UEFA EURO 2024 - Polizeieinsatz zum gestrigen Fußballspiel der Fußballeuropameisterschaft 2024 in Leipzig
Verantwortlich: Olaf Hoppe
Stand: 22.06.2024, 00:27 Uhr
Ort: Leipzig, Zentrum
Zeit: 21.06.2024
Anlässlich des Fußballspiels der Fußballeuropameisterschaft 2024 in Leipzig zwischen Niederlande und Frankreich hat die Polizeidirektion Leipzig einen Einsatz zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung durchgeführt. Unterstützt wurde die Polizeidirektion dabei von allen Dienststellen und Einrichtungen der sächsischen Polizei, der Bundespolizei sowie den Landespolizeien Thüringen und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus waren Unterstützungskräfte aus Frankreich und Niederlande im Stadtgebiet sichtbar. Insgesamt waren über 2.100 Polizeibedienstete im Einsatz.
Schon im Vorfeld wurde ständig intensiv die Wetterlage ausgewertet, da erneut Unwetter vorhergesagt waren. Die Fan Zone auf dem Augustusplatz und der Fan Meeting Point am Wilhelm-Leuschner-Platz blieben zunächst geschlossen. Gegen 16:00 Uhr wurden diese dann verspätet eröffnet. Als Treffpunkt der niederländischen Fans füllte sich der Leuschner-Platz rasch. Da sich schlussendlich Tausende von niederländischen Fans in diesem Bereich einfanden, wurde als Überlauffläche der gesamte Bereich des Wilhelm-Leuschner-Platzes von der Harkortstraße bis zum Roßplatz für den Individualverkehr und den ÖPNV gesperrt.
Der von seiner positiven Stimmung her enorm beeindruckende Fan Walk der über 20.000 Menschen startete unter polizeilicher Begleitung kurz vor 18:00 Uhr und kam kurz nach 18:45 Uhr an der Festwiese am Stadion an. Während des Marsches mussten viele Straßen gesperrt werden, so dass erhebliche Verkehrseinschränkungen im Bereich Zentrum-West zu verzeichnen waren. Auch wenn mehrfach Pyrotechnik in der Menschenmenge gezündet wurde und die Polizei mehrere Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen die identifizierten Tatverdächtigen und gegen Unbekannt einleiten musste, überwiegt doch ein klarer Fakt: Der Marsch der tausenden niederländischen Fans beeindruckte enorm positiv und wird auch der Leipziger Polizei noch lange in schöner Erinnerung bleiben.
Der Fan Walk der französischen Fans, an dem etwa 4.600 Personen teilnahmen, startete gegen 17:30 Uhr am Fan Meeting Point Felsenkeller und kam kurz nach 18:30 Uhr bis auf dem vereinzelten Abbrennen von Pyrotechnik friedlich und ohne Vorkommnisse am Leipzig Stadion an.
Zahlreiche Fußballfans besuchten die Public Viewings in der Stadt. Der für die niederländische Fans vorgehaltene Fan Meeting Point am Wilhelm-Leuschner-Platz füllte sich gut. Über 5.000 Fans fieberten dort mit ihrer Mannschaft mit. Die Fan Zone war mit fast 12.500 Besucher sehr gut gefüllt.
Das Fußballspiel endete gegen 22:55 Uhr und verlief friedlich und ohne relevante Vorkommnisse. Im Verlauf des Spiels kam es nach aktuellem Stand lediglich vereinzelt zum Zünden von Pyrotechnik. Nach Spielende setzte eine starke Abwanderung der Fans ein und das Stadion leerte sich zügig.
Während des gesamten Einsatzes wurden nach bisherigen Erkenntnissen 30 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten registriert. Überwiegend wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen § 224 StGB, Gefährliche Körperverletzung - sowohl vollendet und als Versuch - eröffnet. Mehrere Tatverdächtige, sowohl niederländische als auch französische Fans wurde identifiziert und erkennungsdienstlich behandelt. Die Polizeidirektion Leipzig weist an dieser Stelle daraufhin, dass beim Abbrennen von Pyrotechnik in Menschenmengen erhebliche Gesundheitsgefahren bestehen und so in jedem Fall strafrechtliche Ermittlungen nachfolgen. Auch am heutigen Tage wurden Verletzungen im Sachzusammenhang gemeldet.
Durch die Drohnenabwehr wurden mehrere Drohnen in der Verbotszone detektiert. Ein Drohnensteuerer wurde während des niederländischen Fanmarsches festgestellt. Ein weiterer Steuerer einer Drohne konnte kurz vor Mitternacht im Bereich des Schützenhofes festgestellt werden. Gegen beide wird nun wegen Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz ermittelt.
Zwei Fans (26, 25, Tunesien, männlich) rannten, ohne im Besitz eines gültigen Tickets zu sein, durch die Zugangsschleusen zum Stadion, konnten aber durch die Security gestellt werden. Sie haben sich nunmehr wegen des Erschleichens von Leistungen nach § 265a StGB zu verantworten. In einem der Akkreditierungscenter erschien eine 41-Jährige mit 16 offenen Haftbefehlen. Durch Zahlung der offenen Bußgelder konnte die Haft abgewendet werden.
Auch zum Einsatz anlässlich des zweiten Spiels in der Leipziger Arena wird ein eindeutig positives Fazit gezogen. In den Nachtstunden werden weiterhin Einsatzkräfte im Stadtgebiet von Leipzig Präsenz zeigen, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.