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Vom Waisenhaus zur Polizeidienststelle

1833 richtete die Stadt Chemnitz im ehemaligen Cholerahospital ein Waisenhaus ein. Doch schon drei Jahre später führte die Stadt das Gebäude einer neuen Nutzung zu, es diente als Krankenhaus. Das Waisenhaus wurde weit vor die Stadt, an die Dresdner Straße neben das ehemalige Chauseehaus, verlagert und am 19. Dezember 1836 bezogen. Den Ausschlag hatte die Nähe des Zeisigwaldes gegeben und dass hier die Möglichkeit bestand, Landwirtschaft zur Eigenversorgung zu betreiben, gehörten doch zum Komplex der Anstalt auch eine Scheune und ein Kuhstall. Nach Auflösung des Waisenhauses in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dieses als Städtische Jugendherberge und Lehrlingsheim genutzt. Ab Mitte der dreißiger Jahre erfolgte der Abbruch der Gebäude. An ihrer Stelle entstand die Polizeikaserne. Am 26. Oktober 1938 war Richtfest und ein Jahr später nahm hier das Gendarmeriekorps den Dienstbetrieb auf.

Literaturquellen: Chemnitz am Ende des XIX. Jahrhunderts, Chemnitz 1988 und Der Türmer von Chemnitz, Monatsschrift für Geschichte, Kunst und Leben in Chemnitz und dem Erzgebirge, 4. Jahrgang, Chemnitz 1938

Von 1945 bis 1952 war das Objekt Sitz der Ordnungspolizei der Stadt Chemnitz. Von 1952 bis 1989/90 residierte hier die Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Karl-Marx-Stadt. 1991 schließlich erfolgte die Umbennung in Bezirkspolizeibehörde Karl-Marx-Stadt. Bis 2005 hatten dann die Landespolizeidirektion Chemnitz und das Polizeipräsidium Chemnitz hier ihren Sitz.
Im Zuge der Neuorganisation der sächsischen Polizei und der Auflösung des Polizeipräsidiums Chemnitz hat im Januar 2005 die Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz hier ihr neues Domizil bezogen.