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Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 - Polizeidirektion Chemnitz

Medieninformation: 109/2021
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 11.03.2021, 08:00 Uhr

  • Anzahl der Straftaten leicht gestiegen
  • Aufklärungsquote erneut gesteigert
  • Regionale Unterschiede bei der Entwicklung


Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz wurden im Jahr 2020 insgesamt 44.630 Straftaten registriert. 29.547 Fälle konnten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt somit 66,2 Prozent.

In der Gesamtbetrachtung ist im Jahr 2020 ein leichter Anstieg der Straftaten zu verzeichnen. So wurden 807 Fälle mehr (+1,8 Prozent) als im Vorjahr registriert.
Während sich in der Stadt Chemnitz (-679 Fälle/-3,1 Prozent) erneut ein Rückgang einstellte, stiegen die Fallzahlen im Landkreis Mittelsachsen (+468 Fälle/+4 Prozent) und im Erzgebirgskreis (+1 018 Fälle/
+10,1 Prozent) an.

Polizeipräsidentin Sonja Penzel (48): „Das vergangene Jahr war nicht nur gesellschaftlich, sondern auch aus polizeilicher Sicht ein besonderes. Auch für uns als Polizei galt es, den neuen Anforderungen Rechnung zu tragen und dennoch wie gewohnt für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein.
Gerade die Alltagskriminalität wie Diebstähle, Sachbeschädigungen oder Internetbetrug machen einen Großteil unserer Ermittlungsarbeit aus. Es gelang uns im vergangenen Jahr, im gesamten Direktionsbereich mehrfach Einbruchsserien aufzuklären oder wie zuletzt im Bereich Rochlitz einen Ring von Betrügern vor Gericht zu bringen.“


43.005 Fälle wurden im Bereich der allgemeinen Kriminalität registriert, von denen 27.934 (65 Prozent) aufgeklärt wurden.
Weiterhin sind 1 625 Straftaten (-286 Fälle) gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hierbei 99,3 Prozent.

Deutliche Rückgänge waren im Bereich der Diebstahlsdelikte zu verzeichnen (-862 Fälle), wobei auch dabei regional erhebliche Unterschiede festzustellen sind.

Anstiege traten insbesondere in den Straftatenobergruppen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+160 Fälle) sowie bei sonstigen Straftaten nach StGB (+819 Fälle; darunter Sachbeschädigung +319 Fälle sowie Beleidigung +232 Fälle) ein. Ebenso stieg erneut die Zahl der Rauschgiftdelikte (3085 Fälle/+327). Neben einem Anstieg der allgemeinen Verstöße (2 447 Fälle/+211) stiegen die Fälle der qualifizierten Verstöße um 116 auf nun 631 Fälle.

Polizeipräsidentin Sonja Penzel: „2020 führte die Polizeidirektion Chemnitz mehrere Großverfahren wegen des Handels mit Betäubungsmitteln in nichtgeringer Menge. Insgesamt wurden über 47 Kilogramm Betäubungsmittel sichergestellt, davon beispielsweise fast neun Kilogramm Crystal bei einer Durchsuchung im Februar in Chemnitz. Diese Verfahren sind langwierig. Aber erst erfolgreiche Ermittlungen gegen die Hintermänner des organisierten Drogenhandels führen dazu, dass die Absatzwege zu Zwischenhändlern und Kleindealern unterbunden werden.“

In Summe wurden 18.386 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 13.709 deutsche Tatverdächtige und 4 677 nichtdeutsche Tatverdächtige, wobei ein Drittel (1 546) der nichtdeutschen Tatverdächtigen gegen Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes verstieß.

2020 wurden 7 803 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu 59,6 Prozent männliche und zu 40,4 Prozent weibliche Personen.

Der gemeldete finanzielle Schaden, welcher durch begangene Straftaten entstanden ist, betrug insgesamt ca. 37,2 Millionen Euro. Davon entstanden etwa 16,6 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 12,5 Millionen Euro durch Diebstahlshandlungen.

Kriminalität in der Grenzregion erneut angestiegen

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz liegen zwölf Gemeinden entlang der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Zahl der Straftaten[1] in diesen Gemeinden ist im vergangenen Jahr um 145 Fälle (+7,3 Prozent) auf nunmehr 2 124 angestiegen. Diese teilen sich in 1 947 Fälle der allgemeinen Kriminalität (+236 Fälle) sowie 177 Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz (-91 Fälle) auf. Der Anstieg im Bereich der allgemeinen Kriminalität ist insbesondere auf gestiegene Fallzahlen der Diebstähle unter erschwerenden Umständen (+ 180 Fälle) sowie bei Sachbeschädigungen (+60 Fälle) zurückzuführen.

Insgesamt wurden 1 382 Taten aufgeklärt. Die Aufklärungsquote beträgt 65,1 Prozent. Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 1 206 Fälle aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 61,9 Prozent entspricht. Mit 176 aufgeklärten Verstößen gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz lag die Aufklärungsquote bei 99,4 Prozent.

Bei Straftaten in den Grenzgemeinden konnten insgesamt 1 036 Tatverdächtige ermittelt werden. Bei 317 von ihnen handelt es sich um nichtdeutsche Tatverdächtige, wobei 154 für Fälle der allgemeinen Kriminalität sowie 171 bei Verstößen gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz ermittelt wurden.

Die Grenzkriminalität macht 4,8 Prozent des Gesamtaufkommens an Straftaten im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz aus.

 

[1] Summe aller in den Gemeinden mit Grenzbezug registrierten Straftaten


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