Geschichte der Leipziger Polizei
Geschichtlicher Abriss zur Entwicklung der PD Leipzig
Inspiriert durch wirtschaftlichen Fortschritt und Öffnung politischen Denkens forderten sie gesellschaftliche Veränderungen. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen. Aufgrund dieser studentischen Unruhen und der ohnehin herrschenden kriegerischen Ereignisse (Napoleonische Kriege) und beschloss 1810 der Rat der Stadt Leipzig die Schaffung eines besonderen Polizeiamtes. Sitz des Amtes war das Fischersche Haus im Salzgäßchen 406.
Verbote, welche die Freiheiten insbesondere der Studenten erheblich einschränkten, führten zu Unruhen. Diese entluden sich 1830 nach einer Feier. Studenten warfen Steine gegen Wohn- und Polizeigebäude, Rufe nach Abdankung den Königlichen Polizeipräsidenten wurden laut. Schließlich verjagte die aufgebrachte Bevölkerung Polizei und Stadtsoldaten aus ihren Amtsräumen. Ab 1830 bis 1841 wurde deshalb in Leipzig eine kommissarische Polizeibehörde eingesetzt.
Erst 1841 wurde durch das Königliche Ministerium angeordnet, dass die Stadt Leipzig ein „Polizeiamt der Stadt Leipzig“ einzuführen hat. Diese Anordnung wurde umgesetzt.
1889 wurde unter Leitung des Architekten Hugo Licht mit dem Bau eines neuen Polizeigebäudes begonnen.1890 bezog das Königliche Polizeiamt das Gebäude in der Wächterstraße, welches neben den Amtsräumen auch 74 Arrestzellen unterhielt. In diesem historischen Gebäude ist bis zum heutigen Tage die Leipziger Polizei untergebracht.
In den nächsten Jahren entwickelte sich die Polizei weiter. Neue moderne Technik hielt Einzug. Ebenso wurden die Strukturen innerhalb der Polizei der gesellschaftlichen Entwicklung immer mehr angepasst. In den zwanziger Jahren wurde ein Gesetz erlassen, welches die „Änderung des Polizeiwesens“ im Blick hatte: Die Polizei wurde verstaatlicht.
1936 wurde die Polizei dem Reichsführer der SS und Chef der Polizei Himmler unterstellt. Als Staatspolizeidienststelle war Leipzig nunmehr der Geheimen Staatspolizei in Berlin direkt untergeordnet. Der Polizeiapparat wurde damit zentralisiert und neue Strukturen, besonders innerhalb der Kriminalpolizei, geschaffen. In dieser Form blieb die Arbeit der Polizei bestehen, bis mit Kriegsende eine Neuordnung einsetzte.
Nach Ende des Krieges wurde1946 durch die sowjetische Besatzungsmacht aus der Staatspolizeidienststelle das Kreisamt (später Volkspolizeikreisamt) geschaffen, welches dem Bezirkspolizeipräsidium (später Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei)unterstand. Damit einhergehend wurde der gesamte Personalbestand ausgewechselt und mit Frauen und Männern, welche sich durch ihre antifaschistische Haltung auszeichneten, ersetzt.
Mit der politischen und gesellschaftlichen Wende erhielt am 04.10.1990 die Dienststelle der Leipziger Polizei wieder die Bezeichnung Polizeidirektion. Darin eingebunden wurden das ehemalige Volkspolizeiamt (Landkreis Leipzig) und das ehemalige Volkspolizeikreisamt (Stadtgebiet Leipzig). Bis 2005 unterstand die Polizeidirektion Leipzig dem Polizeipräsidium, welches im Zuge einer Neustrukturierung 2005 aufgelöst wurde. Dessen Aufgaben übernahm die Polizeidirektion.