Kinderverkehrssicherheitstag im Autobahnrevier Bautzen

Die Stadt Bautzen und zahlreiche Firmen, Vereine sowie viele Privatpersonen unterstützten die Veranstaltung mit Herz und Hand.
Wer das Areal der Autobahnpolizei betrat, dem ging das Herz auf. Da standen 130 Sattelzugmaschinen und erwarteten die Kinder und ihre Eltern. Aber nicht nur die hatten leuchtenden Augen, sondern auch jeder andere Besucher war fasziniert von den beeindruckenden Trucks.
Der Leiter der Polizeidirektion Görlitz, Polizeipräsident Torsten Schultze, der Oberbürgermeister von Bautzen Alexander Ahrens, der Landtagsabgeordnete Marko Schiemann eröffneten mit dem Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Polizeioberrat Frank Wobst sowie dem Initiator der Veranstaltung Erster Polizeihauptkommissar Martin Hottinger das Fest. Als große Attraktion begrüßte unser Poldi die kleinen Gäste.
Auf alle Besucher Groß und Klein wartete ein interessantes Programm. Schwerpunkt an diesem Tag war die Verkehrsprävention. Die Unfallverhütung und besonders der Schutz von Kindern im Straßenverkehr standen im Fokus.
Was man unter einem „toten Winkel“ versteht, wurde in und an einem Lkw gezeigt. Der Überschlagssimulator machte deutlich, welche Kräfte auf den Körper bei einem Verkehrsunfall einwirken und was im Inneren eines Fahrzeuges alles herumfliegen kann.
Weitere Angebote waren, unter anderem sichereres Radfahren im Parcour, der Gurtschlitten, ein Verkehrs-Quiz sowie das Kinderkino, welches Filme zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr vorführte.
Die Polizisten zeigten ihre Verkehrsüberwachungstechnik und die Kinderkommissare luden zum Basteln ein. Beim Kistenstapeln am Kran konnte klein und groß sich beweisen. Kinder-Quadfahren, Ponnyreiten, Hüpfburg, Clown sowie Wasserspiele der Feuerwehr, Technik des Technischen Hilfswerk und des Rettungsdienstes rundeten das Programm ab. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Musik und unser Moderator Kriminalhauptkommissar Michael Verch führten durchs Programm.
Highlight des Tages war um 14:00 Uhr die große Trucker-Rundfahrt. Rund 900 Kinder nahmen in den zahlreichen bunten Zugmaschinen, Lkws und technischen Fahrzeugen von Feuerwehr, Rettungsdienst und dem Technischen Hilfswerk Platz. Mit lautem Gedröhn ging es durch Innenstadt von Bautzen. Die Kinder hatten sichtlich Spaß und erhielten von der Deutschen Teddybärstiftung einen Teddy als Erinnerung an die Rundfahrt und den Kinderverkehrssicherheitstag.
Polizeipräsident Torsten Schultze:
„Ich war überwältigt von dem großen Zuspruch und Interesse der Besucher, der großen Anzahl an Kindern, den zahlreichen Lkw-Fahrern, die mit ihren Trucks an unserem Kinderverkehrssicherheitstag teilnahmen. Verkehrsprävention ist eine wichtige Aufgabe unserer täglichen Arbeit. Die Verkehrspolizeiinspektion machte sie heute und hier erlebbar.“
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Trucker und Firmen, den Vereinen und den vielen Mitarbeitern, die diese Veranstaltung erst ermöglicht haben. Der Dank der vielen glücklichen Kinder ist allen Beteiligten sicher.
Eindrücke vom Tag
An alle Trucker - an ganz herzliches Dankeschön!
Ich war seid fast 8 Stunden schon auf der Autobahn, war ganz kurz vor meinem Ziel und hielt mich mächtig ran.
Die Sonne, sie stand schon sehr, als ich zur Ausfahrt kam. Der Diesel dröhnte neben mir, mein Funkgerät war an,
als daraus auf einmal die Stimme eines kleinen Jungen kam. Er sagt nur: „Kanal eins-vier, ist hier irgendwer? Wenn, dann ruf mich doch zurück und sprich mit Teddybär.“
Bis zur Stadt war´s nicht mehr weit, ich kam ganz gut voran. Ich nahm das Mikro in die Hand und sagte ganz spontan: „Hey, ich rufe Teddybär. Wo ist der junge Mann? Ich bin auf deiner Welle? Kannst du mich verstehn?“ Es wurde still auf dem Kanal. Ich wollt schon weiterdrehn, da fragte mich der Junge: „Fahrer, bist du auch noch dran?“ Ich sagte: „Ja", da fing er mir zu erzählen an.
„Jeden Tag von früh bis spät schalt´ ich den Kasten ein. Sitz im Rollstuhl, kann nicht gehen und bin hier ganz allein - und meine Mutter arbeitet. Sie sagt das muss so sein, denn Daddy starb vor einem Jahr auf dieser Autobahn. Er war ein Fahrer so wie du – bis er dann nicht mehr kam. Sie sagt mir oft, wir schaffen es und tut als wenn nichts wär, doch jede Nacht hör ich sie weinen. Ich weiß, sie hats sehr schwer.“
Und während er so redete, da fiel es mir doch auf, kein anderer war zu dieser Zeit auf Kanal 14 drauf.
„Dieses Funkgerät von Daddy gehört jetzt mir! Es ist der schönste Zeitvertreib mit einem so wie dir. Auch Daddy sprach von unterwegs mit mir genauso wie jetzt du und eines Tages sagte er: „Mein Junge hör mir zu. Einmal nehm ich dich mit raus!“ – Doch leider wurde nichts mehr draus.“
Ich hörte die Enttäuschung, die aus diesen Worten klang. Ich war längst stehn geblieben. Das packte mich doch an!
All das ging mir zu Herzen. Ich pfiff auf Job und Zeit, denn alle konnten warten – nur diese Junge nicht! Tut mir Leid!
Ich sagt: „Teddybär, wo wohnst du? Wo liegt deine Station?“ Was ich zu tun hatte, das wusste ich längst schon!
Nur diese kleine Funker, der ahnte nichts davon.
Er gab mir die Adresse, sagte: „Lebewohl und irgendwann vielleicht, bist du wieder hier, dann wär es schön, wenn mich dein Ruf erreicht.“
Dann war es still und ich gab Gas mit 80 in die Stadt. Die letzte Kurve – ich war da. Ich glaubte nicht was ich da sah! Da standen 18 LKW´s. Ich war den Tränen nah! Sie hatten alles mitgehört und fuhrn ihn hin und her. Ja, einer nach dem anderen fuhr eine Runde mit Teddybär. 18 mal die Straße runter und 18 mal auch rauf. Ich war ganz als letzter dran und trug ihn auch wieder hinauf.
Ich hab noch nie ein Kind gesehen das so restlos glücklich war und seine Augen strahlten – es war einfach wunderbar!
Er sagte: „Fahrer glaube mir, das war eine Schau. Ich fang dich wieder einmal ein, das weiß ich ganz genau!
Und er hielt meine Hand. Die ganze Zeit schon. Ich schluckte und sagte: „Ist schon gut mein Sohn“
Dann fuhr ich los und mein Gerät das war noch auf Empfang, als auf einmal die Stimme einer Frau anklang.
Sie sagte und man merkte es, das Sprechen fiel ihr schwer, „Hier ist der Kanal eins-vier. Hier spricht Mutter Teddybär. Den schönsten Tag in seinem Leben habt ihr meinem Kind gegeben. Niemals mehr kann ich vergessen, wie ihr zu meinem Jungen wart! Ich danke euch und allzeit gute Fahrt!