Internationaler Einsatz zur Bekämpfung des Schockanrufs
Stand: 14.12.2023, 13:41 Uhr
Festnahme bei „Action Weeks“
In einem internationalen Einsatz zur Bekämpfung des Enkeltrickbetrugs
und Schockanrufs gingen Polizeidienststellen aus Polen, Österreich,
der Schweiz, Luxemburg und Deutschland (vom BKA, Europol, sowie
allen 16 Bundesländern) in einer zweiwöchigen Aktion im Auftrag der
jeweils verantwortlichen Staatsanwaltschaften gemeinsam gegen
Trickbetrüger vor.
Bei dem vom LKA Berlin koordinierten Einsatz in enger Abstimmung mit
der Staatsanwaltschaft Berlin nahmen die Polizeikräfte bundesweit
insgesamt 27 Personen, die auf verschiedene Weise an der Begehung
von Betrugstaten beteiligt waren, auf frischer Tat fest. Durch die
Maßnahmen, an denen täglich etwa 1.000 Einsatzkräfte beteiligt waren,
konnten 74 Enkeltricktaten und ein Schaden in Gesamthöhe von etwa
5 Millionen Euro aktiv verhindert werden.
Bei diesen Betrugsdelikten rufen Täter aus dem Ausland ältere
Menschen an und gaukeln ihnen häufig vor, ein Kind oder Enkelkind
habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Bei diesem Anruf wird
behauptet, dass ein Familienmitglied - zumeist die Tochter oder der
Sohn - einen Autounfall verursacht hätte und einzig die sofortige
Zahlung einer hohen Kaution in Höhe bis zu 300.000 Euro dessen
Inhaftierung vermeiden könne.
Das LKA Sachsen hat die überwiegend verdeckt geführten Maßnahmen
in Sachsen koordiniert, wo den Ermittlern ein Geldabholer ins Netz
gegangen ist.
Die Polizeidirektionen des Freistaates Sachsen waren mit Beamtinnen
und Beamten der Kriminalpolizeiinspektionen, operativen
Einsatzeinheiten sowie Kräften der Polizeireviere eingebunden. Diese
übernahmen nach aktuellen Erkenntnissen in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft auf Schockanrufe ad hoc die erforderlichen
kriminalpolizeilichen Maßnahmen.
Im Bereich der Polizeidirektion Zwickau konnten Zivilkräfte einen 18-
jährigen Tatverdächtigen festnehmen, nachdem sich die mutmaßlichen
Betrüger von einer 72 Jahre alten Geschädigten ca. 75.000 Euro
übergeben lassen wollten. Gegen den Festgenommenen wurde
Haftbefehl erlassen. Zuvor gaben sich die Betrüger als falsche
Polizeibeamten aus, die am Telefon vor einem kriminellen
Bankmitarbeiter warnten, der angeblich Falschgeld an die Bürgerinnen
und Bürger aushändige. Um diese Straftat „aufzuklären“, wollten die
falschen Polizisten das Geld „untersuchen“.
Im Freistaat Sachsen registrierte die Polizei in diesem Zeitraum
insgesamt 40 Schockanrufe.
Unter folgendem Link ist die Pressemitteilung der Polizei Berlin zum
Gesamt-Einsatz abrufbar:
www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2023/pressemitteilung.139527
7.php
Ergänzung:
Die Polizei Sachsen will diese Problematik mit der landesweiten
Präventionskampagne „HÖR‘ GENAU HIN! TELEFONBETRUG kann
jeden treffen“ die sächsische Bevölkerung, v.a. ältere Menschen, künftig
besser vor Telefon-Betrugsmaschen schützen.
Weitere Informationen und Hinweise finden Sie unter:
www.polizei.sachsen.de/telefonbetrug
Warnung:
Die Polizei, sowie Staatsanwaltschaft oder Gericht werden niemals von
Bürgern an der eigenen Haustür, vor Kreditinstituten oder an anderen
Orten Wertgegenstände oder Bargeld zur Begleichung einer Kaution
oder sonstigen Strafe oder für Schmerzensgeld herausverlangen.
Fallen Sie nicht auf kriminelle Betrüger herein.