1. Navigation
  2. Inhalt
Inhalt

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 Erzgebirgskreis

Medieninformation: 131/2023
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 23.03.2023, 08:00 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 – Erzgebirgskreis

 

  • Straftatenzahl auf Vorjahresniveau
  • Anstieg bei einfachem Diebstahl aber Rückgang bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen
  • Rückgang bei Rauschgiftdelikten



Für den Erzgebirgskreis wurden im Jahr 2022 insgesamt 10.057 Straftaten registriert. Dies sind 72 Fälle (+0,7 Prozent) mehr als im Jahr 2021.
Insgesamt konnten 6.519 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt 64,8 Prozent.

Die Häufigkeitsziffer, die ausdrückt, wie viele Straftaten statistisch auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt bei 3.060.

Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 9.843 Fälle (+36) registriert, von denen 6.307 (64,1 Prozent) aufgeklärt werden konnten.
Weiterhin wurden 214 (+36) Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hier
99,1 Prozent.

Rückgänge weisen die Straftatenobergruppen Vermögens- und Fälschungsdelikte (-206 Fälle), sonstige Straftaten nach StGB (-128 Fälle) sowie Rauschgiftdelikte (-178 Fälle) auf. Anstiege waren bei Rohheitsdelikten (+114 Fälle) und Straftaten gegen strafrechtliche Nebengesetze (+261 Fälle) zu verzeichnen.

Insgesamt wurden 4.771 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 3.915 deutsche und 856 nichtdeutsche Tatverdächtige. 206 der nichtdeutschen Tatverdächtigen (24,1 Prozent) verstießen gegen Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes.

2022 wurden 2.247 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu
58,1 Prozent männliche und zu 41,9 Prozent weibliche Personen.

Der gemeldete finanzielle Schaden betrug insgesamt ca. 6,2 Millionen Euro, wobei etwa 1,7 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 2,6 Millionen Euro Schaden durch Diebstahlshandlungen entstanden.


 

 

Ausgewählte Deliktsbereiche

Diebstahlsdelikte


Im Erzgebirgskreis wurden insgesamt 2.320 Diebstahlsdelikte (+43) erfasst. Der Anteil der Diebstahlskriminalität am Gesamtaufkommen der Straftaten im Erzgebirgskreis liegt bei 23,1 Prozent. Die Aufklärungsquote für die Diebstahlsdelikte liegt insgesamt bei 40,6 Prozent.
Die Statistik weist 1.445 Diebstähle ohne erschwerende Umstände (+180 Fälle) sowie
875 Diebstähle unter erschwerenden Umständen (-137 Fälle) aus. Die Fallzahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen ist die niedrigste in den vergangenen fünf Jahren.

Zahl der Wohnungseinbrüche gestiegen
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im Jahr 2022 um 23 Fälle auf nunmehr 81 angestiegen. Bei 40 dieser Fälle (+22) handelt es sich um Tageswohnungseinbrüche. Im Jahr 2022 wurden nach einem Rückgang in 2021 nun wieder die Fallzahlen von 2020 (80 Fälle) erreicht. Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen liegt bei 30,9 Prozent.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54): „Ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen ein gravierender Eingriff in den persönlichen Lebensraum, der oft lange nachwirkt. Entgegen der Entwicklung im Landkreis Mittelsachsen stiegen die Fallzahlen im Erzgebirgskreis an. Aber auch der Anteil der Versuche an der Gesamtzahl liegt bei über 40 Prozent. Es zahlt sich also aus, Maßnahmen zur Sicherung zu ergreifen und es Einbrechern schwerer zu machen. Je länger das Aufbrechen von Türen und Fenstern dauert, desto höher ist das Entdeckungsrisiko und Täter lassen von ihrem Vorhaben ab. Die Polizeiliche Beratungsstelle bietet jedem eine kostenlose Beratung zum Einbruchsschutz an. Nutzen Sie diese Möglichkeit! Unsere Fachberater bieten auch immer wieder Termine im Erzgebirgskreis an oder vereinbaren Sie einen Termin direkt bei Ihnen zu Hause.“

Diebstahlsdelikte ums Kraftfahrzeug
Bei Diebstählen rund ums Kraftfahrzeug sind im Jahr 2022 mit 280 Fällen insgesamt 19 mehr erfasst worden als im Vorjahr. Die drei Teilbereiche weisen dabei jedoch eine unterschiedliche Entwicklung auf. Während Fahlzahlen bei Diebstählen von Kraftwagen[1] um acht Fälle auf nun 26 Fälle sowie bei Diebstählen von Krafträdern1 um 17 Fälle auf nun 16 Fälle zurückgingen, stieg die Fallzahl bei Diebstählen an bzw. aus Kraftfahrzeugen um 44 Fälle auf nun 238 Fälle an.

Sonstige Diebstähle unter erschwerenden Umständen
Deutliche Rückgänge der Fallzahlen bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen waren bei den Erscheinungsformen in/aus Geschäften und Kiosken (66 Fälle/-38) sowie in/aus Boden/Kellern/Waschküchen (95 Fälle/-60) ersichtlich.

Rauschgiftdelikte

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im vergangenen Jahr deutlich um 178 Fälle auf nunmehr 732 Fälle gesunken. Die Aufklärungsquote liegt bei 97,1 Prozent. Insgesamt wurden 655 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 555 deutsche Tatverdächtige sowie 100 nichtdeutsche Tatverdächtige (15,3 Prozent).
Der überwiegende Teil der Taten entfällt mit 598 Fällen (-133) auf allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (sogenannte Konsumentendelikte). Rückgänge sind dabei sowohl bei allgemeinen Verstößen mittels Cannabis und dessen Zubereitungen (428 Fälle/-107) als auch bei allgemeinen Verstößen mittels Crystal (115 Fälle/-30) zu verzeichnen.

Zudem wurden 71 Ermittlungsverfahren (-32 Fälle) wegen unerlaubten Handels und Schmuggels von Betäubungsmitteln abgeschlossen. Die Zahlen der sonstigen Verstöße nach BtMG, u.a. unerlaubter Anbau sowie Handel/Herstellung/Abgabe/Besitz von nichtgeringen Mengen, sind um 13 auf nunmehr 58 Fälle gesunken.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54): „Der Rückgang der Fallzahlen bei Rauschgiftdelikten sollte nicht falsch aufgefasst werden. Deren Anzahl ist stark vom Kontrollverhalten der staatlichen Behörden abhängig. Uns als Polizei ist bewusst, dass Betäubungsmittel und deren Missbrauch weit verbreitet sind und wir in der Statistik nur einen Teil, das Hellfeld, abbilden können. Die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität wird daher auch weiterhin ein Schwerpunkt polizeilichen Handelns im Erzgebirgskreis bleiben.“

Sachbeschädigungen/sonstige Straftaten nach StGB

Sachbeschädigungen werden unter der Obergruppe sonstige Straftaten nach StGB erfasst. Von den dort verzeichneten 2.950 Taten entfallen mit 1.547 Fällen (-79) über die Hälfte auf Sachbeschädigungen. Der Anteil der Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität beträgt 15,4 Prozent. 511 Fälle (33 Prozent) konnten aufgeklärt werden. Unter den erfassten Fällen sind 384 Sachbeschädigungen an Kfz sowie 210 Sachbeschädigungen durch Graffiti.

Ein Anstieg in der Obergruppe der sonstigen Straftaten nach StGB ist bei Beleidigungen (561 Fälle/+36) zu verzeichnen.

Bei Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt[2] war ein Rückgang festzustellen. Hier gingen 66 Fälle und somit 27 Fälle weniger (-29 Prozent) in die Statistik ein.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurde im vergangenen Jahr ein leichter Rückgang um elf auf nun 351 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote liegt bei 97,4 Prozent.

Die Entwicklung in dieser Straftatenobergruppe ist unterschiedlich. Anstiegen der Fallzahlen bei sexueller Belästigung § 184i StGB (49 Fälle/+26) und Verbreitung/Erwerb/Besitz bzw. Herstellung von Kinderpornografie (178 Fälle/+14) steht ein Rückgang bei sonstigem sexuellem Missbrauch von Kindern (55 Fälle/-15) gegenüber.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54): „Auch wenn sich der steile Anstieg der Fallzahlen in den vergangenen Jahren insbesondere bei Kinderpornografie abgeschwächt hat, sind die Zahlen weiter auf sehr hohem Niveau. Die Bearbeitung derartiger Fälle im Kommissariat für Sexualdelikte der Kriminalpolizei hat sich bewährt. Auch 2022 wurde wieder eine Vielzahl an Durchsuchungsbeschlüssen, teils konzentriert an Aktionstagen, umgesetzt. Wir werden bei diesen Ermittlungen auch in diesem Jahr nicht nachlassen.“

Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Die Anzahl der Rohheitsdelikte bzw. Straftaten gegen die persönliche Freiheit ist um 114 auf nun 1.729 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei 91,4 Prozent.

Die meisten Fälle wurden bei vorsätzlicher einfacher Körperverletzung (766 Fälle/+106), Bedrohung (348 Fälle/+41) sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung (264 Fälle/+33) gezählt. Merkliche Rückgänge traten bei Nötigungen (172 Fälle/-33) und Nachstellung (44 Fälle/-15) ein.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Im Jahr 2022 ist die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte erneut deutlich um 206 auf nun insgesamt 1.082 Fälle gesunken. 73,8 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden.

Insbesondere bei Warenkreditbetrug (349 Fälle/-116) sowie sonstigem Betrug (269 Fälle/-34) sind niedrigere Fallzahlen erfasst.

Gewaltkriminalität[3]

Die Gewaltkriminalität weist mit einem Anstieg um 32 Fälle im Jahr 2022 insgesamt 308 Delikte aus. Dies entspricht einem Anteil von 3,1 Prozent der Gesamtkriminalität. Die Aufklärungsquote liegt bei 88,3 Prozent.

Das Gros der Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität sind gefährliche und schwere Körperverletzungen (264 Fälle/+33).

Straßenkriminalität[4]

Im Bereich der Straßenkriminalität wurden 2022 insgesamt 1.480 und somit 100 Fälle mehr als im Vorjahr registriert. Der Anteil der Straßenkriminalität an der Gesamtkriminalität liegt bei 14,7 Prozent.

Ein Großteil der Taten sind Fälle von Sachbeschädigungen an Kfz (384 Fälle/+29), sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen (524 Fälle/-17) sowie Diebstähle an oder aus Kfz (238 Fälle/+44).

 

[1] einschließlich unbefugter Gebrauch

[2] Taten gem. §§ 111, 113-115, 120, 121 StGB

[3] Gewaltkriminalität setzt sich statistisch gesehen zusammen aus: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr

[4] Unter dieser Sammelbezeichnung sind alle Delikte registriert, die zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen einen Bezug haben


Marginalspalte

Polizeisprecherin

  • Jana Ulbricht
  • Öffnungs- oder Sprechzeiten:
    Montag - Freitag 7 bis 17 Uhr | Mailanfragen werden zu den Bürozeiten bearbeitet.
  • Telefon:
    +49 371 387-2020
  • E-Mail:
  • E-Mail senden
  • Hinweise zum Mail-Versand

Kontakt

  • Besucheradresse:
    Polizeidirektion Chemnitz
    Hartmannstraße 24
    09113 Chemnitz Behindertenparkplätze: Hartmannstraße / Promenadenstraße
  • Telefon:
    +49 371 387-0
  • Telefax:
    +49 371 387-106