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EU-Projektpartner veranstalten Workshop zur koordinierten Öffentlichkeitsarbeit

Am 30. November und 1. Dezember 2017 veranstaltete der Projektpartner Polizeidirektion Chemnitz einen zweitägigen Workshop zur koordinierten Öffentlichkeitsarbeit in Freiberg und Dresden.

Dazu entsandten alle fünf Projektpartner ihre Teilnehmer nach Freiberg, wo am ersten Tag bis in den Abend hinein interessante und gehaltvolle Vorträge gehalten wurden bzw. Besprechungen zum Fortgang der gemeinsamen Aktivitäten stattfanden. Simultanübersetzer sicherten die Verständigung ab.

Den Eröffnungsvortrag hielt ein deutscher Fachanwalt für Medienrecht. Zum Thema „deutsches Medien-/Presserecht“ gab er einen Überblick zur Lage in Deutschland und speziell Sachsen, angereichert mit vielen Quellen zur Rechtsprechung und neuralgischen Gesetzlichkeiten. Nicht zuletzt gab er auch Beispiele aus seiner Praxis, um die komplizierte Rechtsmaterie greifbar zu machen.

Im Anschluss referierte tschechischer Vertreter über das tschechische Medienrecht und dessen Auswirkungen auf die tschechische Polizei. So leitet sich bspw. das Recht auf Information gegenüber dem Staat direkt aus der tschechischen Verfassung ab.

An diesen Vortrag schloss sich die Darstellung praktischer Beispielfälle der letzten Jahre an, in denen die Bezirkspolizeidierektionen Karlovy Vary und Ústí nad Labem Öffentlichkeitsfahndungen, zum Teil grenzüberschreitend, durchführten. Rechtliche Grundlage für die sofortige mediale Veröffentlichung polizeilicher Öffentlichkeitsfahndungen bildet dabei ein Memorandum, das 2010 zwischen der tschechischen Polizei und öffentlich-rechtlichen sowie privaten Fernseh- bzw. Radiosendern und Internetplattformen geschlossen worden ist.

Im letzten Vortrag des ersten Workshoptages gaben zwei Vertreter des sächsischen Landeskriminalamts bzw. des Gemeinsamen Zentrums der Polizei- und Zollzusammenarbeit in Petrovice eine Übersicht über die Regelungen zur grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsfahndung und deren praktische Anwendung. Aufgrund der föderalen Struktur in Deutschland und der zentralen Struktur in der Tschechischen Republik gibt es naturgemäß unterschiedliche Regelungen. Jedoch muss der um die Öffentlichkeitsfahndung im jeweils anderen Land Ersuchende die Regelungen des eigenen Landes und des Landes beachten, in dem die Öffentlichkeitsfahndung durchgeführt werden soll.

In einer nun folgenden Besprechung der jeweiligen Projektverantwortlichen gaben diese jeweils einen Überblick über den Stand des eigenen Projektfortschritts und die noch ausstehenden Schritte hin zum Projektabschluss.

Am zweiten Tag verlegten die Workshopteilnehmer vom Tagungsort in Freiberg nach Dresden. Dort standen eine Gesprächsrunde mit Mitarbeitern des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) und eine Führung durch das Landesfunkhaus auf dem Programm.

Mitarbeiter des MDR nahmen die Workshopteilnehmer in Empfang und gaben anschließend interessante Einblicke hinter die Kulissen des Mediengeschäfts, sei es bzgl. des Fernsehens, des Radios oder des Internets. In einem Vortrag erläuterten sie die Zusammenarbeit des MDR mit den Medien in Tschechien und Polen. Da in Tschechien bspw. der Hörfunk (Radio) vom Rundfunk (Fernsehen) getrennt ist, schloss der MDR, der trimedial (Rundfunk, Hörfunk, Online) aufgestellt ist, im Jahre 2014 mit verschiedenen tschechischen Radio- bzw. TV-Sendern Verträge ab, so dass ein inhaltlicher Austausch mit den verschiedenen Medien nun problemlos möglich ist.

Nach dem Vortrag konnten die Workshopteilnehmer live ein Radiostudio und ein Fernsehstudio mit den entsprechenden Regieräumen anschauen und den Mitarbeitern der Onlineredaktion über die Schultern blicken. So konnte man sich ein Bild von den komplizierten Mechanismen und technischen Details machen, die im Hintergrund nötig sind, um ein Radio- oder Fernsehprogramm bzw. einen Onlineauftritt auf die Beine zu stellen.

Am Ende dieser beiden inhaltsreichen Tage waren sich alle Teilnehmer einig, einen gelungenen Workshop absolviert zu haben. Das Wissen über die Handlungsweisen diesseits und jenseits der gemeinsamen Grenze wurde erweitert und der eine oder andere „Stolperstein“ erklärte sich. Außerdem konnte man hilfreiche Kontakte für die Zukunft knüpfen.

Vortrag zu tsch. Öffentlichkeitsfahndungen
Besprechung der Projektverantwortlichen
Empfang im Landesfunkhaus des MDR in Dresden
Vortrag zum grenzüberschreitenden Programm des MDR
vor der Radio- und Online-Redaktion des MDR
im Radiostudio
im Fernsehstudio
in der Tonregie zum Fernsehen
Workshopteilnehmer

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Betreuungsbereich

Der Betreuungsbereich der Polizeidirektion umfasst die Landkreise

  • Zwickau
  • Vogtlandkreis.

Leiter

Polizeipräsident Dirk Lichtenberger

Polizeipräsident Dirk Lichtenberger - Leiter Polizeidirektion Zwickau