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Verkehrsbericht 2019 der Polizeidirektion Chemnitz

Medieninformation: 199/2020
Verantwortlich: Daniela Koenig/Jana Ulbricht
Stand: 05.05.2020, 10:15 Uhr

Verkehrsunfallentwicklung gesamter Direktionsbereich

(1576) Im Jahr 2019 wurden im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz 24.418 Verkehrsunfälle erfasst. Das sind insgesamt 222 Unfälle mehr als im Vorjahr.
Dabei gilt es jedoch eine Besonderheit zu beachten. In der Stadt Chemnitz sowie dem Landkreis Mittelsachsen und dem Erzgebirgskreis wurden 2019 insgesamt 545 Verkehrsunfälle mehr registriert als 2018. Für die Abschnitte der Bundesautobahnen 4 und 72, die im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz liegen, ist ein deutlicher Rückgang der Unfallzahlen (-323) zu verzeichnen. Dieser ist jedoch im Wesentlichen auf eine kilometermäßige Verringerung der Zuständigkeit zurückzuführen.

Die Verkehrsunfälle verteilen sich regional nahezu gleichmäßig auf die Stadt Chemnitz (32 Prozent), den Landkreis Mittelsachsen (33 Prozent) und den Erzgebirgskreis (35 Prozent).

Bei 2 636 Unfällen mit Personenschaden (2018: 2 582) erlitten 3 400 Menschen Verletzungen (2018: 3 435).
Dabei sank sowohl die Anzahl der Schwerverletzten um 28 auf 934 als auch die Anzahl der Leichtverletzten um sieben auf nun 2 466. Die Entwicklung der Zahlen von Verletzten ist in den regionalen Bereichen sehr unterschiedlich.

Im Jahr 2019 verloren 40 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben, zwei Menschen weniger als 2018.

Bei 21.782 Unfällen blieb es bei Sachschäden. Das sind 168 Unfälle mehr als im Jahr 2018 (+ 0,8 Prozent).

An insgesamt 315 Unfällen waren im Jahr 2019 Kinder (bis 14 Jahre) beteiligt, davon 112 Kinder als Radfahrer.

Bei diesen Unfällen wurden 266 Kinder verletzt. 2019 wurde ebenso wie im Jahr 2018 ein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet.

An gut einem Sechstel aller Unfälle (3 908) waren 2019 junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt. 468 Menschen dieser Altersgruppe sind 2019 bei Unfällen verletzt worden. Getötet wurden 2019 bei Verkehrsunfällen fünf Menschen dieser Risikogruppe.

Bei 6 812 Unfällen waren Fahrer der Generation 65+ beteiligt. Das heißt, bei jedem vierten Unfall im Jahr 2019 war ein Verkehrsteilnehmer der Generation 65+ involviert. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei der Anzahl der Verletzten und Getöteten dieser Altersgruppe wider.

14 Menschen dieser Altersgruppe verloren 2019 bei Unfällen ihr Leben und 586 Personen dieser Altersgruppe wurden bei Unfällen verletzt.

An 414 Verkehrsunfällen (2018: 386) waren Fußgänger beteiligt, was einem Anteil von 1,7 Prozent an der Gesamtunfallzahl entspricht. 353 Personen (2018: 340) wurden bei diesen Verkehrsunfällen verletzt. Sieben Fußgänger, und damit vier weniger als im Jahr 2018, verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben.

Im Jahr 2019 wurden 678 Verkehrsunfälle (2018: 604) mit Beteiligung von Rad- oder Pedelecfahrern aufgenommen, was einem Anteil von 2,8 Prozent des Gesamtunfallaufkommens entspricht. Bei Unfällen mit Personenschaden ist der Anteil mit 20,3 Prozent deutlich höher. Bei 536 Verkehrsunfällen (2018: 458) erlitten 571 Personen (2018: 472) Verletzungen und fünf Personen wurden, wie auch 2018, getötet.

Mit 612 Unfällen (2018: 617) und damit 2,5 Prozent des Gesamtunfallaufkommens ist der Anteil der Verkehrsunfälle mit Beteiligung motorisierter Zweiräder etwas geringer. Betrachtet man deren Anteil an den Unfällen mit Personenschaden, so liegt dieser bei 14,0 Prozent (369 Verkehrsunfälle). Im Vergleich dazu: 2018 lag der Anteil bei 15,3 Prozent (395 Verkehrsunfälle). Bei diesen 612 Unfällen verloren elf Personen (2018: sechs) ihr Leben und 429 Personen (2018: 472) erlitten Verletzungen.

Im Jahr 2019 waren 2 815 der erfassten Verkehrsunfälle Wildunfälle, was einem Anteil von 11,5 Prozent entspricht. Dies sind 145 Unfälle mit Wildbeteiligung mehr als im Vorjahr und der höchste Wert in den vergangenen fünf Jahren.

Die Zahl der Straftaten nach § 142 StGB (Unfallflucht) liegt mit 5 278 (+ 220 Fälle) auf dem höchsten Niveau der vergangenen fünf Jahre. 2019 entfernte sich, wie auch 2018, bei jedem fünften Unfall wenigstens einer der Beteiligten pflichtwidrig vom Unfallort.
2 488 Fälle (47,1 Prozent) aller Unfallfluchten wurden aufgeklärt. Bei Unfallfluchten mit Personenschaden liegt die Aufklärungsquote mit 61,9 Prozent noch höher. In 122 der 197 Fälle konnte der Verursacher ermittelt werden.

Bei den Hauptunfallursachen bezogen auf alle Verkehrsunfälle rangiert, wie auch im Jahr 2019, „ungenügender Sicherheitsabstand“ (2 858) an erster Stelle. Die Hauptunfallursachen „unangepasste Geschwindigkeit“ (1 835) und „Fehler beim Wenden/Rückwärtsfahren“ (1 401) folgen.

Betrachtet man nur die Unfälle mit Personenschaden sind „unangepasste Geschwindigkeit“, „Nichtbeachten Vorfahrt bei regelnden Verkehrszeichen“ und „ungenügender Sicherheitsabstand“ die Hauptunfallursachen.

Die Summe der 2019 unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle betrug 348 (2018: 363). Die Anzahl der bei den unter Alkohol verursachten Verkehrsunfällen verletzten Personen beziffert sich auf 172 (2018: 167). Ein Mensch verlor 2019 bei diesen Unfällen sein Leben (2018: 0).



Stadt Chemnitz

Im Jahr 2019 stieg die Anzahl der in Chemnitz registrierten Verkehrsunfälle um 149 auf 7 524 (2018: 7 375).
Acht Menschen kamen 2019 in Chemnitz bei einem Verkehrsunfall ums Leben (2018: sieben).

1 060 Personen wurden im Jahr 2019 bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Chemnitz verletzt (2018: 940), davon 190 (2018: 168) schwer und 870 (2018: 772) leicht.

Bei 115 Unfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel. Die Polizei stellte 279 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, bevor es zu Unfällen kam.

1 990 Straftaten des unerlaubten Entfernens vom Unfallort (Unfallflucht) mussten im Jahr 2019 erfasst werden (2018: 1 858). Das sind 26,4 Prozent aller Unfälle. 925 dieser Unfallfluchten konnten aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 46,5 Prozent entspricht.



Landkreis Mittelsachsen

Im Landkreis Mittelsachsen stieg die Gesamtzahl aller Unfälle im Vergleich von 2018 zu 2019 von 7 336 auf 7 609 an.

16 Menschen kamen im Landkreis bei Verkehrsunfällen ums Leben, drei Menschen weniger als 2018.
Die Zahl der Verletzten sank von 1 097 (2018) auf 995. 290 Menschen (2018: 334) erlitten schwere und 705 Menschen (2018: 763) leichte Verletzungen.

Bei 123 Verkehrsunfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel.
445 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, wurden aus dem Verkehr gezogen, bevor es zum Unfall kam.

In 1 482 Fällen entfernten sich Unfallbeteiligte pflichtwidrig vom Unfallort. Das sind 75 sogenannte Unfallfluchten mehr als 2018. Fast jeder fünfte Unfall (19,5 Prozent) im Landkreis Mittelsachsen war eine Unfallflucht. Die Aufklärungsquote liegt bei 48,2 Prozent, das heißt, 714 dieser Unfallfluchten konnten aufgeklärt werden.
 


Erzgebirgskreis

8 057 Verkehrsunfällen im Jahr 2018 stehen 8 180 Verkehrsunfälle (+ 123) im Jahr 2019 gegenüber.
11 Menschen kamen ums Leben (2018: 15) und 1 120 wurden verletzt (2018: 1 118). Die Zahl der Schwerverletzten stieg auf 368 (2018: 352), die der Leichtverletzten sank auf 752 (2018: 766).

Bei 130 Unfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel. Die Polizei stellte 502 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, bevor es zu Unfällen kam.

In 1 616 Fällen entfernten sich Unfallbeteiligte pflichtwidrig vom Unfallort. Damit stieg die Zahl der Unfallfluchten im Vergleich zu 2018 (1 541) leicht an. 19,8 Prozent aller Unfälle 2019 im Erzgebirgskreis waren Unfallfluchten. Von diesen 1 616 Fluchten konnten 767 aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 47,5 Prozent entspricht.
 

Bundesautobahnen

Die Zuständigkeiten auf den Bundesautobahnen haben sich zum 1. Juli 2019 geändert. Die Polizeidirektion Chemnitz ist seitdem für rund 109 Autobahnkilometer zuständig. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf der Bundesautobahn 4 von der Anschlussstelle Berbersdorf bis zur Anschlussstelle Wüstenbrand sowie auf der Bundesautobahn 72 von der Anschlussstelle Rötha bis zur Anschlussstelle Hartenstein.

Auf den insgesamt rund 109 Autobahnkilometern ereigneten sich im Jahr 2019 1 105 Verkehrsunfälle. Dabei wurden fünf Verkehrsteilnehmer getötet und 225 verletzt, 86 schwer und 139 leicht.

Bei 190 Unfällen entfernte sich einer der Beteiligten pflichtwidrig vom Unfallort. Das sind 17,2 Prozent aller Unfälle auf den Autobahnen.

Verkehrsüberwachungsmaßnahmen

Verkehrsunfälle, deren Ursache in zu hoher beziehungsweise unangepasster Geschwindigkeit zu suchen ist, enden oft mit schweren und tragischen Folgen. Zur Bekämpfung dieser Unfallursache wurden im Jahr 2019 im Direktionsbereich 2 633 Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Dabei wurden 60.433 Geschwindigkeitsverstöße im Verwarn- und Bußgeldbereich erfasst.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Kontrolltätigkeit war auch 2019 in allen Polizeirevieren und Inspektionen die Feststellung/Unterbindung des Führens von Fahrzeugen unter Alkoholeinfluss und/oder Drogen im Straßenverkehr zur Bekämpfung der Unfallursache „Fahren unter Alkoholeinfluss“.

2019 konnten 1 255 Personen (2018: 1 031), die alkoholisiert ein Fahrzeug führten, aus dem Verkehr gezogen werden, bevor es möglicherweise zum Unfall gekommen wäre.

Gegen 558 Fahrzeugführer wurde im Jahr 2019 wegen des Verdachts des Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln ermittelt (2018: 388).

Im Jahr 2019 wurden 6 605 Verstöße gegen die vorgeschriebene Nutzung von Rückhalteeinrichtungen (Gurt) festgestellt. 1 020 Fahrzeugführer nutzten verbotswidrig während der Fahrt Mobiltelefone beziehungsweise gleichgestellte elektronische Geräte.


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