frist für eine Rückbuchung muss abgelaufen sein. Insbesondere bei ausländischen Konten beträgt die Rückbuchungsfrist mehrere Monate bis zu einem Jahr. Selbst bei deutschen Konten ist eine Rückbuchung von bis zu zehn Tagen möglich. Erst mit dem Tag der Wertstellung ist das Geld für den Dienstleister verfügbar und kann durch die Betrüger nicht mehr zurückgebucht werden.
Besondere Beachtung gilt einem Scheck, der einen weitaus höheren Betrag ausweist, als für die Dienstleistung vereinbart wurde.
Die Betrüger versuchen dann in weiterer Kontaktaufnahme mit den Geschädigten zu erwirken, dass der überhöhte Betrag auf ein oftmals ausländisches Konto überwiesen wird oder vor Ort bar als Budget bzw. für Dienstleistungen, wie zum Beispiel einen Mietwagen, ausgezahlt werden soll.
Aktuelle Vorfälle gibt es insbesondere im Tourismusbereich.
So schützen Sie sich
- Seien Sie misstrauisch bei dem Angebot mit Scheck zu zahlen. Wählen Sie ggf. andere Zahlmethoden wie EC- oder Kreditkarte bzw. Überweisung
- Überweisen Sie erst Geld auf fremde Konten, wenn die Bestätigung Ihrer Bank vorliegt, dass Ihnen der Kaufbetrag gutgeschrieben wurde und nicht mehr rückbuchbar ist
- Erkundigen Sie sich bei Ihrer Hausbank über mögliche Fristen für eine Rückbuchung
- Lassen Sie sich von den Betrügern weder per Email noch per Telefon unter Druck setzen, um den Scheck einzulösen
- Bei Betrugsverdacht verständigen Sie die Polizei und erstatten Anzeige
8. Juli 2025 | Lärmendes Paar stellt sich schlafend
In der Görlitzer Altstadt hat ein Pärchen in der Nacht zu Dienstag für Lärm und mehrere Polizeieinsätze gesorgt. Kurz nach Mitternacht ging der erste Anruf bei den Beamten ein. Offenbar waren ein 61-Jähriger und eine 43-Jährige in einen lautstarken Streit geraten. Die Streife sorgte für Ruhe. Diese hielt bis kurz nach 2 Uhr. Zu dieser Zeit gingen Hinweise ein, dass die Beiden die gesamte Straße beschallten. Die Polizisten ermahnten sie noch einmal und drohten weitere Maßnahmen an. Gegen 3:40 Uhr war es mit der Einsicht des Paares erneut vorbei. Bei geöffnetem Fenster schrien sich die Eheleute an, öffneten den Beamten jedoch nicht die Tür.
Als ein Schlüsseldienst die Wohnung schließlich geöffnet hatte, stellten sich die Beiden schlafend. Die Uniformierten »weckten« den 61-Jährigen und nahmen ihn mit auf das Polizeirevier. Die Zwei erhielten drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen und werden eine Rechnung für die Einsätze bekommen.
1. Juli 2025 | Ladendiebstahl - Tatverdächtiger nach Flucht gestellt
Am Dienstagnachmittag ist es auf der Hainewalder Straße in Zittau zu einem Ladendiebstahl gekommen. Ein 47-jähriger Pole füllte offenbar seinen Rucksack mit mehreren Waren und verließ den Kassenbereich ohne zu bezahlen. Angestellte hielten den Mann auf und stellten ihn zur Rede. Der Tatverdächtige riss den Rucksack wieder an sich, stieß eine Kassiererin weg und flüchtete aus dem Markt. Dabei verlor der Pole seinen Autoschlüssel. Die alarmierten Ordnungshüter konnten den Opel Astra ausfindig machen und auch den Tatverdächtigen wenig später an seinem Fahrzeug stellen. Der Pole wurde erkennungsdienstlich behandelt und vernommen. Ein Drogentest reagierte positiv auf Amphetamin. Der Stehlschaden belief sich auf rund 130 Euro. Er wird sich wegen des räuberischen Diebstahls verantworten müssen.
25. Juni 2025 | Geldübergabe verhindert
Bautzen
25.06.2025, 17:10 Uhr
Ein Betrugsversuch konnte am Mittwochnachmittag gerade noch verhindert werden. Die Täter wählten die Nummer eines Ehepaars in Bautzen. Sie berichteten, dass die Tochter jemanden überfahren haben soll. Die Anrufer forderten Kaution. Die Geschädigte packte mehrere zehntausend Euro ein und fuhr los in Richtung Dresden, da dort die Übergabe stattfinden sollte. In dieser Zeit besann sich ihr Ehemann offenbar und vermutete einen Betrug. Er rief die Polizei. Gemeinsam mit der Polizeidirektion Dresden konnte die Frau noch vor der Übergabe abgefangen werden. Das Geld blieb, wo es hingehörte. Die Kriminalpolizei wird sich auch mit diesem Fall befassen. (al)
24. Juni 2025 | Aus dem Fenster geschossen – Tatverdächtiger gefasst
Görlitz, Schillerstraße
24.06.2025, 22:35 Uhr
Zu einer gefährlichen Körperverletzung ist es am späten Montagabend in Görlitz gekommen. Eine 45-Jährige war mit ihrem Fahrzeug auf der Schillerstraße unterwegs, als sie nach eigenen Angaben zunächst jemanden rufen hörte. Sie bemerkte einen Mann, der aus einem Fenster schaute und offenbar eine Waffe in der Hand hielt. Kurz darauf gab der 58-Jährige einen Schuss ab. Die 45-Jährige erlitt ein Knalltrauma und wurde ambulant im Krankenhaus behandelt.
Polizisten sperrten den Bereich ab. Eingesetzte LebEL-Kräfte begaben sich schließlich in die Wohnung des Deutschen und fixierten ihn. Sie durchsuchten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Räume und fanden auch die besagte Waffe. Es handelte sich um eine Schreckschusswaffe. Diese wurde inklusive Munition sichergestellt. Für den Beschuldigten ging es mit auf das Revier. Dort erfolgte die erkennungsdienstliche Behandlung. Die Polizisten nahmen eine DNA-Probe, Fingerabdrücke und fertigten Fotos des Mannes an. Ein Atemalkoholtest zeigte umgerechnet 2,02 Promille. Anschließend wurde er entlassen. Die Ermittlungen wegen der gefährlichen Körperverletzungen sowie des Verstoßes gegen das Waffengesetz führt der Kriminaldienst des Polizeireviers Görlitz. (al)