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Mit Projektionen und 180-Grad-Radius: Realitätsnahes Schießtraining an der Polizeifachschule
(© Polizei Sachsen)
An der Polizeifachschule Schneeberg finden unsere Auszubildenden nun beste Trainingsbedingungen vor: Dort wurde am 10. November 2021 die neue Raumschießanlage in Betrieb genommen. Sie gilt als modernste Sachsens.
Beitrag aus dem Archiv (2021)
An der Polizeifachschule Schneeberg finden unsere Auszubildenden nun beste Trainingsbedingungen vor: Dort wurde am 10. November 2021 die neue Raumschießanlage in Betrieb genommen. Sie gilt als modernste Sachsens.
Über beste Ausbildungsbedingungen dürfen sich Polizeianwärterinnen und -anwärter an der Polizeifachschule Schneeberg freuen. Dort wurde am 10. November 2021 die modernste Schießanlage Sachsens in Betrieb genommen. 6,6 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Besonderheit der neuen Raumschießanlage: der Trainingsradius.(© Polizei Sachsen)
Schießen als Ausbildungsfach
Schießen gehört zum Handwerkszeug eines jeden Polizisten und einer jeden Polizistin. Der sichere Umgang und das richtige Handling mit Waffen will gekonnt sein. Daher ist das Fach Waffen- und Schießausbildung ein fester und wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Während der zweieinhalbjährigen Ausbildung zum Polizeimeister bzw. zur Polizeimeisterin erlernen die Auszubildenden den Umgang mit den Dienstwaffen. Nach der theoretischen Wissensvermittlung und dem Trockentraining folgt der scharfe Schuss auf der Schießbahn.
Polizeibeamtinnen und -beamte müssen beim Waffentraining unter Aufsicht eines Schießtrainers ihre Fähigkeiten nachweisen.(© Polizei Sachsen)
1 Schießanlage – 1.000 Möglichkeiten
Die in Schneeberg eröffnete Raumschießanlage ermöglicht ein zeitgemäßes und lageangepasstes Training – und zwar unabhängig von Witterungseinflüssen. Anders als auf gängigen Anlagen ermöglicht die neue Schießbahn auch videobasierte Handlungsszenarien unter verschiedenen Licht- und Sichtverhältnissen. Erstmalig auf einer Schießanlage in Sachsen sind in Schneeberg Schießübungen mit einem Winkel von 180 Grad möglich. An vier Schützenständen können die Polizisten Einsatzszenarien bis zu einer Schussentfernung von 25 Metern üben. Einsatzsituationen können so noch realistischer nachgestellt und trainiert werden. Damit unterscheidet sich die Anlage deutlich von privaten Schießstätten, die den Fokus auf Sport oder Jagdausbildung haben.
Trainings unter Zeitdruck und Stress
Durch ungünstige Lichtverhältnisse oder körperliche Belastungen wird das Training beim einsatzmäßigen Schießen erschwert. Schließlich muss die Waffe in jeder Situation sicher beherrscht werden. Dabei geht es nicht nur um Treffer, sondern auch um das Nutzen von Deckungen, das Ansprechen von Personen und um Absprachen im Team – wichtige Punkte, um im Ernstfall die richtige Entscheidung zu treffen.
Der Einsatz der Schusswaffe gilt als letztes Mittel. Daher geschieht das Training immer unter den wachsamen Augen der Schießtrainerinnen und Schießtrainer sowie des Bedienpersonals. Das Wissen um die rechtlichen Voraussetzungen gehört ebenso dazu. Die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten müssen im Rahmen einer praktischen Prüfung nachgewiesen werden.
Polizeibeamte müssen Fähigkeiten nachweisen
Einmal im Jahr muss jeder Polizeibedienstete sein Können im Rahmen eines Trainings nachweisen. Wer scheitert, verliert die Berechtigung zum Führen der Dienstwaffe. Daher finden auch nach Ende der Ausbildung regelmäßig Fortbildungen statt. Bis 2029 ist der Bau von weiteren zwölf Raumschießanlagen und vier offenen Anlagen geplant. Drei weitere Anlagen sollen grundlegend saniert werden.
Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar bei der Eröffnung der neuen Raumschießanlage.(© Polizei Sachsen)
»Das grundlegende Ziel unserer Polizeiausbildung muss sein, dass jede Polizistin und jeder Polizist in Sachsen den sicheren Umgang mit der Waffe üben und verinnerlichen kann«, erklärt Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar zur Übergabe der neuen Raumschießanlage, »nirgendwo sonst kann in Sachsen so gut das trainiert werden, was im Ernstfall Leben retten kann.«