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Zwickau: Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 - Gesamtkriminalität auf Fünfzehnjahrestief gesunken und Aufklärungsquote weiterhin hoch – Polizeidirektion Zwickau steht für Sicherheit

Medieninformation: 190/2020
Verantwortlich: Oliver Wurdak
Stand: 30.03.2020, 15:33 Uhr

Zeit:     01.01.2019, 0 Uhr bis 31.12.2019, 24 Uhr
Ort:      Vogtlandkreis und Landkreis Zwickau

Der Vogtlandkreis und der Landkreis Zwickau zählen wiederholt, gemessen an der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2019, zu den Regionen mit der niedrigsten Kriminalitätsrate in Sachsen. Diese bemisst sich nach der sog. Häufigkeitszahl – der Anzahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner. Bei insgesamt 27 227 (- 1 170/- 4,1 %) registrierten Straftaten beträgt sie für den Direktionsbereich 4 993 und auf die Landkreise bezogen für den Vogtlandkreis 5 415 und für den Landkreis Zwickau 4 690. Zum Vergleich: Im Freistaat Sachsen liegt diese bei 6 665. Zu konstatieren ist weiterhin, dass die Aufklärungsquote von 62,1 % im Vergleich zum Vorjahr (62,8 %) leicht gesunken ist, aber im sächsischen Vergleich nach wie vor einen Spitzenplatz einnimmt.

Die Kommune mit der höchsten Kriminalitätsbelastung im Direktionsbereich liegt im Vogtland, die mit der geringsten im Landkreis Zwickau. So beträgt die Häufigkeitszahl für die Stadt Plauen 9 849 und für die Gemeinde Crinitzberg 678. Zum Vergleich: Die Kommune mit der geringsten Kriminalitätsbelastung im Vogtlandkreis ist die Gemeinde Triebel/Vogtl. mit 814 und jene mit der höchsten im Landkreis Zwickau ist die Stadt Zwickau mit 7 555. In der Gesamtschau konzentrieren sich die Kriminalitätsschwerpunkte auf die großen Städte sowie die Kommunen entlang der Autobahnen.

Schwerpunkte des Kriminalitätsgeschehens waren in den zurückliegenden Jahren insbesondere die Einbrüche in Wohnungen, die Diebstähle von Kraftwagen, die Gewaltkriminalität und die Rauschgiftkriminalität. Bereits 2018 war diesbezüglich ein verändertes Bild zu zeichnen. Auch 2019 dauerten diese Trendverschiebungen an.

In Bezug auf die Einbrüche in Wohnungen setzte sich der rückläufige Trend des Vorjahres weiter fort. So gingen diese Straftaten in 2019 insgesamt um ein weiteres Viertel zurück (- 77/- 25,6 %) und bewegen sich damit wieder auf dem Niveau wie vor etwa zehn Jahren. Insbesondere sind größere Serien von banden- oder gewerbsmäßig handelnden Tätergruppen wie bereits in 2018 ausgeblieben.

Nachdem die besonders schweren Fälle des Diebstahls von Kraftwagen vor drei Jahren einen Höchststand erreicht hatten, ging auch dieses Kriminalitätsphänomen wie in ganz Sachsen auch im Direktionsbereich Zwickau 2019 weiter zurück. Es erfolgte ein ebenso drastischer Rückgang wie vergleichbar vor fünf Jahren (- 43/- 42,2 %), so dass mittlerweile das niedrigste Niveau der vergangenen 15 Jahre erreicht ist. Hierbei zeigte u. a. die sachsenweit enge Zusammenarbeit aller Polizeidienststellen unter Koordinierung der Soko Kfz des Landeskriminalamtes Sachsen fortgesetzt ihre Wirkung.

Im Hinblick auf die Gewaltkriminalität, ein sog. Summenschlüssel aus verschiedenen Deliktsbereichen (u. a. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, gefährliche Körperverletzung), ist zunächst anzumerken, dass deren Datengrundlage zum 1. Januar 2018 geändert wurde. Unter diesen neuen Prämissen wurden auch die Daten von 2017 entsprechend angeglichen. Bereits veröffentlichte Daten aus den weiter zuückliegenden Jahren sind daher nicht vergleichbar. So ist unter diesen neuen Vorgaben für 2019 ein Plus von 0,8 Prozentpunkten (+ 7 Fälle) zu konstatieren. Zudem hat die Gewaltkriminalität lediglich einen Anteil von 3,3 % am Gesamtaufkommen der Straftaten. Hinsichtlich der ermittelten Tatverdächtigen (TV) im Bereich der Gewaltkriminalität ist der Anteil der nichtdeutschen TV von 30,4 % (252 TV) auf 30,6 % (263 TV) gestiegen.

Bei der Rauschgiftkriminalität handelt es sich um sog. Kontrollkriminalität. Der durch die unermüdliche Arbeit der Beamtinnen und Beamten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Zwickau erreichte Spitzenwert an bekannt gemachten Fälle im Jahr 2018 von 1 570 (+ 31,7 %) konnte im Jahr 2019 nicht erneut erreicht werden. Es war vielmehr ein Rückgang um 124 (-7,9 %) auf 1 446 Fälle zu verzeichnen, was dennoch ein angehobenes Niveau im Vergleich zu weiter zurückliegenden Jahren darstellt. Den Schwerpunkt bei der Rauschgiftkriminalität bilden nach wie vor die Delikte im Zusammenhang mit Crystal (2018: 481 Fälle; 2019: 381 Fälle) und Cannabis (2018: 888 Fälle; 2019: 840 Fälle). Die innerhalb dieses Schwerpunktes bereits seit 2017 stattfindende Verschiebung weg vom Crystal und hin zum Cannabis festigte sich (- 4,3 % bei Crystal; + 1,5 % bei Cannabis).
Der Kampf gegen die illegalen Drogen mit der zugehörigen Präventionsarbeit ist nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei wird die Polizei auch weiterhin ihren Anteil leisten und bspw. die Drogenprävention in den Schulen ab der Klassenstufe fünf durchführen, um bereits im Jugendalter zu sensibilisieren und auf die Gefahren und nicht abschätzbaren Folgen der Drogen bzw. des Drogenkonsums hinzuweisen.

2019 konnten insgesamt 11 168 Tatverdächtige ermittelt werden, das sind 141 Personen oder 1,2 % weniger als im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im selben Zeitraum die Anzahl der Straftaten um 4,1 % zurückgegangen ist. Der Anteil tatverdächtiger Nichtdeutscher – unter Außerachtlassung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – am Gesamtaufkommen der TV beträgt dabei 17,6 % (1 903 TV) und ist damit um 0,2 Prozentpunkte (3 TV) im Vergleich zu 2018 gestiegen. Der Anteil Nichtdeutscher an der Gesamtbevölkerung Sachsens macht etwa 4,9 % aus. Am häufigsten stammen die nichtdeutschen TV – wiederum unter Außerachtlassung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – aus folgenden zehn Herkunftsländern: Syrien (219 TV), Rumänien (155 TV), Afghanistan (136 TV), Tschechien (112 TV), Polen (110 TV), Georgien (92 TV), Irak (85 TV), Libyen (79 TV), Slowakei (64 TV) und Russland (62 TV). Unter Betrachtung der Herkunft bezogen auf EU- bzw. Nicht-EU-Staaten verteilen sich die ermittelten nichtdeutschen TV – erneut unter Außerachtlassung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – im Jahre 2019 in 32,2 % der Fälle (2018: 29,4 %) auf EU-Staaten und in 67,8 % der Fälle (2018: 70,6 %) auf Nicht-EU-Staaten.

Polizeipräsident Conny Stiehl: „Der Rückgang der Kriminalität sowie der Personalzuwachs einschließlich der Festigung unserer Struktur, verbunden mit der Verstärkung der Präsenz in allen Gebieten unserer Landkreise kommen gerade zur rechten Zeit. Denn damit besitzen wir die Fähigkeit, die auch für mich schwierigste Lage in meiner über 40-jährigen Dienstzeit erfolgreich zu bewältigen – den weltweit um sich greifenden Coronavirus.“ (ow)


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Polizeipräsident Dirk Lichtenberger - Leiter Polizeidirektion Zwickau

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