Tiertransport-Kontrollen brachten teils eklatante Verstöße zu Tage
Verantwortlich: Andrzej Rydzik
Stand: 22.07.2020, 12:00 Uhr
Landkreis Mittelsachsen
Tiertransport-Kontrollen brachten teils eklatante Verstöße zu Tage
Zeit: 20./21.07.2020
Ort: Lichtenau
-Bildveröffentlichung-
(2724) Sowohl am Montag als auch am Dienstag führten jeweils zehn Beamte der Verkehrspolizeiinspektion sogenannte Tiertransport-Kontrollen in einem Gewerbegebiet in der Sachsenstraße durch. Unterstützt wurden die Polizisten dabei von Mitarbeitern des Veterinäramtes des Landkreises Mittelsachsen. Im Fokus stand an beiden Tagen der Verkehr auf der nahen Bundesautobahn 4, von der die Tiertransporte unter Polizeibegleitung ins Gewerbegebiet gelotst wurden. Insgesamt 14 Lkw und Sattelzüge sowie einen Kleintransporter kontrollierten die Beamten vorrangig nach der Tierschutztransportverordnung bzw. der Viehverkehrsverordnung.
Die wesentlichen Feststellungen:
Am Montag zogen die Polizisten einen mit Schweinen beladenen Lkw aus dem Verkehr. Wie sich herausstellte, war dieser überladen. Es befanden sich rund 30 ausgewachsene Tiere zu viel auf dem Transport. Ebenfalls aufgefallen war ein Sattelzug auf dem Weg nach Polen, der Transportboxen mit Hühnern geladen hatte. Ordnungswidrig war nicht nur, dass etwa 1 100 Hühner zu viel transportiert wurden, den Tieren stand auch deutlich zu wenig Platz in den einzelnen Boxen zur Verfügung (siehe Foto 1 und 2).
Am Dienstag rückte erneut ein Geflügel-Transport auf dem Weg nach Polen ins Visier der Kontrolleure. Auch diesmal stellten die Beamten fest, dass sich zu viele Hühner in zu engen Transportboxen befanden. Der Sattelzug hätte somit aufgrund von rund 1 100 zu viel geladenen Tieren gar nicht losfahren dürfen. Eine Überladung von mehr als sechs Tonnen bzw. gut 180 Ferkeln stellten die Polizisten wenig später fest. Sie untersagtem dem Fahrer des Sattelzuges an der Kontrollstelle die Weiterfahrt, sodass dieser von seinem Unternehmer einen zweiten Lkw anfordern musste. Im Gewerbegebiet wurden die rund 180 Ferkel schließlich umgeladen, bevor beide Tiertransporte vorschriftskonform weiterfahren durften (siehe Foto 3 und 4). Beanzeigen mussten die Beamten auch den Fahrer eines mit Ferkeln beladenen Sattelzuges, der auf dem Weg nach Rumänien war. Denn er hatte 60 Ferkel zu viel auf der Ladefläche, wodurch allen Tieren deutlich zu wenig Platz zur Verfügung stand. Auch die Kontrolle eines mit 21 Kühen beladenen Lkw blieb nicht ohne Beanstandungen. Zwei transportierte Kühe waren aufgrund offensichtlicher gesundheitlicher Mängel nicht mehr in der Lage, aufzustehen und lagen somit fest.
Zu bilanzieren ist nach der zweitägigen Kontrolle, dass die Kontrolleure insgesamt 17 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Tierschutztransportverordnung und die Viehverkehrsverordnung erstattet haben. Hinzu kamen in Summe 36 geahndete sonstige Verstöße wie zum Beispiel gegen das Fahrpersonalgesetz, aufgrund von festgestellten Überladungen, Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie nicht angelegten Sicherheitsgurten bei den Fahrern. (Ry)