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Deutlich weniger Unfalltote, Drogenunfälle steigen weiter

Symbolbild
(© Polizei Sachsen)

Am 19. März 2025 hat Petric Kleine, Inspekteur der sächsischen Polizei, in Dresden die Verkehrsunfallstatistik 2024 vorgestellt. Mehr zum Thema:
Am 19. März 2025 hat Petric Kleine, Inspekteur der sächsischen Polizei, in Dresden die Verkehrsunfallstatistik 2024 vorgestellt. Mehr zum Thema:

 


Symbolbild
Verkehrsunfallstatistik 2024
(© Polizei Sachsen)

Im Jahr 2024 wurden in Sachsen insgesamt 97.503 Verkehrsunfälle registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 2.016 Unfällen (‑2%) im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden auf 13.343, was einem Anstieg von 2,4% gegenüber 2023 entspricht. Die Zahl der Verunglückten erhöhte sich um 2,9% auf insgesamt 16.865. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Zunahme der Leichtverletzten (+4,9%) zurückzuführen. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr auf 144, was einen Rückgang von 43 Personen (‑23%) im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Zahl der Schwerverletzten ging leicht zurück, von 3.408 auf 3.309 (‑2,9%).

 

Die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle mit Personenschaden waren auch 2024 nicht angepasste Geschwindigkeit (11,5%), Vorfahrtsverletzungen (10,4%) und ungenügender Sicherheitsabstand (10,1%).

 


Grafik: Verkehrsunfälle insgesamt
In Sachsen haben sich 2024 insgesamt 97.503 Verkehrsunfälle ereignet.
(© Polizei Sachsen)


Grafik: Unfallursachen
Nicht angepasste Geschwindigkeit (11,5 %), Vorfahrtsverletzungen (10,4 %) oder ungenügender Sicherheitsabstand (10,1 %) waren die häufigsten Ursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden.
(© Polizei Sachsen)


Weniger Alkoholunfälle, aber weiter steigende Drogenunfälle

In Sachsen wurden im Jahr 2024 insgesamt 1.673 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss registriert, davon 737 mit Personenschaden. Dies entspricht einem Rückgang von jeweils etwa 5% im Vergleich zum Vorjahr. Bei Unfällen unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel (z. B. Betäubungsmittel oder Medikamente) gab es mit 377 Unfällen (+4,4%) einen neuen Höchststand. Die Zahl der Drogenunfälle mit Personenschaden stieg um 3,4% auf insgesamt 152.

 

Während die Zahl der Alkoholunfälle in den letzten zehn Jahren weitgehend stabil blieb, hat sich die Zahl der Drogenunfälle in diesem Zeitraum verdoppelt.

 

Inspekteur Petric Kleine: »Der Trend der letzten Jahre hinsichtlich steigender Unfälle unter dem Einfluss berauschender Substanzen, setzt sich leider fort. Für uns bedeutet das, alle Verkehrsteilnehmer dahingehend zu sensibilisieren, dass das Fahren unter Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln nicht nur strafbar, sondern auch gefährlich und rücksichtslos ist. Mit der landesweiten Einführung der Kontrollen zur erweiterten Überprüfung der Fahrtüchtigkeit, setzen wir dahingehend ein deutliches Zeichen.«

 


Grafik: Drogenunfälle
Auch 2024 ist die Zahl der Drogenunfälle im Freistaat weiter gestiegen.
(© Polizei Sachsen)


Besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer und Hauptunfallverursacher

Im Jahr 2024 stieg die Zahl der verunglückten Fahrer von motorisierten Krafträdern um 19% auf 2.291 Personen. Besonders betroffen waren Motorradfahrer, mit einem Anstieg um 20,1% auf 777. Auch Fahrer von Elektrokleinstfahrzeugen (wie E-Scooter, S-Pedelecs, Segways und ähnliche Fahrzeuge) verunglückten mit einem Anstieg von 23,1% auf 181 Personen deutlich häufiger.

 

Die Zahl der verunglückten Businsassen stieg im Jahr 2024 erneut um 20,8% auf 407. Diese Steigerung folgt einem bereits hohen Anstieg von 39,3% im Jahr 2023. Bei Busunfällen kommen regelmäßig größere Personenzahlen zu Schaden, sodass wenige Unglücke diese Zahl bereits deutlich beeinflussen können.

 

Die Hauptverursacher von Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind PKWs (61%), Radfahrer (19%) und motorisierte Zweiräder (9,6%).

 


Grafik: Unfälle mit Personenschaden
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist 2024 auf 13.343 gestiegen.
(© Polizei Sachsen)


Polizei als wesentlicher Akteur der Verkehrssicherheit

Wesentlich für die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit sind die Eindämmung der Hauptunfallursachen. Im Jahr 2024 wurden 10.002 Fahrzeugführer unter Einfluss von Alkohol und/oder anderen berauschenden Mitteln festgestellt (+4%). Geschwindigkeitsverstöße wurden im vergangenen Jahr 293.459 mal polizeilich festgestellt (+10,1%), Verstöße gegen die Gurtpflicht 21.427 mal (+1,2%), Handyverstöße 9.263 mal (‑1,5%), Rotlichtverstöße 5.894 mal (+0,8%), sowie Verstöße gegen das Überholverbot 1.590 mal (‑3,0%).

 

Inspekteur Petric Kleine: »Verkehrssicherheitsarbeit bleibt eine permanente Aufgabe und ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure. Die sächsische Polizei trägt ihren Anteil dazu bei, indem wir beispielsweise Unfallanalysen zum Erkennen von Schwerpunkten durchführen, die Radfahrausbildung an Schulen fördern, in Verkehrsunfallkommissionen mitwirken und regelmäßig Aktionstage zur Stärkung der Verkehrssicherheit und Prävention durchführen.«


Download: Präsentation und Handout zur Verkehrsunfallstatistik 2024