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Mehr Sicherheit im Fuß- und Radverkehr – Dresden und Polizei vereinbaren Partnerschaft

Sicherheitskooperation

Mehr Sicherheit im Fuß- und Radverkehr – Dresden und Polizei vereinbaren Partnerschaft
Mehr Sicherheit im Fuß- und Radverkehr – Dresden und Polizei vereinbaren Partnerschaft

Sicherheistkooperation
v.l.n.r.: Polizeipräsident Lutz Rodig, Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen, Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn


Die Landeshauptstadt Dresden und die Polizeidirektion Dresden wollen die Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs in Dresden verbessern. Deshalb haben beide eine Sicherheitskooperation erarbeitet, die am Mittwoch, 19. April 2023, von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn, Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen und Polizeipräsident Lutz Rodig im Rathaus unterzeichnet wurde. Anlass der Kooperation sind anhaltend hohe Unfallzahlen in Dresden. Im vergangenen Jahr wurden 1.519 Unfälle mit Radfahrern registriert, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 18,8 Prozent. Fußgänger waren 2022 an 289 Unfällen beteiligt, ein Plus von 9,1 Prozent. Um diese Unfallzahlen dauerhaft zu senken, wird künftig beispielsweise bei der Entschärfung von Unfallstellen intensiver zusammengearbeitet.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Jeder Unfall mit Getöteten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr ist einer zu viel. Ziel ist die Vision Zero – keine Unfälle. Mit der Umsetzung unserer Fußverkehrsstrategie und des Radverkehrskonzepts verbessern wir die Situation bereits fortlaufend. Durch die Sicherheitskooperation mit der Polizeidirektion Dresden bündeln wir nun alle Kräfte.  Den Fokus legen wir dabei auf Gefahrenstellen. Durch Unfalldatenanalysen, bauliche Anpassungen oder Änderungen der Verkehrsregelung, Kontrollen und einer verstärkten Sensibilisierung zur gegenseitigen Rücksicht sollen diese gemeinsam entschärft werden.“

Polizeipräsident Lutz Rodig: „Was die Kriminalität betrifft, gehört Dresden zu den fünf sichersten deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Bei dem Thema Radverkehrssicherheit sind wir im bundesweiten Vergleich hingegen das Schlusslicht. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein polizeilicher Handlungsbedarf. Allerdings wird sich das Sicherheitsgefühl auf Dresdens Straßen durch Kontrollen allein nicht verbessern. Das geht nur gemeinsam. Denn ein rücksichtsvolleres Verhalten aller Verkehrsteilnehmer – egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer -  ist Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Trendumkehr.“

Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen betont, dass gegenseitige Rücksichtnahme und Schutz vor Unfällen nicht aufhören, wenn das eigene Fahrzeug nicht mehr rollt: „Die Partnerschaft soll dazu beitragen, dass der so genannte ‚ruhende Verkehr‘ seinem Namen gerecht wird und nicht zum Ärgernis wird. Gerade falsch abgestellte Fahrzeuge an Straßenecken, vor Schulen und Kitas oder auf Radwegen machen anderen das Leben schwer und können zu gefährlichen Situationen führen. Besonders Kinder können selten über die immer größer werdenden Fahrzeuge hinwegsehen und stehen praktisch schon auf der Straße, bevor sie zwischen den falsch geparkten Autos nach links und rechts schauen können. Wer sein Fahrzeug - und sei es nur kurz - auf dem Radweg abstellt, zwingt Radfahrende zu gefährlichen Überholmanövern“.

Paula Scharfe, Radverkehrskoordinatorin der Stadt Dresden ergänzt: „Aus den Ergebnissen der Kommunalen Bürgerumfrage ziehen wir einen klaren Handlungsbedarf. Nicht einmal die Hälfte der Dresdner (44 Prozent) ist mit der Verkehrssicherheit in der Stadt zufrieden. Noch schlechter wird die Rücksichtnahme anderer Verkehrsteilnehmer gegenüber Radfahrenden gesehen: Hier geben 88 Prozent an, nicht oder nur teilweise zufrieden zu sein. Für uns ist das der Auftrag, die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer, besonders aber den Rad- und Fußverkehr, sicherer zu gestalten.“

Mit der Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft startet zeitgleich wieder die Kontrollaktion „Respekt durch Rücksicht“ der Polizeidirektion Dresden, die erstmals zusammen mit der Landeshauptstadt durchgeführt wird. Wie in den vergangenen Jahren steht dabei ebenfalls die Sicherheit des Radverkehrs im Mittelpunkt. Da Unfälle von verschiedenen Verkehrsteilnehmern verursacht werden, betreffen die Kontrollen aber das komplette Verkehrsgeschehen, also auch Autofahrer und Fußgänger.  

Gerald Baier, Leiter Verkehrspolizeiinspektion: „Lebensqualität bedeutet auch, sich im Verkehrsraum sicher zu fühlen. Das funktioniert nur, wenn sich jeder Einzelne für ein Miteinander statt für ein Gegeneinander entscheidet und dafür die Verantwortung übernimmt. Regelkonformität, Rücksichtnahme, das Bewusstsein für Gefahren im Straßenverkehr sowie das Verständnis füreinander, sind hierbei wesentliche Schlüsselfaktoren. Dafür treten wir mit Respekt durch Rücksicht ein.“  

Die Kontrollen der Polizei finden vom 19. bis 28. April zwischen 7 und 21 Uhr statt. An mehreren Tagen sind Schwerpunkt-Kontrollen zu Themen wie Seitenabstand beim Überholen, Geister- und Fußwegradler oder Rotlichtvergehen geplant. Dazu wurden spezielle Präventionsvideos produziert, die die Landeshauptstadt Dresden und die Polizeidirektion Dresden über mehrere Social-Media-Kanäle verbreiten werden.  Geplant ist zudem eine Kontrolle auf dem Elberadweg sowie ein Aktionstag Fahrradstraßen auf der neu geschaffenen Radroute Ost. Die Polizei geht bei „Respekt durch Rücksicht“ außerdem Hinweisen der Dresdnerinnen und Dresdner nach, die diese im extra geschalteten Bürgerportal gegeben haben. Das Portal ist bis Sonntag, 30. April 2023 geschaltet und unter folgendem Link https://mitdenken.sachsen.de/respekt2023 zu finden.

(19.04.2023)


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Respekt durch Rücksicht

Was bisher geschah

Die Aktion "Respekt zur Rücksicht" war schon in den Jahren 2019 und 2021 ein Erfolg.