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Ausbildung von Polizeihunden

  • Schutzhunde
  • Rauschgiftspürhunde
  • Sprengstoffspürhunde
  • Brandmittelspürhunde
  • Datenträgerspürhunde
  • Leichen- und Blutspürhunde
  • Personensuchhunde

Ausbildung zum Schutzhund

Beißkorb

Die Ausbildung zum Schutzhund gliedert sich unter Berücksichtigung der aktuellen Richtlinien der Tierschutzhundeverordnung in die folgenden drei Module:

  • Modul 1 (Kynologische Grundlagen/Sozialisation/Habituation/ Erziehung und Bindung/ Grundlagen des Schutzdienstes/Gehorsam/ Anarbeitung Spezialausbildung)
  • Modul 2 (Grundlagen Taktik/Gehorsam/Schutzdienst/Stoßkorbarbeit/Zusammenarbeit mit Einsatzeinheiten)
  • Modul 3 (Schutzdienst mit Belastung/ weiterführende Taktik/ Einsatzlagen)

 

Schutzhunde werden trainiert, um mit ihrem Diensthundeführer komplexe Einsatzlagen bewältigen zu können. Dies umfasst die Unterstützung des Streifendienstes bis hin zur Begleitung von Großlagen wie beispielsweise Demonstrationen oder Fußballspielen. Der Diensthund lernt dabei Straftäter aufzustöbern, zu verfolgen und festzuhalten. Er soll mögliche Angriffe auf sich oder seinen Diensthundeführer wirkungsvoll abwehren oder verhindern können.

Ausbildungsziel ist ein zuverlässiger und kontrollierbarer Diensthund mit genügend Belastbarkeit und Nervenstärke sowie ein Diensthundeführer mit umfassender und sicherer Handlungskompetenz zum lösen komplexer Einsatzsituationen.

Die Aus- und Fortbildung von Schutzhunden wurde im Jahr 2024 aufgrund der Novellierung der Tierschutzhundeverordnung umfangreich evaluiert und neu strukturiert.


Ausbildung zum Blut- und Leichenspürhund

Anzeigeverhalten

Der Blut- und Leichenspürhund (LSH) wird ausgebildet, mit Blut kontaminierte Tatwerkzeuge, Kleidungsstücke, Räumlichkeiten (Wand, Fußbodenbeläge, Mauern, …) u.ä. anzuzeigen. Auch wenn diese Gegenstände oder deren Umgebung gewaschen oder gesäubert sind, d.h. augenscheinlich keine Spuren aufweisen, ist der LSH in der Lage, kleinste Anhaftungen aufzuspüren und anzuzeigen.

Die Anzeige von Leichen, -teilen, -ablageorten ist ebenso Bestandteil der Ausbildung eines LSH. Hier kann der DH eine wertvolle Unterstützung bei der Suche nach vermissten Personen sein, wenn davon auszugehen ist, dass diese nicht mehr am Leben sind.

Nach der sogenannten Stoffkonditionierung mittels Vorhalten eines mit menschlichem Blut gefüllten Gefäßes, wird der LSH sukzessive auf verschiedene Verwesungsstadien/Zersetzungszustände von menschlichem Blut, Gewebe und Sperma konditioniert. Das Anzeigeverhalten des LSH variiert deutschlandweit. Einige LSH werden auf Anzeige durch Aktivität, d.h. Verbellen ausgebildet, andere, wie auch die sächsischen Diensthunde auf passives Anzeigeverhalten, d.h. Verharren/ Einfrieren mit Nasenspiegel nah am Stoff (siehe Beispielbild).

Im Freistaat Sachsen findet die Ausbildung des Blut- und Leichenspürhundes ausschließlich an der Diensthundeschule statt.


Ausbildung zum Datenträgerspürhund

Datenträgerspürhund

Der Datenträgerspürhund (DTSH) kann in verschiedenen Gebäuden, auf Freiflächen und in Fahrzeugen zeit- und kräftesparend eingesetzt werden.

Durch seine besondere Suchausdauer ist dieser Diensthund fähig, langanhaltend unter Benutzung eines Target-Stick intensiv und konzentriert die Spürarbeit durchzuführen. Der Datenträgerspürhund ist in der Lage, Datenträger wie Mobiltelefon, Tablet, USB, SD und SIM am Ort zu lokalisieren und passiv anzuzeigen.

Die Einsatzgebiete eines DTSH sind u.a. im Zusammenhang mit Ermittlungen in den Bereichen der Kipo und Jupo, der MoKo, Verfahren gegen recht- bzw. linksorientierte Straftaten und der Schleussen Kriminalität. Auch bei komplexen Durchsuchungen den Justizvollzugsanstalten kann der DTSH unterstützend zum Einsatz kommen.

Seit dem Jahre 2022 wird der Datenträgerspürhund als Einsatzmittel zur Suche nach Speichermedien und speicherfähigen Endgeräten an der Diensthundeschule Sachsen vorgehalten und kann für die Polizeidienststellen landesweit, aber auch länderübergreifend, zum Einsatz gebracht werden.


Ausbildung zum Brandmittelspürhund

Brandmittelspürhundeausbildung

Der Brandmittelspürhund dient als Untersuchungshilfsmittel bei der Brandursachenermittlung. Er unterstützt die Brandursachenermittler bei der Suche nach Brandmitteln und ist auf die Gerüche verschiedenster Brandbeschleuniger wie zum Beispiel Benzin, Diesel, Kohle-/ Grillanzünder und Spiritus ausgebildet. Der Diensthund ist darauf konditioniert, Ausdünstungen brennbarer Flüssigkeiten auf großflächigen, unübersichtlichen Brandstellen anzuzeigen, was die Arbeit der Brandursachenermittler erheblich erleichtert. Weiterhin können Gegenstände mit Anhaftungen brennbarer Flüssigkeiten, die der Brandstifter weggeworfen hat oder Anhaftungen an Kleidungsstücken aufgefunden werden.

Die Ausbildung der Brandmittelspürhunde erfolgt in Etappen. Allem vorangestellt ist die Ausbildung im Grundgehorsam, die mit einer Prüfung abgeschlossen wird. Im Anschluss daran erfolgt die Stoffkonditionierung, bei der der Hund spielerisch lernt, welche Stoffe er passiv anzeigen soll. Der Diensthund soll den gefundenen Geruch durch Verharren an diesem passiv anzeigen.

Der Brandmittelspürhund kann sowohl auf Freiflächen, Trümmergeländen und Brandstellen eingesetzt werden.

Nach der erfolgten Ausbildung und abgeschlossener Zertifizierung wird der Brandmittelspürhund zur Einsatzunterstützung durch die Dienststellen angefordert und kann Einsätze erfolgreich absolvieren. Er wird an der Diensthundeschule vorgehalten und kommt für die Polizeidienststellen landesweit zum Einsatz.


Ausbildung zum Fährtenhund

Fährtenhund

Der angehende Fährtenhund wird konditioniert, bestimmte menschliche Fährten zu verfolgen. Aufgrund seiner Veranlagung und Ausbildung ist es dem Fährtenhund möglich, auf unterschiedlichsten Untergründen, z.B. Beton, Asphalt, Wiese oder Schotter, diese individuelle Fährte aufzunehmen und zu verfolgen.

Der Hund nutzt neben Boden- und Vegetationsverletzungen auch den Individuellen Geruch der zu suchenden Person.

Hat der Fährtenhund den Individualgeruch der zu suchenden Person aufgenommen (z.B. mittels eines Geruchsartikels der zu suchenden Person), so verfolgt er diesen Leitgeruch zielstrebig und ausdauernd.

Er kann diesen ihm vorgehaltenen menschlichen Individualgeruch aus hunderten anderen Gerüchen herausfiltern, kreuzende Personen oder Fahrzeuge beeinträchtigen die Arbeit des Hundes grundsätzlich nicht.

Des Weiteren lernt der Fährtenhund Gegenstände der zu suchenden Person, welche sich auf der Fährte und im unmittelbaren Umfeld davon befinden, aufzuspüren und passiv anzuzeigen. Nicht selten sind diese Gegenstände wichtige Beweismittel, Tatmittel oder Spurenträger.

Das Leistungsvermögen der Fährtenhunde kann von den jeweiligen Bodenverhältnissen und Witterungsbedingungen sowie der Personen- und Fahrzeugbewegung im Suchgebiet abhängen.

Aktuell werden an der DHSch auch Personensuchhunde vorgehalten, die landesweit die unterschiedlichen Polizeidienststellen unterstützen.