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Im Schnitt acht Mal am Tag - Anstieg von häuslicher Gewalt: Aktuelle Zahlen zum »Aktionstag gegen Gewalt an Frauen«

Medieninformation: 553/2024
Verantwortlich: Erstellerin: Melanie Roeber
Stand: 22.11.2024, 14:12 Uhr

Jährlich, am 25. November, findet der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ statt. Er ist eine wichtige Gelegenheit, um das Bewusstsein für die verschiedenen Formen von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt, die Frauen erfahren, zu schärfen. Um Aufmerksamkeit für das Thema zu erzeugen, werden weltweit Gebäude orange beleuchtet. Auch die Polizeidirektion Leipzig in der Dimitroffstraße beteiligt sich daran, um für das Thema zu sensibilisieren. Anlässlich des Aktionstages liefert die Polizeidirektion Leipzig aktuelle Zahlen im Bereich der häuslichen Gewalt und der Nachstellung/Stalking und gibt Hinweise zur Prävention und Unterstützung von Opfern.

Was zählt zur häuslichen Gewalt?

Nach bundeseinheitlicher Definition, beinhaltet häusliche Gewalt „alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften geschieht.“

Häusliche Gewalt im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig

Auf den Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig entfallen 2.987 Straftaten, was einem Anstieg von 8,3 % zum Vorjahr und einem Schnitt von rund acht Fällen pro Tag entspricht. Im Detail schlüsseln sich die erfassten Straftaten von 2023, im Vergleich nach Landkreisen und der Stadt Leipzig wie folgt auf:

 

2022

2023

Leipzig, Stadt

1.785

1.913
+ 7,17%

LK Leipzig

496

535
+7,86%

LK Nordsachsen

477

539
+13%

3.196 Opfer von häuslicher Gewalt wurden im Jahr 2023 im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig erfasst. Im Detail schlüsseln sich die Zahlen von 2023, nach Landkreisen und der Stadt Leipzig sowie nach geschlechtsspezifischen Merkmalen, im Vergleich wie folgt auf:

 

2022

2023

 

Weiblich

Männlich

Gesamt

Weiblich

Männlich

Gesamt

Leipzig, Stadt

1.392

507

1.899

1.441

587

2028
+ 6,79

LK Leipzig

387

142

529

376

203

579
+ 9,45

LK Nord-
sachsen

360

167

527

430

159

589
+ 11,76

In Leipzig gibt es zu den registrierten Straftaten 2.479 Tatverdächtige, davon 567 weiblich und 1.912 männlich. Die Tatverdächtigen sind vorrangig ehemalige Partner (∅ ca. 29 % der Fälle in den letzten fünf Jahren), Partner nichtehelicher Lebensgemeinschaften (∅ ca. 20 % der Fälle in den letzten fünf Jahren) und Ehepartner (∅ ca. 16 % der Fälle in den letzten fünf Jahren).

Was tun bei häuslicher Gewalt?

Werden Sie oder ein Familienmitglied Opfer von "Häuslicher Gewalt", dann rufen Sie - unter dem Notruf 110 - die Polizei. Diese hat die Möglichkeit, die gewalttätige Person der Wohnung zu verweisen und ihr das Betreten für bis zu zwei Wochen zu verbieten. Wenn Sie bzw. das Opfer einen Antrag bei Gericht stellt, verlängert sich der Zeitraum. Weitere Schutzanordnungen können bei Gericht beantragt werden. Außerdem kann die Polizei Helfen sicher in einer Frauenschutzeinrichtung untergebracht zu werden.

Was ist Nachstellung/Stalking?

Der Begriff "Stalking" ist vom englischen Verb "to stalk" abgeleitet, das in der Jägersprache "anpirschen/sich anschleichen" bedeutet. Dahinter verbirgt sich das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, so dass dessen Sicherheit bedroht und man in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt wird. Stalker sind Personen, die einen anderen Menschen verfolgen, belästigen und terrorisieren. Dabei kann sich das Handeln der Stalker auf einen fremden Menschen, eine ihm oberflächlich bekannte Person oder Ex-Partner oder Familienangehörige beziehen. Kurz gesagt: jeder kann Opfer von Stalking werden.

Stalking im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig

Die Polizeidirektion Leipzig war im Vergleich zu den anderen Polizeidirektionen mit Abstand dem höchsten Straftatenanfall ausgesetzt, es folgten die Polizeidirektionen Dresden und Chemnitz. Insgesamt wurden 374 Fälle erfasst, wovon 93,6 Prozent aufgeklärt werden konnten. Die größte Belastung entfällt dabei auf die Stadt Leipzig mit 238 Fällen, gefolgt vom Landkreis Leipzig mit 70 und Landkreis Nordsachsen mit 66 Fällen.

Falls Sie den Verdacht haben, Opfer von Stalking zu sein, sollten Sie umgehend Anzeige erstatten. Die Polizei wird die Situation bewerten und geeignete Maßnahmen ergreifen, um das Stalking zu stoppen. Es wird außerdem empfohlen, sich an eine Opferhilfeeinrichtung zu wenden, um Unterstützung zu erhalten. In einer akuten Gefahrensituation zögern Sie nicht, den Notruf 110 zu wählen!

Datenquelle: Lagebild von 2023 des Landeskriminalamtes Sachsen

Relevante Links:

➟ Bundesweites Hilfetelefon https://www.hilfetelefon.de/index.php?id=504

Hilfeeinrichtungen für den Bereich Leipzig:

➟ Stadt Leipzig: http://kis-leipzig.de/kis-beratungsstelle.html
➟ Landkreis Leipzig: https://wegweiser-boehlen.de/beratungsstelle-gegen-haeusliche-gewalt-und-stalking/
➟ Landkreis Nordsachsen: https://www.kinderschutzbund-torgau.de/hilfe-haeusliche-gewalt.html
➟ Frauenhaussuche: https://www.frauenhaus-suche.de/


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Polizeipräsident
René Demmler

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Der Betreuungsbereich der Polizeidirektion umfasst die

  • Stadt Leipzig

und die Landkreise

  • Nordsachsen und
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    Polizeidirektion Leipzig
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