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Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 – Stadt Chemnitz

Medieninformation: 139/2022
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 25.03.2022, 07:55 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 – Stadt Chemnitz
 

  • erneuter Rückgang der Straftaten
  • Rückgang bei Diebstahlsdelikten
  • Anstieg bei Sexual- und Rauschgiftdelikten


Für die Stadt Chemnitz wurden im Jahr 2021 insgesamt 20.173 Straftaten registriert. Dies sind 1.174 Fälle (-5,5 Prozent) weniger als im Jahr 2020.
Insgesamt 13.560 Fälle konnten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt 67,2 Prozent.

Die Häufigkeitsziffer, die ausdrückt, wie viele Straftaten statistisch auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt bei 8.254.

Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 18.769 Fälle (-1.263) registriert, von denen 12.163 (64,8 Prozent) aufgeklärt werden konnten. Weiterhin wurden 1.404 (+89) Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hier
99,5 Prozent.

Ein Rückgang war bei Diebstahlsdelikten (-692 Fälle) sowie bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (-488 Fälle) zu verzeichnen. Die Statistik weist Anstiege der Fallzahlen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+70) sowie bei Rauschgiftdelikten (+115) aus.

Insgesamt wurden im Bereich der Stadt Chemnitz 8.080 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelte es sich um 4.880 deutsche Tatverdächtige und
3.200 nichtdeutsche Tatverdächtige. Fast 42 Prozent der nichtdeutschen Tatverdächtigen (1.343) verstießen gegen Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes.

2021 wurden 3.310 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu
60,4 Prozent Männer und zu 39,6 Prozent Frauen.

Der gemeldete finanzielle Schaden betrug insgesamt ca. 13,4 Millionen Euro. Davon entstanden etwa 4,6 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 6,3 Millionen Euro durch Diebstahlshandlungen.
 

Ausgewählte Deliktsbereiche

Diebstahlsdelikte


Die Gesamtzahl der Diebstahlsdelikte ist auf 6.717 und damit um 692 (-9,3 Prozent) zurückgegangen. Dies ist der niedrigste Stand der vergangenen fünf Jahre. Der Anteil der Diebstahlshandlungen an der Gesamtkriminalität der Stadt Chemnitz betrug
33,3 Prozent. Die Aufklärungsquote stieg auf 44,9 Prozent (2020: 44 Prozent).
Es wurden 3.183 Fälle (-467) des Diebstahls ohne erschwerende Umstände und
3.534 Fälle (-225) des Diebstahls unter erschwerenden Umständen erfasst.

Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich gesunken
Die Zahl der Wohnungseinbrüche, in denen auch die Einbrüche in Einfamilienhäuser enthalten sind, ist erneut gesunken. 2021 wurden 169 Fälle (-71 Fälle/-29,6 Prozent) erfasst. Bei 60 Fällen (-28) davon handelt es sich um Tageswohnungseinbrüche.
Die Aufklärungsquote liegt bei 31,4 Prozent.

Die Fallzahlen verteilen sich erneut sehr unterschiedlich auf die Stadtteile. Die meisten Fälle weisen die Stadtteile Sonnenberg (32 Fälle/+6), Zentrum (21 Fälle/-2) sowie Schloßchemnitz (17 Fälle/-5) auf. Teils enorme Rückgänge waren in den Stadtteilen Adelsberg (2 Fälle/-14), Kappel (4 Fälle/-12) und Ebersdorf (7 Fälle/-5) zu verzeichnen. In vielen Stadtteilen wurden keine oder nur einzelne Wohnungseinbrüche registriert.

Deutlicher Rückgang bei Einbrüchen in Böden/Keller/Waschküchen setzt sich fort
Im Jahr 2021 war erneut ein Rückgang von Einbrüchen in Böden, Keller sowie Waschküchen zu verzeichnen. Die Fallzahl sank um 248 auf 907 (-21,5 Prozent).

Anstieg bei Diebstahlsdelikten ums Kraftfahrzeug
Erstmals in den vergangenen fünf Jahren ist bei Diebstahlsdelikten ums Kraftfahrzeug ein Anstieg zu verzeichnen. Dieser betrifft alle drei Teilbereiche.
Die Fallzahlen lagen bei Diebstählen von Kraftwagen[1] bei 86 (+17 Fälle), bei Diebstählen von Krafträdern1 bei 70 (+15 Fälle) sowie bei Diebstählen an bzw. aus Kraftfahrzeugen bei 555 (+67 Fälle).

Rauschgiftdelikte

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im vergangenen Jahr um 115 Fälle auf nunmehr
1.384 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei 95,6 Prozent. Insgesamt wurden 1.162 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 838 deutsche Tatverdächtige sowie 324 nichtdeutsche Tatverdächtige (27,9 Prozent).

Bei 1.144 Fällen (+151 Fälle) und damit dem überwiegenden Teil handelt es sich um allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, sogenannte Konsumentendelikte. Dabei stiegen die Fallzahlen bei Verstößen mittels Cannabis und dessen Zubereitungen auf 689 Fälle (+83) sowie bei Verstößen mittels Crystal auf 332 Fälle (+69).

Wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln wurden 109 Fälle und somit 32 Fälle weniger erfasst als im Vorjahr. Weiterhin wurden 90 Fälle (-9) des unerlaubten Handels/Herstellung/Abgabe/Besitz von Betäubungsmitteln in nichtgeringen Mengen abgeschlossen.


 

Sachbeschädigungen/sonstige Straftaten nach StGB

Sachbeschädigungen werden unter der Obergruppe sonstige Straftaten nach StGB geführt. Von den dort verzeichneten 4.502 Taten entfallen mit 2.562 Taten (-160) mehr als die Hälfte auf Sachbeschädigungen. Der Anteil der Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität beträgt 12,7 Prozent. 816 Fälle (31,9 Prozent) konnten aufgeklärt werden. Unter den erfassten Fällen sind 781 Sachbeschädigungen an Kfz (-58 Fälle) sowie 503 Sachbeschädigungen durch Graffiti (-118 Fälle).

Anstiege bei den sonstigen Straftaten nach StGB waren insbesondere bei Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt[2] festzustellen. Hier gingen 163 Fälle und somit 39 Fälle mehr (+31,5 Prozent) in die Statistik ein.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (53): „Es erfüllt mich mit Sorge, dass immer mehr Polizistinnen und Polizisten aber auch Bedienstete des Rettungswesens bei ihrer Arbeit Opfer von Angriffen werden. Dies spiegelt leider einen Trend in unserer Gesellschaft wider, der sich im Zuge der Corona-Pandemie noch verstärkt hat. Ich erwarte mehr Respekt für diejenigen, die täglich, auch unter schwierigen Bedingungen für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes ganz persönlich da sind und Verantwortung übernehmen, für Recht und Gesetz einstehen und für Sicherheit sorgen.“

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Mit einer Steigerung um 70 Fälle auf nunmehr 372 Fälle ist im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erneut ein Zuwachs zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 83,6 Prozent.

Die meisten Delikte entfielen auf Verbreitung von Pornografie (156 Fälle/+77), wobei der Hauptanteil mit 137 Fällen (+77 bzw. 128,3 Prozent) bei Straftaten gem. §184b StGB Verbreitung/Erwerb/Besitz oder Herstellung von Kinderpornografie liegt.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (53): „Die gestiegenen Fallzahlen sind erschreckend. Durch unsere oftmals hinweisbasierenden Ermittlungen werden mehr Fälle aus dem Dunkelfeld aufgedeckt. Aus einem bekannten Verfahren ergibt sich oft eine Vielzahl weiterer. Wir werden gerade in diesem Bereich bei den Ermittlungen nicht nachlassen. Im Gegenteil – neben einer Aufstockung der Zahl der Ermittler im Kommissariat für Sexualdelikte der Kriminalpolizei werden wir auch in diesem Jahr unsere konzentrierten Ermittlungsmaßnahmen in gleich hoher Intensität fortsetzen. So wurden in diesem Monat an drei Einsatztagen bereits 20 Durchsuchungsbeschlüsse in diesem Deliktsbereich vollstreckt.“

Während die Fallzahlen bei sexueller Belästigung (58 Fälle/+16) anstiegen, trat bei sonstigem sexuellem Missbrauch von Kindern (56 Fälle/-20) sowie im Bereich Vergewaltigung/sexuelle Nötigung/Übergriffe (28 Fälle/-11) ein Rückgang ein.

 

Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Im Bereich dieser Straftatenobergruppe wurden 2021 insgesamt 2.445 und damit
24 Taten mehr erfasst als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 87,9 Prozent.
Die Fallzahlen stiegen bei Bedrohung (367 Fälle/+74), gefährlicher und schwerer Körperverletzung (501 Fälle/+23) sowie fahrlässiger Körperverletzung (82 Fälle/+25) an. Rückgänge sind bei vorsätzlicher einfacher Körperverletzung (1.027 Fälle/-35) sowie Raub/räuberische Erpressung (145 Fälle/-22) ersichtlich.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Gesamtzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Jahr 2021 deutlich um 488 Fälle (-13,6 Prozent) auf nun 3.107 Fälle zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt bei 86,2 Prozent.

Insbesondere die Fallzahlen bei Erschleichen von Leistungen (645/-314 Fälle) sonstigem Betrug (663 Fälle/-103) und Geldkreditbetrug (26 Fälle/-44) sanken deutlich.

Gewaltkriminalität[3]

Im Bereich der Gewaltkriminalität ist die Anzahl der Fälle (681/-8) nahezu gleich geblieben. Die Gewaltkriminalität hat einen Anteil von 3,4 Prozent an der Gesamtstraftatenzahl in der Stadt Chemnitz.

Die Aufklärungsquote liegt bei 81,4 Prozent. Das Gros der Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität sind gefährliche und schwere Körperverletzungen (501 Fälle/+23).

Erneut wurden in den Stadtteilen Zentrum sowie Sonnenberg mit 198 Fällen (-10) bzw. 82 Fällen (+10) die meisten dieser Delikte erfasst.

Straßenkriminalität[4]

Im Bereich der Straßenkriminalität weist die Kriminalstatistik einen leichten Rückgang auf 2.989 Fälle (-77 Fälle) im Vergleich zum Vorjahr aus. Der Anteil der Straßenkriminalität an der Gesamtkriminalität liegt bei etwa 14,8 Prozent.

In diesen Straftatenbereich fallen vor allem Diebstahl an oder aus Kfz (555 Fälle/+67), Sachbeschädigungen an Kfz (781 Fälle/-58) sowie sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen (478 Fälle/-75).

Im Bereich der Straßenkriminalität sind in den Stadtteilen Zentrum (643 Fälle/+22), Sonnenberg (314 Fälle/+64) sowie Kaßberg (250 Fälle/+47) die meisten Taten erfasst.

 

[1] einschließlich unbefugter Gebrauch

[2] Taten gem. §§ 111, 113-115, 120, 121 StGB

[3] Gewaltkriminalität setzt sich statistisch gesehen zusammen aus: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr

[4] unter dieser Sammelbezeichnung sind alle Delikte registriert, die zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen einen Bezug haben


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