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Polizeiliche Kriminalstatistik 2021: Kriminalitätsbelastung weiter gesunken, zweitbeste Aufklärungsquote der zurückliegenden Dekade

Medieninformation: 098/2022
Verantwortlich: Oliver Wurdak
Stand: 24.03.2022, 13:03 Uhr

Ausgewählte Meldung

Polizeiliche Kriminalstatistik 2021: Kriminalitätsbelastung weiter gesunken, zweitbeste Aufklärungsquote der zurückliegenden Dekade

Zeit:     01.01.2021 bis 31.12.2021
Ort:      Vogtlandkreis und Landkreis Zwickau

Die Kriminalität ist im Jahr 2021 im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Zwickau auf dem niedrigsten Niveau seit Bestehen der Polizeidirektion angelangt. Die Anzahl der Straftaten ist um 2.310 Fälle auf 25.013 gesunken – das entspricht einem Rückgang um 8,5 Prozent. Ein ähnlicher Trend war für ganz Sachsen zu beobachten (- 9,5 Prozent).

»Damit befindet sich die Kriminalitätsbelastung im dritten Jahr hintereinander auf dem niedrigsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre«, sagte Polizeipräsident Lutz Rodig, Leiter der Polizeidirektion Zwickau.

Die Häufigkeitszahl, welche die Straftaten je 100.000 Einwohner benennt, sank analog von 5.050 im Jahr 2020 auf 4.667 im Jahr 2021 und liegt weiterhin unter dem sachsenweiten Durchschnitt von 6.079. »Der Vogtlandkreis und der Landkreis Zwickau gehören damit – gemessen an der Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 – zu den Regionen mit der niedrigsten Kriminalitätsrate in Sachsen«, so Polizeipräsident Rodig.

Im Jahr 2021 wurden 62,9 Prozent aller Straftaten aufgeklärt. Damit erreichte die Aufklärungsquote den zweithöchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Sie liegt damit höher als im Freistaat Sachsen insgesamt (59,6 Prozent).

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Polizeipräsident Lutz Rodig erklärte: »Die veränderten Lebensgewohnheiten und -abläufe der Menschen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatten bereits im Jahr 2020 Auswirkungen auf das Kriminalitätsgeschehen. Sie führten in einzelnen Phänomenbereichen zu veränderten Tatgelegenheiten, auf die sich die Täter schnell einstellten. Dies führte zu Verschiebungen von Kriminalitätsschwerpunkten. So setzte sich beispielsweise der Rückgang im Diebstahlsbereich fort, während bei Straftaten mit dem Tatmittel Internet ein Anstieg zu verzeichnen war.«

Rückgänge bei Diebstählen sowie Vermögens- und Fälschungsdelikten

Der rückläufige Trend im Bereich der Diebstähle setzte sich verstärkt fort. Im Jahr 2021 registrierte die Polizei 11,5 Prozent, beziehungsweise 834 Fälle weniger als noch im Jahr zuvor. Insbesondere wurden deutlich weniger Ladendiebstähle, Diebstähle an beziehungsweise aus Kraftfahrzeugen sowie Diebstähle aus Büros/Lagern/Werkstätten und Böden/Kellern/Waschküchen angezeigt. Auch die Wohnungseinbrüche gingen zurück. Hierbei wurde mit 34 Prozent die zweitbeste Aufklärungsquote der vergangenen zehn Jahre erreicht. Deutlich weniger Straftaten (- 860 Fälle) waren auch bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten festzustellen, wobei insbesondere die Betrugsstraftaten zurückgingen.

Anstiege in einzelnen Deliktbereichen

Die Straftaten gegen das Leben stiegen im Vergleich zum Vorjahr um vier auf insgesamt 16 Fälle. Dabei ist es gelungen, alle aufzuklären.

Im Vergleich zum Jahr 2020 nahmen zudem Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um ein Drittel (+ 155 Fälle) zu. Dazu trug insbesondere die Aufdeckung der Verbreitung oder des Besitzes von Kinderpornografie (+ 167 Fälle) bei, was auf den erhöhten Verfolgungsdruck und ein effektiveres Monitoring einschlägiger Bereiche des Internets sowie Strafverschärfungen zurückzuführen ist.

»Auch die steigende Anzahl Straftaten im digitalen Raum bereitet mir Sorge«, so Polizeipräsident Rodig. So sind beispielsweise die Straftaten mit dem Tatmittel Internet häufiger geworden.

Um 38 auf insgesamt 208 Fälle sind Widerstand gegen beziehungsweise Angriffe auf die Staatsgewalt angestiegen. In erster Linie sind dabei Widerstandshandlungen gegen beziehungsweise Angriffe auf Polizeivollzugsbeamte zu nennen, wovon 418 Beamtinnen und Beamte betroffen waren.

Regionale Verteilung der Straftaten

Sowohl im Landkreis Zwickau als auch im Vogtlandkreis ging die Kriminalität im Jahr 2021 auf den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre zurück. Die höchste Kriminalitätsbelastung im Zuständigkeitsgebiet hatten die beiden größten Städte zu verzeichnen: In der Stadt Zwickau wurden 42 Prozent aller Straftaten des Landkreises und in der Stadt Plauen 53 Prozent aller Straftaten des Vogtlandkreises registriert. Dies hängt mit der Bevölkerungsdichte und der damit verbundenen größeren Anonymität zusammen. Damit gibt es mehr Tatgelegenheiten und weniger Sozialkontrolle als im ländlichen Bereich.

Ermittelte Tatverdächtige

Im Jahr 2021 konnten insgesamt 10.166 Tatverdächtige ermittelt werden. Drei Viertel von ihnen waren männlich. Beim Großteil der ermittelten Personen (78,5 Prozent) handelte es sich um Erwachsene. Außerdem waren die Tatverdächtigen mehrheitlich deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (83,1 Prozent). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger blieb in etwa gleich, die Zahl der tatverdächtigen Zuwanderer hingegen ging im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück. Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen dominieren Personen mit rumänischer, syrischer, polnischer und tschechischer Staatsangehörigkeit.

Politisch motivierte Kriminalität

Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Zwickau und im Vogtlandkreis insgesamt 476 Straftaten der politisch motivierten Kriminalität registriert – ein Anstieg um ein Viertel im Vergleich zum Jahr 2020. Dieser Anstieg geht zu über 80 Prozent auf Fälle zurück, die keinem definierten Phänomenbereich wie beispielsweise politisch links oder rechts motiviert zugeordnet werden können. Dies betrifft insbesondere Straftaten im Zusammenhang mit den Protestaktionen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dabei waren zunehmend eine gesellschaftliche Polarisierung und Radikalisierungstendenzen festzustellen, was sich zum Beispiel in steigender Aggressivität, sinkender Kooperationsbereitschaft und einem zum Teil sinkendem Unrechtsbewusstsein äußerte. Der restliche Anstieg war in vier Fällen politisch rechts und in 13 Fällen politisch links motiviert.

Zusammenarbeit zwischen Polizei und Kommunen

Polizeipräsident Lutz Rodig betonte abschließend, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Kommunen ist: »Neben der registrierten Kriminalität spielt natürlich auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung eine wesentliche Rolle bei der Beurteilung der Sicherheitslage. Deshalb hat die sächsische Polizei gemeinsam mit den Kommunen im Frühjahr 2019 das Projekt Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) ins Leben gerufen. Seitdem sind in Zwickau, Plauen, Reichenbach, Glauchau, Limbach-Oberfrohna, Crimmitschau und Werdau kommunalpräventive Gremien entstanden, in denen Polizei, Kommune und Zivilgesellschaft gemeinsam für mehr Sicherheit vor Ort sorgen. Mit weiteren Kommunen, insbesondere im Göltzschtal, sind wir im Gespräch. Diesen Weg wollen wir in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen – für mehr Sicherheit in der Region.«




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Polizeipräsident Dirk Lichtenberger

Polizeipräsident Dirk Lichtenberger - Leiter Polizeidirektion Zwickau

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