Zwickau: Einsatz anlässlich eines Fußballspiels in der Regionalliga Nordost
Verantwortlich: Annekatrin Liebisch
Stand: 09.12.2023, 19:13 Uhr
Einsatz anlässlich eines Fußballspiels in der Regionalliga Nordost
Zeit: 09.12.2023, 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Ort: Zwickau
In der Regionalliga Nordost trafen am Samstagnachmittag der FSV Zwickau e.V. und der 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. aufeinander. Anlässlich der Begegnung führte die Polizei Sachsen einen Einsatz durch.
Bereits während der Anreise der Gästefans wurden erste Straftaten angezeigt, darunter das Zeigen des Hitlergrußes durch einen 40-Jährigen. Dem Deutschen wurde Stadionverbot erteilt. Kurz nach dem Anpfiff des Spiels sowie nach Beginn der zweiten Halbzeit zündeten Fans im Gästeblock in großem Maße Pyrotechnik.
Nach Spielende versuchten sowohl Gäste- als auch Heimfans, zum jeweils anderen Lager vorzudringen. Außerdem wurden im Gästebereich Drehkreuze und Toiletten massiv beschädigt, die Höhe des Sachschadens wird auf etwa 20.000 Euro geschätzt. Polizeikräfte wurden mit Steinen, Eisenstangen sowie Pyrotechnik beworfen und körperlich angegriffen. Insgesamt wurden vier Beamtinnen und Beamte durch Tritte beziehungsweise Wurfgeschosse verletzt. Die Polizei setzte Pfefferspray und unmittelbaren Zwang ein und ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung. Ein 29-jähriger Deutscher, dem der tätliche Angriff auf einen Vollstreckungsbeamten zur Last gelegt wird, wurde in Gewahrsam genommen. Drei Tatverdächtige in Fällen von Beleidigung und Sachbeschädigungen erhielten entsprechende Anzeigen. Weitere Tatverdächtige sollen anhand der Auswertung von Videoaufzeichnungen identifiziert werden.
Auf der Heimreise stieg eine etwa 15-köpfige Personengruppe, die der Dresdner Fanszene zuzurechnen ist, am Glauchauer Bahnhof aus dem Zug und attackierte drei am Bahnsteig wartende Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren mit Fäusten, Steinen und Flaschen. Die Tatverdächtigen konnten in Chemnitz gestellt und ihre Identitäten festgestellt werden. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung laufen.
Im Einsatz waren insgesamt 419 Beamtinnen und Beamte. Die Polizeidirektion Zwickau wurde durch Kräfte der Bereitschaftspolizei, des Polizeiverwaltungsamtes und der Bundespolizei unterstützt. (al)